ISLAND 2018 – Woche 8

TAG 56 – Freitag, 07.09.18 – Westmänner Inseln (Vestmannaeyjar)

Autor: JS/MS

Wetter: 11 Grad, Wolken, 60 km/h Wind

Technik: der Magirus schnurrt wie ein Kätzchen

Gemüt: müde

Ich habe schlecht geschlafen, der Wind rüttelt am Magirus, es hört sich an, als würde ein Troll versuchen am Heckträger hochzuklettern – das kommt davon, wenn man abends isländische Sagas vorgelesen bekommt, dann bekommt man Alpträume. Um 7.30 klingelt der Wecker, wir müssen heute abend um 20.00 an der Fähre sein, haben also nicht so viel Zeit. Als wir aus dem Truck klettern, sehen wir erst mal , was für einen tollen Stellplatz wir haben, der Campingplatz ist von 3 Seiten von hohen steil aufragenden Bergen umschlossen, ein 6000 Jahre alter Vulkan. (Kamen ja gestern erst gegen 23 Uhr im Stockdunklen hier an) Direkt nebenan ist der Golfplatz. Toll. Wir fahren einfach mal los und schauen uns um, Heimaey ist nicht besonders groß. Überall Lavafelder.

Wir besuchen das Eldheimar, das ist das Museum, dass sich mit dem großen Ausbruch 1973 und der Entstehung der Insel Surtsey 1963 beschäftigt. Es wurde ein Haus aus 15m Asche wieder ausgegraben und das Museum drumherum gebaut. (das richtige Pompeji von Island).

Da wird einem ganz anders. Am frühen Morgen des 23.Januar 1973 begann der Vulkanausbruch, der 5 Monate dauerte und 1/3- ca. 500- der Häuser unter meterdicker Lava bzw. Asche begrub. Dabei hatten die Einwohner noch Glück im Unglück, da am Tag vor dem Ausbruch ein starker Sturm wütete, war die gesamte Fischfangflotte im Hafen geblieben. Mit diesen Booten wurden die ca. 5300 Bewohner auf die Hauptinsel evakuiert. Einige Hundert blieben zurück, um zu retten, was zu retten war. So versuchte man die Lava mit Meerwasser daran zu hindern in den Hafen zu fließen und diesen komplett zu verschütten, das ist auch gelungen. An verschiedenen Stellen stehen einzelne Wände oder Teile von Häusern, wo die 30 m hohe Lava dann endlich stockte.  1/3 der Bewohner kehrte nicht mehr zurück.

Die zweite Ausstellung widmet sich der Entstehung der Insel Surtsey, die 1963 bei einer Unterwassereruption entstand. Die Insel ist für Menschen gesperrt, damit Beobachtungen durchgeführt werden können, wie sich Flora und Fauna ohne Einfluss des Menschen in einem neuen Lebensraum entwickeln, außerdem ist die Insel Teil des Unesco Weltkulturerbe.

Ein Thermalkraftwerk für die ganze Insel gibt’s auch noch zu bestaunen. Dabei wird durch heiße Luft aus der tiefen Erde eine Turbine angetrieben. Diese erzeugt dann Strom und mit einem 20MegaWatt Boiler wird Wasser erhitzt und damit die ganze Insel und auch das Schwimmbad geheizt.

Nach einem Mittagssnack und Nickerchen im Magirus besteigen wir noch den neu entstanden Vulkanberg Eldfell (200m).

Mittlerweile hat sich auch der Sturm weiter entwickelt. Anstrengend bei ca. 60km/h den Berg zu besteigen. Der Berg besteht aus Vulkangestein, VulkanSplit und Asche – leider ohne Krater. An der Südostflanke hat sich durch Lavafluss die Insel um 2km² vergrößert – von oben gut zu sehen. Hier ist der Wind gefühlt noch stärker – da machen wir doch noch Spaßbilder, man kann gar nicht runterstürzen.

Unten suchen wir dann noch nach den Seilen die hier in den Klippen hängen (Rope swinging), an denen sich die örtliche Jugend austoben kann – ein Sport, entstanden durch die Klettereien in den Felsen um den Vögeln die Eier zu stehlen. Am Ende des Tages landen wir hier in einem netten Kaffee – leisten uns ein Stück Torte und warten jetzt auf die Fähre, die uns zurück zur Hauptinsel Island bringt.

TAG 55 – Donnerstag, 06.09.18 – crossing Krossa und weiter zu den Westmänner Inseln (Vestmannaeyjar)

