TAG 35 – Freitag, 17.08.18 – Westfjorde
Author: JS
Wetter: die Sonne scheint, es ist sehr windig
Technik: läuft
Gemüt: sonnig, wie das Wetter
Wir werden vom Rütteln des Windes am Truck geweckt. Ich öffne die Jalousien und die Sonne scheint. Ich liebe es, wenn der Tag so beginnt. Durch den Wind sind auch die draußen aufgehängten Badesachen schön trocken geworden. Das ist nämlich manchmal hier echt ein Problem. Wir frühstücken ausgiebig, machen den LKW abfahrbereit und starten, aber nur bis zur nächsten Tankstelle, der Magirus ist durstig. Als auch das erledigt ist, folgen wir der Küstenstraße der Westfjorde, was sehr faszinierend ist, auf er einen Seite die tief eingeschnittenen Fjorde auf der anderen Seite schroffe Berge, bedeutet aber auch weite Fahrstrecken.
Am Nachmittag machen wir in Flokandur halt. Da wir
- in den letzten beiden Tagen viele Kilometer abgerissen haben, uns die Beine vertreten wollen, die Sonne vom fast wolkenlosen blauen Himmel lacht und unser Reiseführer eine schöne Wanderung hier verspricht
- unserer Vorratskammer‘ im Wohnmobil für das Abendessen nur Reis oder Nudeln mit Fertigsauce anbietet und hier ein Restaurant ist
- der Campingplatz unsere Campingcard akzeptiert
beschließen wir unseren eigentlichen Plan, weiter zu fahren über den Haufen zu schmeißen und hier zu übernachten.
Wir stärken uns zunächst mal im LKW mit einem kleinem Snack und schnüren unsere Wanderschuhe. Wir spazieren an der Schlucht des Flusses Penna entlang und kommen zu einem hier eigentlich obligatorischen Wasserfall, der hier ist anscheinend zu klein und nicht beeindruckend genug für einen Namen, mir gefällt er trotzdem sehr gut. Ein Trampelpfad führt uns bis runter ans Wasser und wir klettern in der Schlucht herum.
Dann kehren wir zum Magirus zurück und suchen ihm ein schönes Plätzchen auf der Campsite. Wir gehen in das Restaurant und gönnen uns zunächst auf der Terrasse ein Bierchen und später, als es zu kalt wird, gehen wir rein und essen zu Abend.
Es gibt hier einen HotPot direkt am Meer, den schauen wir uns noch an – vl. Gehen wir später dort noch baden. Außerdem gibt’s wohl eine Lavahöhle in der Nähe – vielleicht eine Wanderung für morgen vormittag ?
TAG 34 – Donnertag, 16.08.18 – weiter nach Westen
Author: MS
Wetter: bewölkt, zeitweilig Sonne– ca. 14 Grad
Technik: Fensterkurbel Fahrerseite abgeschüttelt – musste nur die Schraube neu angezogen werden
Gemüt: gespannt auf die nächsten tollen Erkundungen
Heute wieder kurz gearbeitet, Telefonate etc. Dann los weiter Richtung Westen. Auf dem Programm steht mindestens der Gammel-Hai Hof Bjarnarhöfn und am Ende des Tages wollen wir bei einem Campground mit HotPool in der Nähe ankommen.
Auf dem Weg durch die südlichen Westfjorde haben wir ein paar Bilder gemacht. Wieder viel Gegend und tolle Landschaften.
Am Gammel-Hai Hof angekommen besichtigen wir das Sharkmuseum, erhalten einen Multimediavortrag und dürfen dann den Gammelhai probieren.
Wir lernen:
Der Grönland-Hai wird bis zu 400 Jahre alt schwimmt bis zu 3000m tief und ist deshalb für den Menschen erstmal toxisch.( Dabei ist nicht gemeint wenn der Hai dich frisst, sondern du den Hai frisst). Hat irgendwie was mit den ganzen Harnstoffen zu tun, die der Hai sammelt um in der Tiefe dem Druck zu wiederstehen. Der frisst auch wirklich alles, eindrucksvolle Beispiele von Mageninhalten – wie z.b. ein Kuhfell und Eisbärenfelle– werden gezeigt.
