ISLAND 2018 – Woche 6

TAG 42 – Freitag, 24.08.18 – nochmal im Norden

Author: MS

Wetter: sonnig, windig, 15 Grad

Technik: Handy kaputt –  Mist

Gemüt: vor dem Handydefekt alles ok

Ausgeschlafen heute – bestimmt schon 10 Uhr – hatten gestern viele Bierchen zu den 3 Tagen Blogeinträgen getrunken – nur so zur Info  – 3 Tage Blogeintrag schreiben, Fotos zusammenstellen und Videos schnibbeln, dann alles ins online BlogPost stellen – uns totlachen über die Videos – hat ca. 2h gedauert. Es war sicherlich nach 1 Uhr nachts, als wir endlich erschöpft ins Bett fielen.

Der Plan  für heute wurde kurz umgeschmissen, wollten uns doch noch etwas erholen von der anstregenden Höhlenwanderung und 4×4 Tour gestern. Sind nach dem Frühstück mal wieder ins Schwimmbad gegangen, Wollen Euch an dieser Stelle auch nicht langweilen mit Fotos aus dem Whirlpool bei 42 Grad.

Beim herausholen meiner Sachen aus dem Spind ist es dann passiert – mein superteures Handy ist einfach herausgeflutscht und mit der Displayfläche plan auf den Fliesen aufgeschlagen – dann hat es einfach außer grüner Streifen gar nichts mehr anzeigen wollen – so ein Mist – kein Backup aller Daten – die besten Bilder sind zwar im Blog, dort aber nicht in ausreichender Qualität für ein Fotobuch. Muss wohl mal sehen, ob ich irgendwie da noch dran komme – auch ohne Display – muss halt raten wo man hinklicken muss – später – erst mal abregen.

Weil mein Handy defekt ist kommen die Bilder heute von einem IPhone.

Wir entschließen uns einen Abstecher zur örtlichen Wollfabrik zu machen und dann um die Halbinsel bei Hveravellir herumzufahren. Eine Wollfabrik ist echt erstaunlich – Maschinen produzieren aus der Wolle Meterware mit Motive und Näherinnen machen daraus dann Pullover, Mützen , Handschuhe und sonst was.

Für die ca. 50km Umweg werden wir belohnt mit einer tollen Aussicht auf eine Robbenbank. Genau 11 Robben tummeln sich – besser gesagt – schlafen auf Lavafelsen. Man kann denen stundenlang zu sehen und von weitem sieht es so aus als lägen da einfach dicke Fleischwülste in den Farben weiß oder grau in den Lavafelsen. Erst bei Flut bewegen die sich wieder – die Flut hier macht einen Höhenunterschied von 6m aus – erstaunlich. Wir warten nicht mehr so lange bis sich endlich mal was bewegt oder die Flut kommt und fahren weiter um die Halbinsel. An der Landspitze im Norden gibt es dann den geheimnisvollen Basaltfelsen Hvitserkur zu sehen der als Ungeheuer , als Mammut oder sonst was gedeutet werden kann. Der steht bei Flut einfach so im Meer, ist bestimmt 35m hoch und man fragt sich: wie kommt der hier eigentlich hin ?

Wir umwandern dieses seltsame Schauspiel, sammeln Muscheln, fotografieren und nehmen zum NachMittag einen Kaffee im Magirus.

Unser heutiges Ziel Laugafell – mitten im Hochland – ist wohl nicht mehr zu erreichen – schon viel zu spät – wir fahren einfach mal weiter und planen derweil um.

 

Wir wollen noch einmal irgendwo übernachten, Tank vollmachen, Toilette leeren und dann drei verschiedene 4×4 F-Pisten fahren. Ca. 3 Tage alles zusammen. F378 nach Laugafell, dann wieder Richtung Norden um dann letztendlich die Sprengisandur F85 komplett nach Süden zu nehmen,
Den letzten Campingsplatz übersehen wir und landen bei einer Viking-Rafting Destination. Der Diensthabende dort versichert uns das wir hier für kleines Geld übernachten dürfen, korrigiert sich nach Einparken aber in so fern, dass das nur geht wenn wir auch ein Rafting buchen. Da es eine nette „Kneipe“ gibt sagen wir, das wir uns erstmal informieren wollen. Nach ein paar Bier und Videos an der Theke haben wir Janine endlich soweit, dass sie die River-Rafting Tour das als ordentliches Hochzeitstaggeschenk anerkennt.(morgen am 25.08. ist unser 20. Hochzeitstag)   Lediglich bei dem geplanten Umschmiss des Bootes darf sie aussteigen – soweit die Vereinbarung – mal sehen was der Tag morgen bringt – um 9 Uhr geht’s los.
Wir nehmen noch ein, zwei Bierchen an der Theke – welches von einer örtlichen Brauerei stammt und hier scheinbar  mit den Gästen getestet wird – unseres heute heißt SourBeer – wirklich sauer – aber nach dem dritten schmecks eigentlich. Erinnert mich eigentlich an meine ersten Selbstbrauversuche beim Bierbrauerkurs – lange her.
Eine nette Thekenbedienung führt uns durch den Abend, liest unseren Blog wegen der Westfjorde, macht Bier und kickert sogar mit uns. Ein sehr netter Abend. Auf dem Bild sieht man auch schön was uns morgen erwarten wird.