Autor:  MS

Wetter: 15 Grad Sonne

Technik: Heck – Halter Nummernschild verbogen

Gemüt: voll beunruhigt wg. der Furt

Morgens lacht die Sonne – entgegen dem Wetterbericht immer noch. Wir wollen noch die Schlucht bewandern. Brechen recht früh auf, will noch eben meinen Pulli holen, den ich gestern in einer Hütte – weil viel zu fett angezogen – extra aufgehängt hatte. Weil wir aber mit dem Hochlandbus von einer anderen Hütte zurück sind, hing der immer noch da. Der Fußweg über die Krossa (eine FussgängerBrücke) ist mir zu lang. Da wir gestern ja meherer Fahrzeuge gesehen haben, die die Krossa an dieser Hütte (Langidalur )passiert haben, denke ich ich schaff das auch. (es gibt ja auch noch die noch tiefere Furt über die Krossa) Und Janine sagt noch „Tu das nicht“ – aber ich kann ja nicht hören. (Anmerkung JS: wir haben mit mehreren Einheimischen gesprochen und die raten allen ab, die Krossa zu furten, denn der Fluss kann jederzeit seine Muskeln spielen lassen, aber jeder  4×4 Fahrer, der in Island unterwegs ist, möchte sagen können, ich habe die Krossa geschafft, da setzt dann schon mal der Verstand aus und wir sind wieder im keulenschwingenden Zeitalter angkommen) Janine steigt vorher aus, um da ein Video zu machen. Die Passage (in einem großen S durch den Fluss) klappt auch erwartngsgemäß gut  – ca. 60cm tief.
Hole den Pulli und fahr wieder zur Furt – da fahre ich aber schon an der falschen Stelle an – es geht viel zu steil runter. Trotz Längssperre und Untersetzung kann ich aber auch nicht mehr rückwärts. (Im Nachinein hätte ich die Quersperre an dieser Stelle versuchen sollen). Ich denke – na dann eben weiter – sind ja schon sehr tief – tiefer gehts wohl nicht. Weit gefehlt, es geht noch ein Stück tiefer und dann steil nach oben – ein Flussbett halt. Ich steh also mittendrin und komm auf der anderen Seite nicht mehr hoch – hänge zwischen Felsen fest. Zurück geht auch nicht so richtig – viel zu steil. Ständig geht der Motor aus, hoffe es liegt nur daran, dass der Auspuff voll unter Wasser steht. Vielleicht hat der Magirus sich hier an dieser Stelle auch einen Schluck Wasser genommen ???? – Jedenfalls springt er auch immer wieder an – mehr schlecht als recht – lasse ihn im Leerlauf laufen bis wieder Leistung da ist -die Räder drehen alle voll durch, hab Angst um einen Platten an scharfen Steinen – dann denke ich endlich an unsere 2. Sperre (quer an Hinterachse)- rück und vor – und dann ist es endlich geschafft.

Der Magirus schnurrt jetzt wieder wie ein Kätzchen. Derweil hatte Janine aufgehört zu filmen und schon versucht den Ranger und auch den Notruf zu erreichen. Konnte denen aber dann mitteilen: „He is out now“. Janine war auch völlig aufgelöst mit wackeligen Knien. Haben uns dann beide erstmal beruhigt. Nach Prüfung des Wasserstandes (wo ist es nass hinter der Stoßstange) – kann ich jetzt nur sagen – Blödmann, noch 3cm mehr und der totale Motorschaden wäre hier, mitten im Fluss passiert. Zudem lernen wir, diese Flüsse sind unberechenbar und wir können nur jeden warnen sich nicht einfach auf Beobachtungen von „gestern“ zu verlassen, die Gletscherflüsse verändern ständig ihre Beschaffenheit und auch die Wege und Wasserstände. Zudem nicht einfach unbedacht durchfahren – immer an die Wege der Einheimischen halten – kennen wir doch schon von „the guy in the river“. Wir haben hier mega Schwein gehabt.

Hier ein Video zu diesem glücklich ausgegangen Desaster und auch andere Beispiele zu Furten in die Porsmörk.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Te8r0t8P74Q

 

Weiter zur Beruhigung machen wir die Wanderung durch die Schlucht, sind beide aber immer noch so aufgebracht, dass wir die gar nicht zu Ende gehen können – ständig müssen wir den Gletscherfluss queren – nasse Schuhe, wollen kein Wasser mehr sehen. Kippen sind auch schon wieder alle, E-Ziggi leer – Mann – es kann nur besser werden.

Wir nehmen die restlichen 14 Furten auf dem Weg zurück dann eher mit Leichtigkeit, bei den beiden tieferen dann aber auch wieder mit mulmigen Gfühl in der Magengegend. Janine sagt immer „Ich will hier raus“

Kaufen dann im nächsten Ort erstmal Zigaretten – jetzt endlich ruhig und zur Fähre – Ticket buchen zu den Westmänner Inseln. Können leider erst auf die letzte um 22 Uhr – vergnügen uns dann erstmal im Schwimmbad. Hier ist auch super freies Internet – daher posten wir hier schon mal den 3/4 Tag. Weiteres Update zu diesem Tag folgt.