Damit wir den Hai dann doch essen können wird dieser in handliche 5kg Portionen zerlegt. Ohne Knochen, die hat der Hai nämlich nicht. Diese werden dann in einer Kiste geschichtet und einfach draußen 6-8 Wochen gelagert. Dabei gammelt er dann so vor sich hin und vernichtet alle Bakterien. (Fermentiert). Dann wird er für weitere 12-14 Wochen zum Trocknen draußen aufgehangen. Dann kann man ihn verzehren. Schmeckt von der Konsistenz her wie ein Stück Speckschwarte – ohne Schwarte – nur das Fett. Besteht auch fast nur aus Fett und Proteinen und Calcium – angeblich sehr gesund – der Isländer isst den zu besonderen Gelegenheiten. Der zugehörige Schnaps Brennivin wird uns nicht serviert – den müssen wir im Restaurant bestellen – nehmen direkt Pommes und einen pulled Lamm Burger dazu. Die Gammelhaifischflossensuppe sparen wir uns. Der Schnaps aus Kartoffeln mit 37% ist für den gemeinen Isländer Hardcore – für uns eher wie ein Raki. Die Kellnerin meinte dann auch, dass es für den deutschen Touristen ja auch nichts Besonderes wäre – eben weil wir ja immer und viel Schnaps trinken. Sie selbst könne den nicht vertragen.
Weiter nach Westen sehen wir am Ufer ein gestrandetes, verrostetes Schiffwrack liegen. Wir halten an, wandern durch sumpfähnliches Gelände um dann festzustellen, dass zwischen uns und Schiff dann doch noch tiefes Wasser ist. Macht nichts, machen trotzdem ein Foto.
Am Ende des Tages finden wir dann den Campground Laugar, essen und nehmen ein Bad im Hotpool.
TAG 33 – Mittwoch, 15.08.18 – immer noch Snaefells Nationalpark
Author: MS
Wetter: Regen, bewölkt, Regen – zeitweilig Sonne– ca. 12 Grad
Technik: alles läuft
Gemüt: Arbeit ruft – schlecht gelaunt
Heute habe ich mal lange geschlafen – wieder schlechtes Wetter. Eigentlich war ja geplant bei gutem Wetter nochmals über den Pass des Snaefeelsjökull zu fahren – um den Gletscher auch mal zu sehen und ggf. zu bewandern. Leider immer noch total bewölkt. Man kann die Gletscherkuppe vom Tal aus nicht sehen. Nach dem Mailcheck dachte ich, ich mach mal eben beim Kunden ein Zertifikats-Update. War dann am Ende bis ca. 17 Uhr beschäftigt um erfolglos aufzugeben – das hätte ich schon um 12 Uhr tun sollen – so ist das halt oft in der IT. Dann schnell den Magirus gestartet – für eine Tour rund um die Halbinsel. Durch unsere „Abkürzung“ gestern über den Pass haben wir wohl allerhand an der Uferstraße verpasst.
Wir halten an diversen Parkplätzen an der Uferstraße und versuchen herauszufinden was es denn dort zu sehen gibt. (Der Reiseführer hält sich hier recht kurz, und die Infos die wir gestern in Form einer Karte bekommen haben sind auch recht spärlich). Jedes Mal halten wir an , wandern 10 oder 20 oder 50min um dann am Ende z.B. zu erfahren, das dies eine Wasserquelle in der Erde ist, die schon seit 18xx benutzt wurde und angeblich heilende Wirkungen hat.
Das Bild, das auch existiert , habe ich mir an dieser Stelle erspart.
So entstehen diverse Bilder des Magirus – z.b. an hohen Klippen, an großen Leuchttürmen, an kleinen Leuchttürmen und am Strand. Wir arbeiten uns über Nebenstraßen und Schotter-Lavapisten durch die Gegend.
Das Highlight war sicherlich der güldene Strand. Und wie von Zauberhand geschaffen bricht auch noch plötzlich die Sonne durch. Bei 2 Grad mehr Außentemperatur wären wir auch noch schwimmen gegangen.