 

TAG 41 – Donnerstag, 23.08.18 – Surtshellir und Hochlandpiste F578 Richtung Norden

Author: JS/MS

Wetter: bewölkt, windig, 10 Grad

Technik: Mopped fast verloren, 1 Spanngurt hat sich durchgescheuert

Gemüt: freuen uns auf die Höhle

Heute hat uns der Wecker wieder aus dem Schlaf gerissen, ich möchte mir die Lavahöhle (Surtshellir) nicht mit lauter anderen Touris teilen. Schnell gefrühstückt, Katzenwäsche, warm anziehen und bewaffnet mit Stirn- und Taschenlampe gehen wir zum ersten Einstieg in die Höhle.

Diese und auch noch andere Höhlen liegen im  Lavafeld Hallmundarhraun und sind im 9. Jahrhundert entstanden Surtshellir ist ca. 1970m lang, sie hat mehrere Eingänge und wird in diversen Sagen erwähnt. Entstanden sind die Höhlen  wohl dadurch, dass heiße Lava über eine mit Eis gefüllte Spalte lief, sich dann rechts und links eingrub und am Ende oben auch alles bedeckte. Irgendwann muss das Eis dann geschmolzen sein. Hier und da fallen dann noch dicke Brocken von der Decke – und fertig ist die Höhle. Janine hat auf vedur.is herausgefunden, dass es alleine in den letzten 48h ca. 90 Erdbeben mit Stärken bis zu 2.9 auf Island gab  – das ist wohl nicht ungewöhnlich und völlig normal – Island ist halt immer noch sehr aktiv. Hoffentlich passiert nicht ausgerechnet hier jetzt was.

Vorsichtig klettern wir nach unten und wenden uns zunächst nach rechts. Der ganze Gang ist voll mit Gesteinsbrocken in unterschiedlicher Größe, einige sind zudem auch noch locker und nach ca. 3m ist es stockdunkel. Gut dass wir vorbereitet sind und Licht mitgebracht haben. Während Mikey den Akku seiner Taschenlampe über Nacht noch aufgeladen hat, sind die Batterien meiner Stirnlampe kurz davor den Geist aufzugeben, aber besser als gar kein Licht. Wir kraxeln also über die Steine, immer wieder leuchten Stalakmiten aus Eis hell im Licht der Taschenlampe auf, nach ½ Stunde machen wir kehrt und klettern zurück, um den anderen Gang zu erkunden. Auch hier wieder Gesteinsbrocken, die überwunden werden müssen, immer wieder Eisgebilde, die gespenstisch im Licht aufleuchten, selbst Schneefelder müssen überquert werden, und dass 2m unter der Erde in absoluter Finsternis. Nach 40 Minuten erreichen wir den 2. Ein-, in unserem Fall Ausstieg, in bzw. aus der Höhle. Doch anders als am 1. Ein-/Ausstieg, der ziemlich einfach zu bewältigen war, sind ragen die Wände hier steil nach oben. Ein aus Steinen gerichtetes Türmchen soll den Ein- / Ausstieg erleichtern. Michael schafft es natürlich ohne Problem aus der Höhle zu klettern.

Ich werde noch einen Blick in den nächsten Höhlengang und da es mir richtig Spaß gemacht hat, durch die dunkle Höhle zu klettern, rufe ich den armen Kerl wieder zurück, ich möchte noch bis zum nächsten Ein-/Ausstieg weitergehen. Das gleiche Spiel wie vorhin, nach 3m hat die Dunkelheit uns umhüllt und wir müssen im Licht von Taschen- bzw. Stirnlampe unseren Weg suchen. Der 3. Ein-/Ausstieg kommt dann früher, schon nach 10 Minuten sehen wir den ersten Lichtschein, der dann auch schnell größer wird. Doch hier ist absolut kein Rauskommen, die Wände ragen steil auf, also weiter zu Nummer 4. Wieder ca. 10 Minuten später sehen wir den ersten Lichtschein von Ausgang Nummer 4, noch ein bisschen kraxeln und wir sind wieder im Tageslicht. Hier ist auch das Rauskommen kein Problem. Wir staunen, wie weit weg unser Magirus steht. Unter der Erde in der Dunkelheit sind Entfernungen schlecht abzuschätzen.

Oberirdisch marschieren wir zum Parkplatz zurück, trinken Kaffee, spülen unsere Teller vom Frühstück und machen alles fahrbereit.

Hier ein Video zu den begehbaren Lava Höhlen

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https://www.youtube.com/watch?v=zcFwUSGSdvQ

Dann geht es zurück auf die Piste. Aus unserem Hochlandtrackbuch haben wir uns eine ‚einfache‘ Piste ausgesucht, die uns zurück in den Norden Islands führt. Wir lassen uns also durchschaukeln und genießen die landschaftlich schöne Fahrt durch das riesige Lavafeld und später durch die typische Hochlandlandschaft.