TAG 54 – Mittwoch, 05.09.18 – Porsmörk -Thors Wald

Autor:  MS

Wetter: 16..19 Grad Sonne

Technik: die Tür am Koffer geht von innen nicht mehr immer auf

Gemüt: Sonne lacht – wir auch , der Wetterbericht hat Recht behalten

Gegen 7:15 Uhr steh ich auf, die Sonne kommt langsam über den ersten von Gletschern überzogenen Berg.
Wir stehen immer noch an der 15. Furt Richtung Porsmörk. (Thorsmörk -Wald des Thor.) Das ist ein bewaldetes Gebiet zwischen den Gletschern Mydralsjökull, Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull, umschlossen von den Flüssen  Krossa, Prönga und Markarfiljot.
In allen anderen Fahrzeugen herrscht noch Stille.
Der Gletscherfluss  sieht auch heute morgen nicht niedriger aus – ein wenig vielleicht ????
Ich laufe flussaufwärts, aber auch da ist keine bessere Überfahrt möglich – eher gar nicht.
Dann kommt plötzlich ein Fahrzeug aus Richtung Porsmörk. Ich muss warten bis es an der Furt ist. Ein höhergelegter Pickup mit Wohnkabine. Ganz routiniert fährt er da durch. Am Hang, wo es tiefer ins Wasser geht, taucht er bis zu den Scheinwerfern ein, dann ist es aber auch schon geschehen – da war klar, das schaffen wir auch mit Leichtigkeit.

Wir spülen und packen kurz alles wieder in die Schränke. Neben uns die Polen sind jetzt auch wach und wärmen sich im laufenden japanischen Geländewagen. Die lassen lieber uns den Vortritt. Die Überfahrt war dann auch kein Problem – schön gleichmäßig, ordentlich durchgeschüttelt und durch. Die Polen fahren dann hinterher.

Danach mal eben nach links und dort die Furt durch die Krossa angeschaut. Noch mehr Strömung, noch weniger Grund zu sehen – Der Platz „Vulkano Hut“ fällt – wie erwartet – für uns aus. Wir wenden und fahren zum Platz Basar. Es sind weitere 4 Furten, davon eine ähnlich tief wie eben die. Da allerdings mit steilerem Böschungswinkel. Auch kein Problem für uns, die Polen passen und machen kehrt. (was ich hier nicht verstanden habe)
Vor Basar biegt links noch eine Furt über die Krossa zum Camp Langidalur ab, diese wäre für uns zu meistern, da deutlich breiter und demnach auch weniger Wassertiefe, der Grund ist auch zu sehen – vielleicht 60cm. Janine überredet mich aber, doch zum Basar zu fahren. Ein netter Platz am Fluss im Birkenwäldchen. Jetzt erst frühstücken und dann machen wir uns auf zu einer Wanderung – ein Gipfel soll bestiegen werden um die grandiose Aussicht über mehrere Gletscher zu genießen.

Zunächst über eine mobile Fußgängerbrücke über die Krossa, dann Richtung Platz Langidalur. Dort schauen wir uns bei strahlendem Sonnenschein mehrere Fahrzeuge an, wie die an dieser seichteren Stelle die Krossa furten.

An der Hütte treffen wir dann Svantje und Axel, die beiden hatten wir schon auf einem Campingplatz vor 4 Tagen bei einem Bier kennen gelernt und einen netten Abend gehabt. Die beiden sind mit einem nett ausgebauten VW-Transporter in Sprintergröße ähnlich lange wie wir auf Island unterwegs. Wir beschließen die Wanderung gemeinsam zu gehen. Ein echt netter, grandioser Tag bei strahlend Sonne.

Da das Tal von 3 Seiten von Bergen umschlossen ist, herrscht hier ein milderes Klima, weshalb es hier um einiges grüner ist als im Rest dieser tollen Insel.

Über zwei Gipfel und Birkenwälder kommen wir am Ende in der Vulkano Hut an – ca. 15km gewandert – auf und ab.

Wir nehmen noch Kaffee und Bier dort, dann kommt der Hochlandbus der Svantje und Axel wieder zum Fahrzeug in die nächsten Stadt bringen soll. Der Busfahrer erklärt sich bereit, uns bis Basar mit zu nehmen, so müssen wir die ca. 4km nicht wieder zurück laufen und können eine Furt durch die Krossa – an der tiefsten Furt – dann doch noch erleben – in diesem großen Bus recht unspektakulär. (Der Hochland Bus ist übrigens ein Mercedes Allrad-Fahrgestell mit Busaufsatz. Der Busfahrer zeigt mir auch ganz stolz, dass der Ansaugstutzen des Luftfilters bis an den Rand der Windschutzscheibe hochgelegt ist – und der kann auch noch in den Fahrgastraum umgelenkt werden. Also so tief möchte der bestimmt auch nicht durchs Wasser – aber gute Idee.)

Wir verabschieden uns von Svantje und Axel und wollen in Kontakt bleiben.

Am Campground Basar angekommen gibt’s dann noch ein Bierchen in der Sonne – dann kühlt es auch schon sehr schnell ab. Unsere – noch immer nass vom Haifossausflug an kleinen Birken – aufgehängte Klamotten sind nun auch endlich trocken.

Wir essen zu Abend und schauen uns den grandiosen Sternenhimmel an, da es hier oben so gut wie kein externes Licht gibt, funkeln hier scheinbar 5x so viele Sterne als bei uns. Zudem suchen wir den Himmel immer wieder nach Anzeichen für Nordlichter ab, bis jetzt erfolglos.