Am Ende erreichen wir einen Campingplatz im Westen, der aber keine allzu gute Infrastruktur aufweist. Es fehlen WLAN und eine Kochgelegenheit mit Strom – weil heute müssen wir unbedingt endlich mal die LammKottletts grillen, die schon seit 5 Tagen im Kühlschrank liegen. Wir haben zwar einen Grill mit und auch in Island gekaufte Kohlen, die Kohlen sind aber Käse, produzieren überhaupt keine Hitze – Eierkohlen – die glimmen nur. Also entweder die alle klein hauen und grillen – bei schlechtem Wetter – oder mit Strom auf unserem Elektrogrill. Jetzt sind wir ja eigentlich autark und die Batterie ist durch 4h Fahrerei auch mehr als voll – aber der Elektro Grill hat 1500 Watt. Da würden wir wohl ein Lammkotlett grillen können – aber morgen früh dann wohl keinen Kaffee mehr. So fahren wir einfach wieder zurück auf den Campground in Olafsvik – da wissen wir was wir haben.
Es gibt dann noch Lammkottlets, Bratkartoffeln und Tomatensalat – alles mit Zwiebeln – wirklich besser als in jedem Restaurant bisher – und ein paar Bier. Wir müssen unbedingt schon wieder in eine VinBudin und Nachschub Bier besorgen. In der zentralen „Küche“ auf dem Campingplatz richte ich also unsere Elektrogrill an einer Steckdose ein während Janine auf unserem Gaskocher – der Sprirituskocher ist ja nicht leistungsstark genug – Kartoffel kocht und später daraus Bratkartoffeln macht . Es ist eng – und neben mir sind da noch ca. 6 weitere Leute in dem Raum, der nicht größer als unser Koffer auf dem LKW ist – aber immerhin.
Nun muss ich auch mal kurz darstellen wie diese „Camper“ leben: Ein Auto wie ein Caddy – also in etwa ein Golf Combi- da wird auch drin geschlafen – kochen dann auf einem Campingplatz per Gaskocher oder Elektroplatte – wenn denn angeboten – Kaffee oder Tee auch nur nach 15min Gaskochen – Waschen nur in den immer verdreckten Campingplatz Toiletten, Aufwärmen nur in den dafür vorgesehenen Container – wenn denn angeboten – oder Auto laufen lassen und Heizung an. Manche sind auch mit dem kleinen Auto und EinMannZelt unterwegs – oder noch schlimmer – nur mit Fahrrad und EinMannZelt. Auf den Camping Plätzen sind alle Steckdosen von diversen Geräten wie Handys, Kameras und Navigationsgeräten ständig belegt – Mann was geht es und gut – Strom eigentlich immer da , Wärme wann immer wir sie brauchen, Warmwasser zum Waschen und Duschen, Kaffee auf Knopfdruck in 30 sec, warmes Bett und auch noch Fernsehen wenn wir was empfangen.
TAG 32 – Dienstag, 14.08.18 – Snaefells Nationalpark
Author: MS
Wetter: Regen, bewölkt, Regen -mächtig Nebel – ca. 12 Grad
Technik: alles läuft
Gemüt: heute wetterbedingt schlecht gelaunt – kommen nicht in die Pötte
Heute wirklich Mistwetter mit Regen. Vor dem Frühstück Business. Makler, Firma, Handwerker – allerhand musste geklärt und auf den Weg gebracht werden. Frühstück erst um 11:30 Uhr.
Danach machen wir uns weiter auf den Weg nach Westen. Da unser Reiseführer hier eher spärlich Auskunft gibt, versuchen wir an einer Info des Snaefellsjökull Nationalparks Infos zu besorgen. Wir erhalten eine Karte dieser Halbinsel mit vielen Sicherheitshinweisen. Z.b, an einem roten Punkt auf der Karte steht, dass der Weg durch die Schlucht sehr eng und rutschig sein kann. Wir schließen daraus, dass es sich hier wohl um eine begehbare Schlucht handelt.
Die ist auch schnell gefunden, wir sind auch nicht die Einzigen die sich von einem Parkplatz aus auf den steilen Weg zur Schlucht machen. Die Schlucht ist von der Straße aus als sehr hoher, schmaler Spalt in einem Bergmassiv zu erkennen.