Wir nähern uns der einzigen Wasserfurt auf dieser Strecke und mir bleibt fast das Herz stehen. Diesmal ist es kein Bach den es zu queren gilt, 100 m mit starker Strömung liegen vor uns. Ich ziehe meine Wathose über und teste die Furt. Schon bald stehe ich bis zu den Knien im Wasser und die Strömung zerrt an mir, außerdem liegen immer wieder dicke Steine in der Spur, die Michael nehmen muss. Ich klettere ans andere Ufer und rufe ich erst mal an, ob er auch wirklich dort durch will.  Er will. Ich filme die ganze Durchfahrt und obwohl ich das Geschehen nur durchs Display vom Handy sehe, bricht mir der Schweiß aus, der Magirus wankt und wackelt, aber natürlich kann er viel mehr, als ich ihm zutraue und letztlich sucht er sich problemlos seinen Weg.

Diese ca. 80km Piste waren jetzt wirklich das schlimmste was wir bisher hier gefahren sind. Nicht weil schwierig oder anspruchsvoll (von der Furt mal abgesehen – aber da lacht der Profi wohl drüber), sondern von der Art der Piste. Mal unglaublich kurvig, rechts links rechts links links rechts usw. dann wieder unglaublich viele Steine, oder viele wirklich tiefe Löcher – voll mit Wasser- oder Senken oder kleine Erhebungen – durch die wir mit dem Magirus nicht einfach mit 50 Sachen durchkacheln können. Bei der Mittagspause dann auch festgestellt, dass ein Haltegurt vom Moped wohl gerissen und verlorengegangen ist. Ein Wunder das das nicht einfach runterfiel. Zum Glück gabs noch nen zweiten Gurt – der aber auch schon richtig lose.

Nach ca. 5h Fahrt war die Piste dann endlich geshafft, der allernächste Campingplatz angesteuert, gegessen im Restaurant und dann bei ein paar Bierechen den Blog hier für 3 Tage geschreiben, Bilder sortiert und Videos geschnibbelt.

 

Die Furt auf der F578 als Video hier:

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https://www.youtube.com/watch?v=gDXIeaKwxXQ

 

TAG 40 – Mittwoch, 22.08.18 – Westfjorde – Gletscherwanderung

Author: MS/JS

Wetter: bewölkt, kalt und windig, 12 Grad

Technik: Endstück vom Auspuff fast verloren

Gemüt: gut, heute mal bewegen

Wieder nicht das beste Wetter heute. Stehen mit Wecker auf, da heute ja die große Gletscherwanderung stattfinden soll. Wir müssen nochmals ca. 45km der Straße folgen und dann links auf eine Piste abbiegen. Der Schotterpiste folgen wir nochmal ca. 30km und enden dann an einem Parkplatz, von wo aus man die Gletscherzunge auch schon sehen kann. Es ist ein gewaltiges Tal, das der Gletscher hier hinterlassen hat, da auch der sich seit der letzten kleinen Eiszeit zurückzieht. Das Tal ist voll mit Geröll und Schutt, zwischendurch läuft in kleineren und größeren Bächen das Gletscher-Schmelzwasser und Wasser von den vielen kleinen Wasserfällen an den Talkanten ab. Es gilt den Wanderweg zu suchen, dieser ist alle paar Hundert Meter mit kleinen Steinmännchen markiert. Schwierig und total anstrengend über all die Geröllhalden, leichter da eher all die kleinen Bäche zu überqueren. Nach etwa zwei Stunden haben wir die Gletscherkante erreicht, sehen eine Gletscherzunge, aus der sehr viel Wasser in einem gigantischen Strom entweicht. Das Eis ist eher schwarz als weiß, wohl weil auch viel Vulkanasche aus dem Eis freigegeben wird.

Auf den Gletscher drauf wandern schenken wir uns, ist verboten und sieht auch ziemlich gefährlich aus, da am Rande immer wieder große Eisbrocken abbrechen oder Gletscherspalten bilden.

Nach einer Mittagsrast machen wir uns auf den Weg zurück – nicht ohne auch endlich mal so ein Steinmännchen zu bauen, welches vielleicht die nächsten 100 Jahre dort stehen wird ??????.

Nach weiteren 2h endlich wieder am Magirus. Kaffee und Routenbesprechung. Ziele für die nächsten Tage – bevor wir den Süden bereisen – sollen noch sein:
eine Lavahöhle die frei begehbar ist – ohne superteure Busfahrt und Guide.
der Rest der Nordküste – diese hatten wir ja für Reykjavik verlassen
Die Sprengisandur 4×4 Piste von Norden nach Süden (200km).
Wir entscheiden uns die Straße Richtung Süden zu den Lavahöhlen zu nehmen, dann auf einer F-Piste (4×4) wieder nach Norden zu fahren um dann endgültig die Sprengisandur 4×4 Piste nach Süden zu nehmen.