TAG 53 – Dienstag, 04.09.18 – Richtung Pörsmörk – mal die Furten antesten

Autor:  JS

Wetter: 8 Grad, Sonne und Regen

Technik: die Beta streikt

Gemüt: ein auf und ab

Wir starten heute wieder mit Regen in den Tag, nicht so schön. Wir beschließen, von Vik aus wieder ein Stück zurück zu fahren. Da der Wetterbericht für morgen Sonne verspricht, wollen wir nun doch nach Pörsmörk oder auch Thorsmörk -Wald des Thor- fahren. Das ist ein bewaldetes Gebiet zwischen den Gletschern Mydralsjökull,  Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull, umschlossen von den Flüssen  Krossa, Prönga und Markarfiljot. Dort soll es ein paar wunderschöne Wanderruten geben. Allerdings ist die Zufahrt nicht ohne, da zahlreiche zum Teil tiefe Furten durch Gletscherflüsse zu bewältigen sind. Da Vik eine recht große Touristeninformation hat, wollen wir uns dort erst mal erkundigen, wie es aussieht. Wir erfahren, dass die Flüsse rund um Pörsmörk sehr hohe Wasserpegel haben, da es in den letzten Tagen stark geregnet hat. Alternativ können wir auch mit einem 4×4 Bus dorthin fahren oder den Campground vor Querung der Krossa nutzen. Die junge Frau ist wirklich sehr hilfsbereit. Bis wir alles in Vik erledigt haben, zur Info, einkaufen, VinBudin und noch den örtlichen Icewear Laden, ist es 14.00 Uhr. Mittlerweile hat sich der Regen verzogen und die Sonne zeigt sich immer wieder. Wir wollen uns das Flugzeugwrack, das wir auf dem Hinweg wegen schlechten Wetters ausgelassen haben, jetzt doch noch anschauen. Das Flugzeug- ein Rosinenbomber- ist in den 70er Jahren am schwarzen Strand notgelandet. Die Besatzung wurde gerettet, die wichtigen Bauteile von den Amerikanern abgebaut und der Rest einfach am Strand liegen gelassen. Irgendwann wurde das Wrack in einem Buch erwähnt und Justin Bieber fährt in einem Musikvideo auf dem Dach der DC 3 Skateboard – so wurde das Wrack zum Touristenmagneten. Der Parkplatz ist auch ganz schön voll und man kann die Menschenmassen den mittlerweile markierten Weg zum Flugzeug in Richtung Strand laufen sehen. Mit dem Auto darf man nicht mehr dorthin fahren, es wurde ein enges Tor aufgestellt, aber mit der Beta sollte das gehen. Also laden wir das Mopped ab, was mittlerweile zwar routiniert von der Hand geht, aber doch 10-15 Minuten in Anspruch nimmt. Ich suche Helme, Handschuhe, Nierenkurt, Motorradjacke und Schals zusammen und Mikey will das Mopped starten. Aber… nichts passiert, der Anlasser orgelt und orgelt, aber die Beta will nicht anspringen. Dann ist auch die Batterie leer georgelt, eine Ersatzbatterie auch schon leer und wir müssen mit dem LKW Starthilfe geben – aber das Mopped springt nicht an. Also alles wieder eiladen, Werkzeug wegräumen, den Batteriekasten am Truck einschieben und schließen. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt.  Damit Michael sich wieder abregen kann, machen wir eben einen Spaziergang zum Flugzeug. Es geht schnurgeradeaus, es sind keine Flüsse zu überqueren oder über dicke Lavabrocken zu klettern oder andere Hindernisse zu bewältigen,  also eigentlich überhaupt nichts für Michael, aber die Aussicht einen Haufen alten Schrott zu fotografieren, lässt ihn ohne viel zu murren weitergehen. Nach ca. ¾ Stunde kommen wir am Wrack an. Jede Menge los da, wir warten geduldig, bis wir Fotos machen können, ohne dass 20 andere mit auf dem Bild sind.

Viele Leute machen allerhand Blödsinnbilder- in den wildesten Verrenkungen auf, in und an dem Wrack wird fotografiert-dem schließen wir uns natürlich an.

Dann geht es zurück zum Magirus. Auf dem Weg zurück einigen wir uns darauf, den Weg nach Pörsmörk doch mit dem LKW zu fahren und uns ein Bild vor Ort von den Furten zu machen. Die letzte über die Krossa werden wir auf keinen Fall nehmen können, die Wassertiefe liegt bei über 1m und die Strömung ist sehr stark, was sich zum Abend hin noch verschlimmert. Außerdem haben wir erfahren, dass es letzten Freitag einen tödlichen Unfall gegeben hat bei einer Furt Richtung Pörsmörk ist eine Frau ertrunken, nachdem ihr Auto abgetrieben wurde, während ihr Mann sich ans Ufer retten konnte, rutsche die Frau aus und wurde mitgerissen. Wir finden auch viele Youtube Videos mit schrecklichen Beispielen. (iceland river fail, iceland krossa fail). Aber wir wollen schauen, wie weit wir kommen. Schon die Fahrt dorthin ist landschaftlich ein Traum. Wir queren 14 Wasserläufe, alles kein Problem, bis wir an die Nummer 15 kommen. Es fängt schon an, dunkel zu werden. Am Ufer der sehr breiten Furt steht eine Gruppe von Leuten, die ihr KFZ abgestellt haben. Wir halten an und machen uns ein Bild. Der Fluss ist breit, der Grund ist nicht zu sehen und die Strömung ist stark. Wir unterhalten uns mit den anderen, einer aus der Gruppe hat den Fluss bereits zu Fuß durchquert, er ist bis über die Knie nass. Ich ziehe meine Wathose an, um den Fluß zu testen, aber weit komme ich nicht, ich stehe schnell bis über die Knie im Wasser und die Strömung zerrt an mir, nach dem tödlichen Unfall habe ich zu viel Schiss um ungesichert weiterzugehen. Ich mache kehrt, außerdem erscheint es mir sicherer, erst mal bei anderen abzuschauen, wo der Fluss am besten zu queren ist.