Auf dem Informationsschild steht in etwa:
Ein HalbTroll Namens – Namen vergessen und auch unaussprechlich – mit zwei sehr hübschen und schlanken Töchtern hatte sich mit seinem Bruder und dessen Söhnen getroffen. Die Söhne schubsten eine seiner Töchter auf eine Eisscholle, die bis nach Grönland trieb. Tochter weg. Halbtroll hat dann einen Sohn seines Bruders in die o.g. Schlucht gestoßen und den anderen von einem nahegelegenen Kliff. Er selbst ging dann in den Gletscher Snaefells und verschwand für immer. Angeblich wacht er aber immer noch über diese Gegend.
An der Spalte angekommen, sieht man auch schon wie wirklich viel Wasser als Gebirgsbach aus der Spalte strömt.
Von Stein zu Stein springt und kraxelt man durch den Bach in die Spalte. Diese wird immer enger und wenn man um die erste Ecke herum ist liegen plötzlich auch noch riesige Eisbrocken in der Spalte.
Manche muss man erklimmen, andere unterwandern, an wiederum anderen muss man sich vorbeiquetschen. Das ist nicht ganz ungefährlich, da man nicht erkennen kann wie stabil die überhaupt sind. Manche hängen als riesiger Brocken einfach in der Spalte über unseren Köpfen. Darüber ist an vielen Stellen der Himmel zu sehen und ständig topft Wasser von oben herab, nach 10min sind wir schon klatsche nass.
Für die meisten Wanderer endet der Weg jetzt hier – wir wollen aber noch weiter, denn irgendwo hatten wir gelesen dass uns am Ende ein kleiner Wasserfall in der Schlucht erwartet. Die Spalte wird immer enger, noch mehr Eis, an manchen Stellen muss man sich eher wie beim Climbing Halt in der Felswand suchen und in 3m Höhe über dem Wasser an der Wand entlang kraxeln. Aber irgendwann ist es geschafft und wir stehen vor dem Wasserfall. Von oben fällt Licht rein in die Schlucht und an einem dort aufgehängte Seil könnte man noch höher klettern – lassen wir aber, weil das geht wohl nur im Ganzkörperkondom – sind ja eh schon richtig nass.
Wir krabbeln den ganzen Weg wieder zurück, was am Ende etwas schwierig wird, da noch mehr Leute in die Schlucht rein wollen.
Die Bilder hier können dieses unglaubliche Erlebnis gar nicht richtig wiederspiegeln.
Am nächsten Schild Parkplatz biegen wir von der Hauptstraße ab auf einen Vulkangesteinsweg, da wir glauben, dass die oben angesprochenen Klippen sich dort befinden . Der Weg geht so richtig steil nach unten und da ich in einem ziemlich flachen Winkel da reingefahren bin – zudem auch noch ohne eingeschaltete Untersetzung – war ich viel zu schnell und habe die Karre fast umgeworfen. Im Video kann man sehen wie wir da später wieder raus gefahren sind. Auch da wackelt der Koffer mit dem ganzen Magirus schon extrem. Der Weg endet irgendwo im nirgendwo und wir wollen dann zu Fuß weiter, das ist aber über die großen, moosbewachsenen Vulkansteine ziemlich schwierig, immer wieder fällt man in irgendwelche Löcher unter dem Moos. Wir geben auf und kehren um.
Ein paar hundert Meter weiter zweigt die F570 4×4 Piste ab. Diese führt direkt hoch zum Gletscher in 650m Höhe und sollte lt. Info eigentlich gesperrt sein. Erkennbar ist das nicht und wir fahren trotzdem rein. Es geht mächtig und lange bergauf – der Schotter ist aber gut zu fahren. Leider ist es so nebelig, dass man den mit Gletscher bedeckten und gefüllten Krater kaum sehen kann. Irgendwann ist der Verlauf der Piste im Nebel gar nicht mehr zu erkennen. Ich steige aus und laufe ein wenig in der Gegend rum. Irgendwo höre ich Stimmen und komme über eine Gletscherzunge bei ein paar Franzosen mit einem Dacia an, die schon länger diskutieren ob man denn die tief ausgefahrene Gletscherzunge passieren kann. Wir diskutieren alle zusammen und kommen zu dem Schluss, dass dies mit einem Allrad-PKW wohl nicht möglich ist – für unseren „Truck“ aber machbar sein sollte. Hier oben will ja auch keiner stecken bleiben – und leidliche Offroad-Schnee-Erfahrungen mit Bergemanöver durch einen Trecker hatten wir ja schon sozusagen zu Hause vor der Haustüre. Wir passieren die ca. 30m Schnee in den tiefen ausgefahrenen Spuren überraschend problemlos – die Franzosen kehren um.