Also wieder auf die Piste. Die letzten 30km Schotter müssen wieder zurückgefahren werden. Danach aber für die nächsten 300km wieder Asphalt unter den Rädern. Will den Reifendruck dazu wieder erhöhen. Fahren ja seit Wochen mit den 4,5bar für Piste rum und verbrauchen deshalb viel zu viel Sprit auf Landstraßen. Dauert aber ewig mit unserer Eigenluftanlage. Schaffe es in Wind und Kälte auf 6 bar. (ca. 8 min pro Rad um 1.5 bar hinzu zu pumpen). Deshalb fahren wir auf die nächste Tankstelle um dort den Reifendruck noch etwas zu erhöhen, aber die Luftfüllgeräte dort sind nicht für LKW Reifen ausgerichtet, dafür nutzen wir die Waschplätze an der Tankstelle, die kostenlos sind, und waschen unserem Truck den Dreck von vielen Kilometern Schotter, Sand und Schlamm ab. Der Gute ist kaum wiederzuerkennen und wir können endlich wieder einsteigen, ohne uns danach umziehen zu müssen. Jetzt bemerken wir auch, dass das Endstück vom Auspuff anscheinend nur noch durch Dreck an Ort und Stelle gehalten wurde. Jetzt baumelt es traurig herunter. Aber das ist natürlich kein Problem für Supermikey. Während ich ein kurzes Nickerchen halte, schraubt, hämmert und dängelt Michael so lange rum, bis das Endstück wieder fest dort sitzt, wo es hingehört.

Danach können wir endlich weiterfahren.

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit diese 300km bei etwa 70km/h auf der Straße zu fahren.

Wir halten öfter mal an und machen Fotos von den wirklich einsam gelegenen Häusern und Höfen an den Westfjorden. Teilweise verlassen, teilweise sehr gepflegt. Viele richtig alt, andere sehen aus wie nagelneu. Was fast alle gemein haben sind die aus Wellblech gedeckten Dächer. Viele Häuser haben das Wellblech zudem auch als Fassadenschutz.

Nach etwa 4 ½ Stunden erreichen wir die Piste, die auf den letzten 20km zu den Höhlen führt. Es wird schon dunkel – der Campingplatz kurz vor den Höhlen wurde geschlossen. Wir fahren dann  also noch doch bis zu den Höhlen – 4×4 Pistenfahrt mit voller Beleuchtung – die 4 LED Scheinwerfer am Dachträger arbeiten gut –  und stehen dort direkt am Höhleneingang bis zum nächsten Morgen. Mittlerweile ist es gegen 23.00 Uhr dunkel, am Anfang unserer Reise wurde es überhaupt nicht richtig dunkel.

TAG 39 – Dienstag, 21.08.18 – weiter in den Westfjorden

Author: MS

Wetter: bewölkt, Regen, bewölkt, 13 Grad

Technik: läuft

Gemüt: heute Chilltag

Tatsächlich nicht das beste Wetter heute. Wir schlafen lange, frühstücken, räumen auf und wollen dann ins Schwimmbad. Janine geht direkt rein, ich selbst muss etwas arbeiten und setzte mich neben die freie Kaffeemaschine ins Schwimmbad – da gibt’s auch WLAN – muss mein Internetvolumen schonen. Janine schwimmt ein paar Bahnen , nutz den warmen Whirlpool und das HotPod Becken – beides draußen – und gammelt rum. Nach meiner Arbeit geh ich auch noch rein, mache all das gleiche und zudem nutzen wir auch die Rutsche – bezahlt ist bezahlt. Die Sauna ist leider ausgeschaltet.

Nachmittags gegen drei Uhr entscheiden wir uns dann doch noch weiter zu fahren. Halten in der nächsten Stadt Isafjördur zum Tanken, gehen noch etwas einkaufen und bummeln. Dann wieder auf die Piste. Wir wollen die Westfjorde abschließen,  vorher aber noch den Gletscher der Westfjorde (Drangajökull) besuchen. Da soll es einen schönen Wanderweg zur Gletscherzunge geben. Der Weg ist weit, da sich die Straße nun am Ufer um jeden Fjord rumhangelt. Wir passieren 6 Fjorde, manche gehen tief ins Land hinein. Luftlinie ist man dann 2km gefahren, auf der Straße waren es dann aber 50km.
Unterwegs präsentiert sich uns dann noch eine Robbe auf einem kleinen Stein sitzend – mitten im Fjord.

Wir fahren bis abends ca. 21:30 Uhr und kommen bis zu einem Campingplatz in Reykjanes . Dieser liegt an einem Hotel und ist heute mal wieder voll zu bezahlen (ca. 12.50 EUR/Person). Kochen Spaghetti und gehen recht erschöpft ins Bett.

Nachtrag zum 20.08 – Video – Janine’s Passfahrt zum Dynjandi

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https://www.youtube.com/watch?v=4bodF4nVqec

TAG 38 – Montag, 20.08.18 – Westfjorde – weiter nördlich

Author: MS

Wetter: bewölkt, Regen, bewölkt – 7-12 Grad

Technik: läuft

Gemüt: heute langer Fahrtag

Aufgewacht, es regnet, noch mal umgedreht und erst spät aufgestanden. Frühstücken, aufräumen, Moped aufladen. Eigentlich wollten wir ja noch mal in den HotPool, es ist aber regnerisch und schon spät und wir wollen noch bis an den nördlichsten Teil der Westfjorde fahren – weiter Weg mit vielen Bergpässen.