Bei solchen Furten schaut man sich am besten erst mal die Isländer an. Wir beschließen die Nacht einfach am Ufer zu verbringen und morgen früh, wenn der Pegel niedriger ist, unser Glück zu versuchen. Mittlerweile ist es dunkel geworden und die ersten zarten Anzeichen von grünen Nordlichtern zeigen sich am Himmel. Nur kurz und ganz schwach, aber immerhin. Da geht bestimmt noch mehr.

TAG 52 – Montag, 03.09.18 – Touri-Tour im Südenwesten an der Ringstraße

Autor:  MS

Wetter: 8 Grad, bewölkt oder Regen

Technik: läuft

Gemüt: planlos

Heute steht die Weiterfahrt auf der Ringstraße 1 Richtung Süd-Westen an. Einen richtigen Plan haben wir nicht – haben einfach mal Kreuze auf der Karte gemacht, was alles zu sehen ist an der Ringstraße – und das ist jede Menge – viele Sehenswürdigkeiten aber auch wetterabhängig – und das verspricht heute nichts Gutes. Scheinbar schon Herbst hier.

Zuerst steuern wir den wohl berühmtesten Wasserfall auf Island an – Seljalandsfoss – weil direkt an der Ringstraße – und deshalb auch zu jeder Zeit von unzähligen Touristen besucht. Den Parkplatz muss man zahlen – Toilette kostet extra – unzählige Menschen unterwegs hier – der Parkplatz gerammelt voll – wir dürfen zum Glück auf einer Busspur parken. Für die Hinterwanderung muss man sich fast anstellen – trotzdem nett.

Auf dem Parkplatz befragen wir einen Superjeepfahrer, der gerade aus Richtung Pörsmörk (ein nur schwer zu erreichendes Tal im Hochland) kommt, nach den Wassertiefen. Er sagt uns bestimmt drei mal, dass es für unseren Truck kein Problem sein sollte – erst am Ende rückt er mit mehr als 1,2m Wassertiefe für die letzte Furt heraus.
Habe ihm erklärt, dass aufgrund unseres tief hängenden Luftfilters nur max. 80cm möglich sind. Mann, der muss unbedingt umgebaut (höhergelegt) werden. Müssen also weiter auf der Touriroute fahren.
Fahren dann aber zuerst an den Fährhafen zu den Vestmannaeyjar Inseln (Westman Islands). Diese Inseln sind durch Vulkanausbrüche entstanden – die letzte erst in den 60er Jahren. Der „Fährmann“ errechnet für unseren Truck einen Preis von ca. 85 EUR aus (Hin und Rück an verschiedenen Tagen). Das ist ja förmlich ein Schnäppchen für 2 x 35min Fähre mit 7.5 Tonnen. Geht aber erst abends um 22 Uhr oder an einem anderen Tag. Also auch keine Option dem Touristenstrom zu entkommen. Mal schauen vielleicht später noch (Camping im Krater gibt’s da)

Nächstes Ziel Skogafoss. Gleiches Touristenschauspiel wie oben. Wir machen schnell ein Foto – gehen nicht den Berg hinauf – gestern der Haifoss war eh unschlagbar. Da liefen übrigens nur immer 3 Leute gleichzeitig rum.

Da es schon wieder anfängt zu regnen besuchen wir nebenan das Heimat- und Technikmuseum Skogar. Das war echt schön und sehr informativ. Fast alles was in Island früher so aus Holz gebaut wurde (z.B. ganze Häuser), wurde mit bearbeiteten Treibholz gebaut – hier kommen selbst tropische Hölzer an und sind durchs Salzwasser gleich auch imprägniert.