Nach weiteren 15km kommen wir im Ort Olafsvik an und richten uns auf dem dortigen Campingplatz ein. Es ist schon spät – nach 20 Uhr – und wir kehren in einer Gaststätte auf ein Bier und einen Happen ein. Wenn das Wetter morgen besser ist, vielleicht fahren wir die Bergpassage dann nochmals über eine Seitenstraße.
TAG 31 – Montag, 13.08.18 – Golden Circle – dann auf in die Westfjorde
Author: JS
Wetter: Sonne lacht, später bewölkt, zwischendurch kämpft sich die Sonne wieder durch
Technik: alles läuft
Gemüt: gut gelaunt
Wir verlassen Reykjavik heute und lenken den Magirus Richtung Westen, zuerst statten wir der Mall von Reykjavik, Kringlan, einen Besuch ab, es müssen noch Mitbringsel besorgt werden. Nach ca. 2 Stunden ist unser Geldbeutel leichter geworden und wir verlassen die nördlichste Hauptstadt Europas und biegen auf die Ringstraße ab. Wir werden uns die Hälfte vom Golden Circle vornehmen und steuern zunächst Pingvellir an. Dieser Ort ist sowohl geologisch, hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander, sondern auch geschichtlich von großer Bedeutung, Im Jahr 930 wurde hier das Parlament , als eines der frühesten der Welt, gegründet, im Jahr 1000 den alten Göttern abgeschworen und das Christentum angenommen und das alles in der Schlucht, die durch das Auseinanderdriften der Kontinentalplatten entstanden ist. Am 17.Juni 1944 wurde dort die Republik Island ausgerufen, nachdem Island von 1262-1380 unter norwegischer Herrschaft und von 1380-1944 unter dänischer Herrschaft stand. Sehr beeindruckend.
Weiter fahren wir zum Geysir Strokkur. Alle ca. 10 Minuten schleudert der eine 20- 25m hohe Heißwasserfontäne in die Luft, was wir uns mit ca. 500 anderen Touristen anschauen, aber trotz des Massenandrangs ist er auf jeden Fall einen Besuch wert.
Als letztes steht für uns noch der Gullfoss an, Über zwei gewaltige, fast im rechen Winkel stehenden Kaskaden stürzt das Wasser donnernd in die Tiefe. Sehr beeindruckend, aber auch hier wieder Massentourismus pur.
Deshalb zieht es uns weiter nach Westen in der Hoffnung auf etwas weniger Andrang. Also lenken wir den Magirus auf die F338 auf dem allerkürzesten Weg nach Westen und lassen uns ca. 2,5 Stunden auf der Schotterpiste durchschaukeln.
Wir steuern den Campingplatz Varmaland an, der die Campingcard akzeptiert und erreichen diesen gegen 22.00. Mittlerweile sind auch die Nächte dunkel und die Hoffnung wächst in diesem Urlaub noch die Polarlichter zu sehen.
Hier noch ein Video zu Geysir und Gullfoss:
https://www.youtube.com/watch?v=UVRb4qrA_44
TAG 30 – Sonntag, 12.08.18 – Reykjavik – Perlan
Author: JS
Wetter: Sonne lacht, später bewölkt, zwischendurch kämpft sich die Sonne wieder durch
Technik: alles läuft
Gemüt: gut gelaunt
Heute wollen wir zum Perlan, dem Warmwasserspeicher für Reykjavik, der mit einer Glaskuppel überdacht wurde. Im Inneren befindet sich das Museum über die Naturwunder Islands, es gibt u.a. eine richtige Eishöhle, außerdem hat man auf der Aussichtsetage einen tollen Blick über Reykjavik und ganz oben ist ein Restaurant. Da Perlan ein ganzes Stück vom Campingplatz entfernt, neben dem Flughafen Keflavik , gelegen ist, leihen wir uns Fahrräder aus. Das funktioniert ganz einfach, überall in der Stadt verteilt stehen die Fahrräder in einem verschlossenen Fahrradständer. Man bezahlt 350 Kronen (ca. 2,80 EUR)für 1 Fahrrad für ½ Stunde per Kreditkarte am Automaten, bekommt einen Code, gibt diesen am Fahrradständer ein und kann das Fahrrad entnehmen und an jedem beliebigen Ständer wieder zurückgeben. Also radeln wir los, es geht stetig Berg auf, und während mein Fahrrad zuhause ein absolutes Leichtgewicht ist, wiegt dieses hier gefühlt 20 kg, die reinste Folter. Aber wir kommen dann doch noch an und erforschen Perlan (die Perle).