Die Piste, die sich über mehrere Fjorde hinweg und über Bergpässe schlängelt ist überwiegend geschottert , teilweise aber auch asphaltiert. Unterwegs gibt’s nicht wirklich spannendes zu sehen. Einen ausgewiesenen Badestrand lassen wir links liegen und Janine fährt mit dem Magirus ihren ersten Bergpass – nicht nur rauf – auch runter. Schön in einem Gang bergab, in dem man rein mit der Motorbremse bremsen kann. Das ist zwar nicht wirklich schnell, aber Bremsenschonend und vermittelt ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit – auf diesen Schotterpisten mit heute wieder bis zu 15% Gefälle dann so auch entspannend.

Das Zwischenziel heute lautet Dynjandi – Wasserfälle. 6 Wasserfälle, alle übereinander – Janine schreib auf Facebook so treffend: „Das Schönste: 1 x fahren, 6 x gucken“. Ein kurzer Wanderweg führt an den Hauptfall hinauf. 99m fällt das Wasser dort aufgefächert in 30m bis 60m Breite beim Einschlag.

Wir machen hier Mittagsrast, obwohl schon 15:30 Uhr. Es gibt Knäcke mit Aufschnitt , Kaffee und Keckse. Dann weiter.
Auffällig ist, dass je weiter man nach NordWesten kommt, umso weniger ist los. Aufgrund der weiten Wege verirren sich hier nicht so viele Touristen hin. Spätestens am Dynjandi machen die meisten dann wohl kehrt – so haben wir die Piste dann in weiten Teilen für uns alleine und können auch schön um alle Schlaglöcher drum rum zirkeln.

Noch zwei Bergpässe bis zu einem Campingplatz in Bolungavikur bei Isafjördur (akzeptiert auch die Campingcard). Der liegt wieder direkt an einem modernen Schwimmbad. Dieses bietet sogar Sauna. Da es aber schon recht spät ist gehen wir im Hafen bummeln, etwas essen und nehmen und das Schwimmbad mal für morgen vor – denn lt. WetterApp ist nicht abzusehen das das Wetter besser wird.

TAG 37 – Sonntag, 19.08.18 – Westfjorde – Waschtag

Author: JS/MS

Wetter: leider bewölkt

Technik: läuft – Bremse HA nachgestellt, Moped Benzinschlauch nicht dicht, Battrie leer

Gemüt: nichts spannendes heute zu erwarten – den ganzen Weg zurück

Heute ist angedacht den ganzen Weg wieder zurück zu fahren – wir befinden uns ja hier auf einer Landzunge zwischen zwei Fjorden. Optional kann noch ein weiterer Strand besichtigt werden, der in jedem Reiseführer als der „schönste und rote/goldene Strand“ beschrieben wird. Viele Einräge in Tripadvisor belegen aber nichts besonderes, insbesondere wenn das Wetter eher schlecht ist – und die 15km Piste dorthin sollen katastrophal sein. Und was soll unseren Strandtag von gestern schon noch toppen ? – Dieser Strand ist übrigens nirgendwo erwähnt – scheinbar zu weit weg von der Hauptpiste und für normale PKWs eher schlecht zu erreichen. Wir fahren also wieder zurück nach Patreksfjördur, dann aber rechts ab – wieder über einen Pass – und sind überascht wie schnell wir schon am nächsten Ziel sind. Wir wollten nach Talknafjörour auf einen Campingplatz mit guter Infrastruktur – müssen mal richtig waschen.
Der Campingplatz in Talknafjörour ist direkt neben einem netten Schwimmbad, akzeptiert die Campingcard, hat WLAN, Toiletten Duschen und Waschmaschinen. Janine macht 3 Maschinen Wäsche und putzt derweil auch die Bude, ich selbst lade Mopded ab, baue da einen neuen Benzinschlauch ein und lade die Batterie auf. Nicht weit weg sind wieder nette HotPods – da fahren wir dann später vl. mal mit dem Moped hin. Zudem hat die Bremse am LKW heute wieder merklich nachgelassen – bergab bei 14% Gefälle über mehrere Kilometer- vielleicht haben sich die neuen Beläge jetzt mal an die Trommel richtig angepaßt – stelle ein, zwei Zähne nach und mache Bremsproben auf Schotterpiste – blockiert jetzt auch wieder sauber – ohne schräg zu ziehen. Den Rest des Tages – bis Wäsche fertig ist – verbringen wir chillig mit Bier und Kaffee, Lesen , Routenplanungen und eben dem Blog für gestern und heute. Abends werden wir hier wohl auch noch grillen. Fotos haben wir heute keine gemacht, deshalb gibts noch ein paar von gestern – Piste und Landschaften der Westfjorde.