Nächstes Ziel wäre jetzt eigentlich das berühmte Flugzeugwrack im schwarzen Sandstrand. Der Eigentümer des Geländes hat aber die Zufahrt dorthin nicht mehr erlaubt – wurden wohl zu viele Besucher – so parkt man jetzt direkt an der Ringstraße und hat einen trostlosen und angeblich gefährlichen Weg, bei schlechter Sicht verirren sich viele Leute und müssen gerettet werden,  von 2h hin und nochmal 2h zurück vor sich. Parkplatz auch wieder voll, es nieselt, es ist kalt – wir lassen das Flugzeugwrack aus – vielleicht später nochmal und wir fahren mit dem Moped da hin ???
Auch die Gletscherzunge des Solheimerjökull lassen wir aus. Haben ja schon diverse schmutzige Gletscherzungen gesehen – und später im Südwesten kommt ja auch noch die Gletscherlagune.
An einem Parkplatz hat man Sicht auf den EyjaFjallaJökull – das ist der Gletschervulkan der 2010 so viel Asche ausgeblasen hatte, dass der gesamte Flugverkehr bis zu uns in Europa unterbrochen wurde.

Danach dann rechts ab zum südlichsten Punkt. Vom 120m hohen Riff am südlichsten Punkt hat man einen schönen Blick auf die Basaltfelsen mit ausgewaschenem Tor und auf einen herrlichen schwarzen Strand. Im Strand sind viele Fahrspuren und mehrere Fahrzeuge tummeln sich da rum. Da kommt natürlich sofort die Idee: Da wollen wir auch hin. Mit dem Fernglas erkunden wir den Weg – an der Zufahrt angekommen steht ein Schild, welches besagt, dass die Zufahrt nur für die Filmcrew zu speziellen Strandfahrtaufnahmen erlaubt sei. Zudem ein Schild – privat – das ist die Farm von Dyrholaey.

Hier können wir also auch nicht entfliehen – also auf zum BlackBeach. Nur ein paar Kilometer – wieder Parkplatz suchen. Warnschilder und Hinweise zu den jedes Jahr vorkommenden tödlichen Unfällen von Leuten, die zu nah an die gefährliche Brandung gehen. Problem sind wohl Monsterwellen bei Flut und Wind, die reißen die Leute einfach mit ins Wasser und wegen Strömungen gibt’s kein zurück. Der Strand hat wirklich was Eigenes, pechschwarzer feiner Kies auf 100m Tiefe, dann hohe Klippen mit Höhlen und einmaligen grauen Basaltsäulen.

Wir treiben allerhand Unfug, klettern, hängen, sammeln Steine und versuchen die gefährliche Brandung einzufangen. Hier halten sich auch noch einige der niedlichen Puffins auf, haben wohl den Abflug verpasst?!

Mittlerweile ist es fast 20 Uhr – noch 5km bis zum nächsten Campingplatz8 in Vik. Wir nehmen noch zwei Tramper mit, die uns heute an diversen Sehenswürdigkeiten schon öfter – ganz nass-  über den Weg gelaufen sind.(bzw. am Straßenrand standen) Ganz schön eng mit 4 Leuten im Fahrerhaus. Auch der Campingplatz ziemlich überlaufen. Es gibt’s ein „Festmenue“ aus Resten: Bratkartoffeln, Spiegeleier, Öl-Sardinen in der Pfanne angeknuspert und Tomatensalat.

Morgen müssen wir unbedingt wieder einkaufen und schon wieder tanken.

TAG 51 – Sonntag, 02.09.18 –4×4 Ausflug Hekla Bergrücken  – Haifoss

Autor:  MS

Wetter: 8 Grad, Wind, Regen, Sonne, alles dabei

Technik: läuft

Gemüt: gespannt

Das Wetter ist heute halbwegs lala, wir denken, dass wir die Auffahrt zum Hekla Vulkanmassiv starten können.
Der aktivste Vulkan Islands, der ca. alle 15 Jahre mit einer Vorwarnzeit von 30min ausbricht – und längst überfällig ist – wird hoffentlich heute ruhig bleiben.

Auf dem Weg dorthin immer wieder Regen und Sonne abwechselnd, weswegen wir heute die meisten Regenbogen überhaupt auf der Reise sehen konnten. Manche zum Greifen nahe. Die Piste wandelt sich irgendwann in eine 4×4 F-Piste, ist aber zunächst gut und flott befahrbar. (feste Vulkanasche). Dann geht’s auf den Berg. Wir wissen von diversen Reiseerfahrungen aus dem Internet, dass der ganze Bergrücken von Nord nach Süd bis fast zum Gipfel befahrbar sein soll. Die Hekla ist 1450m hoch. Es ist immer noch harte Vulkanasche, doch der steile Anstieg ist ziemlich kaputt gefahren. Viele tiefe Löcher und vor allem auch Schräglagen. Die machen uns hier schon zu schaffen. Es geht überwiegend nur in der Untersetzung im ersten Gang mit 3km/h. Dann kommt eine Serpentine und hier stoppen die meisten 4×4 PKW Fahrer.

Wir ziehen vorbei und weiter den Berg rauf. Es folgt die Schneegrenze. Man sind wir naiv, wir konnten doch tagelang sehen, dass oben viel Schnee liegt und wundern uns jetzt. Wir schaffen durch diverse Schneefelder noch ca. 150 Höhenmeter, dann zieht sich die Wolkendecke zu, es fällt Schneeregen. In etwa 820 Höhenmetern stoppen wir und erkunden den Weg – nur noch um die Ecke dann folgt auch schon der Bergrücken.