Die Informationen über die Entstehung Islands, die Tierwelt, die Vulkane, die Gletscher sind hochinteressant, aber auch erschreckend, denn wenn die Erderwärmung, von der Island stärker betroffen ist als andere europäischen Länder, so weiter geht, sind die Gletscher Islands in 150 – 200 Jahren verschwunden und niemand weiß, was das für Auswirkungen für die Insel aus Feuer und Eis haben wird.
Zuletzt gehen wir in die Eishöhle, klasse, Gott sei Dank habe ich an Mütze und Handschuhe gedacht.
Wir laufen durch den großen Park rund um Perlan hinunter zur Meeresbuch Nautholsvik, dort läuft der Überlauf an heißem Wasser ins Meer, die Isländer haben dort einen Sandstrand aufgeschüttet und 2 HotPots gebaut, sehr originell. Wir haben zwar unsere Badesachen dabei, aber mittlerweile hat sich Hunger eingestellt und wir leihen erneut Fahrräder und radeln, diesmal geht es nur Berg ab, in die Innenstadt, wo wir wieder im Hard Rock Café landen und dort zu Abend essen.
TAG 29 – Samstag, 11.08.18 – Reykjavik – Pride Parade
Author: JS
Wetter – bewölkt, bewölkt und noch mehr Wolken – ca. 14 Grad
Technik: Truck steht – was soll schon kaputt gehen
Gemüt: 50% gespannt(Janine), 50% genervt(Michael)
Wir ziehen wieder los, eigentlich wollen wir den Bus nehmen, mittlerweile machen sich bei uns erste körperliche Beschwerden bemerkbar (Hüfte, Knie, werden halt auch nicht jünger und sind die letzten Wochen mehr gewandert, als die letzten 5 Jahre zusammen), aber der fährt erst in 20 Minuten, also doch laufen. Gestern haben wir ein interessantes Geschäft gesehen, dass geschlossen hatte, dort gehen wir als erstes hin. Es ist eine Mischung zwischen Markthalle und Trödelmarkt. Dort gibt es fast alles, Fisch, Käse, Schokolade – überall kann man probieren-, aber auch alte Uniformen, Schmuck, CDs, Bücher und und und. Sehr interessant.
Da es fast 14.00 ist und die Pride – das ist der Christopfer Street Day in Island- beginnt, suchen wir uns ein Plätzchen, von dem wir gut sehen können. Mehrere LKWs, Motorrad- und Fußgruppen ziehen in Regenbogenfarben an uns vorbei. Der letzte Wagen ist die mobile Bühne in Form eines roten Highheel, total abgefahren. Die Parade führt durch die Innenstadt bis zum Hljomskalagadur Park, dort ist eine Bühne aufgebaut und verschiedene Stände, an denen es Regenbogenaccessoires zu kaufen gibt, außerdem ein Karussell und verschiedene Fressbuden. Nach ca. ½ Stunde beginnt die Bühnenshow zunächst mit einigen Reden, wir können nur vermuten, dass es um Toleranz und die Rechte von Homosexuellen, Transgendern Bisexuellen usw. geht, danach gibt es Musik. Es werden auch Titel der Rocky Horror Picture Show auf isländisch vorgetragen.
Nach ca. 2,5 Stunden ist die Show vorbei. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht.
Wir schlendern noch ein wenig durch die Innenstadt und gehen einen Kaffee trinken, als wir wieder raus kommen, hat es zu regnen begonnen, weshalb wir zum Busbahnhof gehen und den Bus zurück zum Campingplatz nehmen.