TAG 36 – Samstag, 18.08.18 – Westfjorde – Strandtag und westlichster Punkt Islands/Europa

Author: JS/MS

Wetter: blauer Himmel, die Sonne lacht

Technik: läuft

Gemüt: super, wenn die Sonne einen weckt, ist die Welt in Ordnung

Aufgewacht, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, wir schaffen es um 10.00 vom Campingplatz loszukommen. Das ist Rekord. Da wir unsere Vorräte auffüllen müssen, steuern wir Patreksfjördur an. Dieser Ort gehört mit seinen 650 Einwohnern zu den Großstädten in den Westfjorden. Als erstes geht es in den Supermarkt, Vorräte für 2-3 Tage landen im Einkaufswagen, danach in die Vinbudin, Bierchen kaufen, zuletzt fahren wir zur Tankstelle, dort können wir unser Grauwasser ablassen und Frischwasser auffüllen. Wir fahren einmal durch den Ort, viele nette Häuser da, und haben dann wieder, für den Moment, Asphalt unter den Rädern, wir müssen ein Stück zurück, denn wir wollen zum westlichsten Punkt Island und wohl auch Europas. Bald schon wird aus Asphalt Schotter, zunächst noch gut befahrbar, doch je weiter wir fahren, umso schlechter wird die Straße, aber das ist ja kein Problem für den Magirus.

Wir kommen an einem Schiffswrack vorbei, das erste aus Stahl gefertigte Fischerboot Islands aus dem Jahr 1912 ist 1981 kurz hinter Patreksfjördur gestrandet. Ich kann zwar Michaels Begeisterung für rostigen Stahl nicht teilen, lenke aber den LKW nah ans Wrack heran fürs Foto. Natürlich muss das Wrack, obwohl es wegen des schlechten Zustandes verboten ist, auch bestiegen werden. Aber wir sind nicht die einzigen, die ihren Wagen dorthin lenken.

Über mehrere Pässe geht es, immer steil 300-400 Höhemeter hoch – danach wieder Täler – fast immer ein kleiner netter Hof im Tal – wie abgeschieden die doch hier leben.

Weiter geht es, an weißen Sandstränden, Dünen und türkisblauem Wasser vorbei.

Aber auch immer wieder an Schrottplätzen, es werden natürlich wieder Fotos gemacht. Nach ca. 10 km passieren wir den Hof Hnjotur, wo ein Heimatmuseum zu finden ist und ein verrosteter ‚Rosinenbomber‘. Das Museum ignorieren wir, das alte Flugzeug wird ausgiebig fotografiert.

Und wieder zurück zur Schotterpiste, manchmal geht es auf der einen Seite steil in die Höhe, auf der anderen steil nach unten, natürlich ohne Leitplanken oder ähnliches und die Straße ist voller Schlaglöcher. Irgendwann gabelt sich der Weg, eigentlich müssten wir uns links halten, aber die Neugier treibt uns dazu den rechten Abzweig zu nehmen. Wieder kommen wir an diverse Stränden vorbei, aber wir kommen mit dem Truck nicht nah genug heran und Parkmöglichkeiten sind keine vorhanden, also fahren wir weiter, vorbei an idyllisch gelegenen Höfen. Und endlich finden wir eine Parkmöglichkeit für den Magirus, packen unsere Stullen, Kekse und Cola in den Rucksack, dazu noch ein Handtuch und laufen zum Wasser. Wir suchen uns ein windgeschütztes Plätzchen und machen erst mal ein Picknick. Nachdem wir uns gestärkt haben, will Mikey schwimmen gehen. Total verrückt, der Atlantik hat hier so um die 8-9 Grad, aber er zieht es echt durch und wirft sich in die Fluten. Natürlich halte ich diese Heldentat mit der Kamera fest und dann reicht es auch.

Gott sei Dank ist es in Sonne ohne Wind angenehm warm und Michael kann sich aufwärmen, durch das Fernglas können wir kurz Robben beobachten, aber leider waren die schnell weg. Wir spazieren dann noch ein wenig am Strand entlang und sammeln Muscheln und Steine. Dann geht es zurück zum Truck. Wir müssen den ganzen Weg zurückfahren und nehmen dann den Abzweig Richtung Bjargtangar, eben dem bereits erwähnten westlichsten Zipfel Islands. Wir lassen den Magirus auf dem Parkplatz und erklimmen den Anstieg zu den Vogelklippen. Über 400m fallen die Klippen steil bergab und es gibt keine Absperrung, dafür aber einen sensationellen Ausblick. Allerdings sind die Klippen ziemlich verwaist, denn viele Vögel, darunter auch die niedlichen Puffins, sind schon weitergezogen. Wir bleiben ein Weilchen und schauen aufs Meer in der Hoffnung Robben oder Wale zu sehen, aber die haben heute wohl keine Lust.

Nur 3km zurück ist ein kostenloser Stellplatz direkt am Meer, den wir ansteuern, um dort die Nacht zu verbringen.