Theoretisch alles machbar, aber es wird eine geschlossene Schneedecke geben – wir haben ja auch schon Erfahrungen wie schnell der LKW im Schnee ins Rutschen kommt. Wir kapitulieren hier, denn die fehlenden 600 Höhenmeter zu Fuss im Schneeregen hinter uns zu bringen, um dann ein paar Meter Sicht zu haben, der Gipfel von Hekla liegt komplett in den Wolken, reizt uns nicht besonder. Wir fahren noch ein Stück bergauf, wo wir in einer ziemlich schrägen Angelegenheit auch wenden können und dann geht’s den ganzen Weg wieder bergab. Mit einem Defender sicherlich alles lustig, mit dem LKW rutsch uns die ganze Zeit – insbesondere bei den Schräglagen – das Herz in die Hose.

Glücklich unten wieder angekommen entschließen wir uns noch zum Haifoss zu fahren. Diesen Wasserfall hatten wir vor 3 Tagen ausgelassen, da wir ja den Keith (the man in the river) nach Hella fahren mussten. Unterwegs stoppen wir am Hof Stöng. Dieser ist eine Ausgrabung aus der Asche von der Hekla und stammt wohl aus der Zeit 1100 – sozusagen das Pompeji von Island, die ganze Gemeinde umgekommen.
Unter der Überdachung – die die Ausgrabung schützen soll – finden wir viel Lehmboden und etwa 40cm hohe Mauern. Insgesamt waren es an dieser Stelle wohl 4 Häuser, Stallungen und eine Kirche. Naja, viel zu sehen gibt’s hier nicht. Wir könnten jetzt eine Wanderung von 3h (6h hin und zurück) zum Haifoss machen, ist aber schon recht spät – außerdem kann man wohl auch an den Rand des Canyons fahren. Es ist wieder eine holprige Angelegenheit von ca. 15km. Die letzten 7km bestehen nur aus sehr tiefen Schlaglöchern. Die sind teilweise so tief, dass der LKW ständig völlig verschränkt und der Koffer von rechts nach links fällt.

Es muss ein grandioses Schauspiel sein, denn alle für uns Wartenden (die Straße ist auch sehr schmal) haben irgendwie Mega Spaß, grinsen, lachen oder gestikulieren unseren schaukelnden LKW. Auch für PKW Fahrer bleibt das nicht ohne Folgen. Heute helfen wir einer Gruppe Franzosen, die sich beim Schlaglochausweichen am Rand die Flanke des Reifens aufgerissen haben. Notrad ist zwar da, es scheitert am richtigen Schlüssel um die Muttern zu lösen. Am Ende mussten nur die Plastikkappen runter von den Muttern, wozu denen aber auch das Werkzeug fehlte. Nächstes Problem, wie rum dreht man lose ??? Nächstes Problem, wie rum macht man das Ersatzrad denn dran ??? – Na gut, wir helfen bis er endlich fahrbereit ist. Die letzten 3 km wollen die auch nicht mehr fahren, wenden und genug Highland Adventure gehabt.
Nach all der Mega Hoppellei werden wir mit dem Anblick auf einen der höchsten Wasserfälle belohnt – Haifoss – 122m Fallhöhe – 7cm³ pro Sekunde (unser Pool wäre in 4 sec. fast voll, mit dem Schlauch brauchen wir 2 Tage). Eigentlich sind es mehrere Wasserfälle. 7m³ ist auch nicht besonders viel – wir haben schon Wasserfälle gesehen wo mehr als 100m³ pro Sekunde fallen, da er aber in einen tiefen Canyon fällt, ist er trotzdem sehr beeindruckend. Wir schauen tief in den Canyon und sehen auch den Wanderweg der unten vom Hof Stöng ankommt. Dem Canyon folgend müsste man dort eigentlich ankommen – da wir uns heute kaum bewegt haben – wollen wir zum Haifoss runter – vielleicht mal prüfen, ob man hinter den Fall laufen kann – sieht von oben so aus.

Während der Wanderung fängt es an zu regnen – wir sind mal wieder klatsche nass. Teilweise geht’s steil runter und dann an nassen Wänden entlang bis ins Ende des Canyon. Von hier unten sind 122m Wassersäule gigantisch. Über kleine und größere Bäche kommt man nah an den Fall heran. Dort wird man aber dermaßen kalt gedampfstrahlt (wir sind ja eh schon nass) dass wir den Rückzug antreten. Eine Hinterwanderung des Falls wäre auch ohne trockene Füße/Beine nicht möglich gewesen.

Nach den 7km Megahoppel – wieder durch alle Schlaglöcher durch – fahren wir zurück nur noch asphaltierte Straße und nehmen dafür auch einen Umweg in Kauf. Es wird schon dunkel und wir halten auf einen Hamburger an einer Tanke. Gegen 22 Uhr kommen wir wieder an dem Campingplatz           an, von dem wir heute morgen gestartet sind – ziemlich erschöpft.