ISLAND 2018 – Woche 5

TAG 35 – Freitag, 17.08.18 – Westfjorde

Author: JS

Wetter: die Sonne scheint, es ist sehr windig

Technik: läuft

Gemüt: sonnig, wie das Wetter

Wir werden vom Rütteln des Windes am Truck geweckt. Ich öffne die Jalousien und die Sonne scheint. Ich liebe es, wenn der Tag so beginnt. Durch den Wind sind auch die draußen aufgehängten Badesachen schön trocken geworden. Das ist nämlich manchmal hier echt ein Problem. Wir frühstücken ausgiebig, machen den LKW abfahrbereit und starten, aber nur bis zur nächsten Tankstelle, der Magirus ist durstig. Als auch das erledigt ist, folgen wir der Küstenstraße der Westfjorde, was sehr faszinierend ist, auf er einen Seite die tief eingeschnittenen Fjorde auf der anderen Seite schroffe Berge, bedeutet aber auch weite Fahrstrecken.

Am Nachmittag machen wir in Flokandur halt. Da wir

  1. in den letzten beiden Tagen viele Kilometer abgerissen haben, uns die Beine vertreten wollen, die Sonne vom fast wolkenlosen blauen Himmel lacht und unser Reiseführer eine schöne Wanderung hier verspricht
  2. unserer Vorratskammer‘ im Wohnmobil für das Abendessen nur Reis oder Nudeln mit Fertigsauce anbietet und hier ein Restaurant ist
  3. der Campingplatz unsere Campingcard akzeptiert

beschließen wir unseren eigentlichen Plan, weiter zu fahren über den Haufen zu schmeißen und hier zu übernachten.

Wir stärken uns zunächst mal im LKW mit einem kleinem Snack und schnüren unsere Wanderschuhe. Wir spazieren an der Schlucht des Flusses Penna entlang und kommen zu einem hier eigentlich obligatorischen Wasserfall, der hier ist anscheinend zu klein und nicht beeindruckend genug für einen Namen, mir gefällt er trotzdem sehr gut. Ein Trampelpfad führt uns bis runter ans Wasser und wir klettern in der Schlucht herum.

Dann kehren wir zum Magirus zurück und suchen ihm ein schönes Plätzchen auf der Campsite. Wir gehen in das Restaurant und gönnen uns zunächst auf der Terrasse ein Bierchen und später, als es zu kalt wird, gehen wir rein und essen zu Abend.

Es gibt hier einen HotPot direkt am Meer, den schauen wir uns noch an – vl. Gehen wir später dort noch baden. Außerdem gibt’s wohl eine Lavahöhle in der Nähe – vielleicht eine Wanderung für morgen vormittag ?

 

 

TAG 34 – Donnertag, 16.08.18 – weiter nach Westen

Author: MS

Wetter: bewölkt, zeitweilig Sonne– ca. 14 Grad

Technik: Fensterkurbel Fahrerseite abgeschüttelt – musste nur die Schraube neu angezogen werden

Gemüt: gespannt auf die nächsten tollen Erkundungen

Heute wieder kurz gearbeitet, Telefonate etc. Dann los weiter Richtung Westen. Auf dem Programm steht mindestens der Gammel-Hai Hof Bjarnarhöfn und am Ende des Tages wollen wir bei einem Campground mit HotPool in der Nähe ankommen.
Auf dem Weg durch die südlichen Westfjorde haben wir ein paar Bilder gemacht. Wieder viel Gegend und tolle Landschaften.

Am Gammel-Hai Hof angekommen besichtigen wir das Sharkmuseum, erhalten einen Multimediavortrag und dürfen dann den Gammelhai probieren.
Wir lernen:
Der Grönland-Hai wird bis zu 400 Jahre alt schwimmt bis zu 3000m tief und ist deshalb für den Menschen erstmal toxisch.( Dabei ist nicht gemeint wenn der Hai dich frisst, sondern du den Hai frisst). Hat irgendwie was mit den ganzen Harnstoffen zu tun, die der Hai sammelt um in der Tiefe dem Druck zu wiederstehen. Der frisst auch wirklich alles, eindrucksvolle Beispiele von Mageninhalten – wie z.b. ein Kuhfell und Eisbärenfelle– werden gezeigt.

Damit wir den Hai dann doch essen können wird dieser in handliche 5kg Portionen zerlegt. Ohne Knochen, die hat der Hai nämlich nicht. Diese werden dann in einer Kiste geschichtet und einfach draußen 6-8 Wochen gelagert. Dabei gammelt er dann so vor sich hin und vernichtet alle Bakterien. (Fermentiert). Dann wird er für weitere 12-14 Wochen zum Trocknen draußen aufgehangen. Dann kann man ihn verzehren. Schmeckt von der Konsistenz her wie ein Stück Speckschwarte – ohne Schwarte – nur das Fett. Besteht auch fast nur aus Fett und Proteinen und Calcium – angeblich sehr gesund – der Isländer isst den zu besonderen Gelegenheiten. Der zugehörige Schnaps Brennivin wird uns nicht serviert – den müssen wir im Restaurant bestellen – nehmen direkt Pommes und einen pulled Lamm Burger dazu. Die Gammelhaifischflossensuppe sparen wir uns. Der Schnaps aus Kartoffeln mit 37% ist für den gemeinen Isländer Hardcore – für uns eher wie ein Raki. Die Kellnerin meinte dann auch, dass es für den deutschen Touristen ja auch nichts Besonderes wäre – eben weil wir ja immer und viel Schnaps trinken. Sie selbst könne den nicht vertragen.