TAG 50 – Samstag, 01.09.18 – Im Süden

Samstag, 01.09.18

Autor:  JS/MS

Wetter: 8 Grad, Wind, Regen, Sonne, alles dabei

Technik: läuft

Gemüt: bestens

Das Trommeln des Regens auf unser Heim weckt uns, außerdem rüttelt der Wind auch wieder heftig am Magirus. Wir beratschlagen, was wir heute unternehmen wollen. Eigentlich wollten wir ja hoch auf die Hekla, Islands aktivsten Vulkan, aber der Blick auf die Wetterkarte verheißt nichts Gutes. Der Track ist an sich schon knifflig genug, da sehr steil und ruppig, aber für heute ist starker Wind und Regen angesagt, keine gute Idee. Da für morgen besseres Wetter mit wenig Wind angesagt ist, beschließen wir einfach zu einem der Hekla näher belegenen Campingplatz zu fahren und uns morgen an den Vulkan zu wagen. Da wir keine weite Fahrt vor uns haben, statten wir dem örtlichen Schwimmbad erst mal einen Besuch ab. Faul liegen wir im 38-40 Grad warmen HotPot, während uns der Wind um die Nase pfeift und der Regen aufs Gesicht prasselt, dann kriegen wir auch noch einen Kaffee gebracht, perfekt. Ich brauche zuhause auf unserer Terrasse auch einen HotPot, das ist so klasse. Muss nur noch Michael davon überzeugen. Danach statten wir dem Kaffi Gott einen Besuch ab und stärken uns mit Crumble Apple Pie, sehr lecker. Dann geht’s zurück auf die Straße, auf dem Weg halten wir noch am Urridafoss, leider kommt zeitgleich auch noch ein Reisebus an, weswegen wir schnell wieder die Flucht ergreifen, weiter geht es nach Hvolsvöllur ins dortige Vulkancenter und wir schauen uns die Ausstellung über die Vulkane Islands an.

Sehr beeindruckend und auch beängstigend. Wir erfahren z.B. das die Vorhersagezeit eines Ausbruchs der Hekla 30 Minuten beträgt und der Ausbruch längst überfällig ist. OMG aber immerhin wird bei Gefahr auf jedes rund um die Hekla eingeloggten Handy eine Warn SMS geschickt im Falle eines Ausbruchs, dann heißt es Beine unter den Arm nehmen, aber ich hoffe, Hekla wird nicht ausgerechnet morgen ausbrechen.

In einer Halle wird eindrucksvoll gezeigt, wie die große LavaKamma unter Island liegt – siehe Bild – das Gebilde ist ca. 15m hoch und unter der Decke wird ISLAND als Karte dargestellt – da kann in Zukunft noch eine Menge Lava ausbrechen – dies nennt man dann auch einen Supervulkan, der sich hier an der Oberfläche in 30 aktiven Vulkangebieten zeigt.

Da zur Zeit Suppenfest in Hvolsvöllor ist, ist im Eintrittspreis ein Teller typisch isländischer Suppe mit Lamm enthalten, auch super lecker. So gestärkt fahren wir zum Campingplatz Langbrok, wo wir die Nacht verbringen wollen. Als wir dort ankommen, fängt es fürchterlich zu regnen an , gleichzeitig scheint die Sonne. Das Ergebnis ist ein riesiger Regenbogen, der sich weit über das Land spannt, so schön.

Gleich nebenan ist das Kaffi Langbrok, dort werden wir heute abend noch hingehen, vielleicht haben wir ja Glück und die Hausband Hjona-band spielt heute abend dort noch auf. Außerdem soll auf dem Gelände noch ein heidnischer Hof stehen, in dem die Wikinger ihren Göttern gehuldigt haben – natürlich ein Nachbau. Dort soll man althergebrachte heidnische Lieder singen und fluchen, was das Zeug hält. Na, das hört sich doch richtig gut an.

Höfe und Landwirtschaft auf Island

Außerhalb der Metropolen gibt es eine Menge Höfe und Landwirtschaft. Die Farmer leben hier meist von der Schafzucht, Pferdezucht und hin und wieder sind auch wenige Milchkühe zu sehen. Scheinbar wird nur Gras angebaut und gemäht um es dann – eingewicklet – für den Winter am Hof zu lagern. Wir konnten gut erkennen wie sich im Laufe der zeit die Höfe immer mehr mit den Grasbündeln in allen erdenklichen Farben füllen.

Denn im September werden alle freilaufenden Tiere aus dem Hochland auf die Höfe geholt. (Schafsabtrieb – hoffe das wir den hier noch irgendwo erleben können – z.b. kann man sehr teure Reittouren buchen, bei denen man am Schafsabtrieb teilnimmt)

Der typische Hof hat also ein Wohnhaus, einen Stall, viel Fläche für die Graswickel und meist eine Ausstellung von verosteten Landwirtschaftsgeräten aus Generationen – oft stehen dort Trecker aus mehreren Jahrhunderten. Die besser ausgestatten haben auch einen Superjeep, Quad, LKW und privaten Schrottplatz.

Ein Gedanke zu „ISLAND 2018 – Woche 8“

  1. Hallo
    Lese mit Spannung eure Berichte, baue im Moment noch an unserem Magirus und wollen
    auch damit nach Island,
    euch noch viele schöne Tage auf Island

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