Weiter nach Westen sehen wir am Ufer ein gestrandetes, verrostetes Schiffwrack liegen. Wir halten an, wandern durch sumpfähnliches Gelände um dann festzustellen, dass zwischen uns und Schiff  dann doch noch tiefes Wasser ist. Macht nichts, machen trotzdem ein Foto.
Am Ende des Tages finden wir dann den Campground Laugar, essen und nehmen ein Bad im Hotpool.

TAG 33 – Mittwoch, 15.08.18 – immer noch Snaefells Nationalpark

Author: MS

Wetter: Regen, bewölkt, Regen – zeitweilig Sonne– ca. 12 Grad

Technik: alles läuft

Gemüt: Arbeit ruft – schlecht gelaunt

Heute habe ich mal lange geschlafen – wieder schlechtes Wetter. Eigentlich war ja geplant bei gutem Wetter nochmals über den Pass des Snaefeelsjökull zu fahren – um den Gletscher auch mal zu sehen und ggf. zu bewandern. Leider immer noch total bewölkt. Man kann die Gletscherkuppe vom Tal aus nicht sehen. Nach dem Mailcheck dachte ich, ich mach mal eben beim Kunden ein Zertifikats-Update. War dann am Ende bis ca. 17 Uhr beschäftigt um erfolglos aufzugeben – das hätte ich schon um 12 Uhr tun sollen – so ist das halt oft in der IT. Dann schnell den Magirus gestartet – für eine Tour rund um die Halbinsel. Durch unsere „Abkürzung“ gestern über den Pass haben wir wohl allerhand an der Uferstraße verpasst.

Wir halten an diversen Parkplätzen an der Uferstraße und versuchen herauszufinden was es denn dort zu sehen gibt. (Der Reiseführer hält sich hier recht kurz, und die Infos die wir gestern in Form einer Karte bekommen haben sind auch recht spärlich). Jedes Mal halten wir an , wandern 10 oder 20 oder 50min um dann am Ende z.B. zu erfahren, das dies eine Wasserquelle in der Erde ist, die schon seit 18xx benutzt wurde und angeblich heilende Wirkungen hat.
Das Bild, das auch existiert , habe ich mir an dieser Stelle erspart.

So entstehen diverse Bilder des Magirus – z.b. an hohen Klippen, an großen Leuchttürmen, an kleinen Leuchttürmen und am Strand. Wir arbeiten uns über Nebenstraßen und Schotter-Lavapisten durch die Gegend.
Das Highlight war sicherlich der güldene Strand. Und wie von Zauberhand geschaffen bricht auch noch plötzlich die Sonne durch. Bei 2 Grad mehr Außentemperatur wären wir auch noch schwimmen gegangen.

Am Ende erreichen wir einen Campingplatz im Westen, der aber keine allzu gute Infrastruktur aufweist. Es fehlen WLAN und eine Kochgelegenheit mit Strom – weil heute müssen wir unbedingt endlich mal die LammKottletts grillen, die schon seit 5 Tagen im Kühlschrank liegen. Wir haben zwar einen Grill mit und auch in Island gekaufte Kohlen, die Kohlen sind aber Käse, produzieren überhaupt keine Hitze – Eierkohlen – die glimmen nur. Also entweder die alle klein hauen und grillen – bei schlechtem Wetter – oder mit Strom auf unserem Elektrogrill. Jetzt sind wir ja eigentlich autark und die Batterie ist durch 4h Fahrerei auch mehr als voll – aber der Elektro Grill hat 1500 Watt. Da würden wir wohl ein Lammkotlett grillen können – aber morgen früh dann wohl keinen Kaffee mehr. So fahren wir einfach wieder zurück auf den Campground in Olafsvik – da wissen wir was wir haben.
Es gibt dann noch Lammkottlets, Bratkartoffeln und Tomatensalat – alles mit Zwiebeln – wirklich besser als in jedem Restaurant bisher – und ein paar Bier. Wir müssen unbedingt schon wieder in eine VinBudin und Nachschub Bier besorgen. In der zentralen „Küche“ auf dem Campingplatz richte ich also unsere Elektrogrill an einer Steckdose ein während Janine auf unserem Gaskocher – der Sprirituskocher ist ja nicht leistungsstark genug – Kartoffel kocht und später daraus Bratkartoffeln macht . Es ist eng – und neben mir sind da noch ca. 6 weitere Leute in dem Raum, der nicht größer als unser Koffer auf dem LKW ist – aber immerhin.
Nun muss ich auch mal kurz darstellen wie diese „Camper“ leben: Ein Auto wie ein Caddy – also in etwa ein Golf Combi- da wird auch drin geschlafen – kochen dann auf einem Campingplatz per Gaskocher oder Elektroplatte – wenn denn angeboten – Kaffee oder Tee auch nur nach 15min Gaskochen – Waschen nur in den immer verdreckten Campingplatz Toiletten, Aufwärmen nur in den dafür vorgesehenen Container – wenn denn angeboten – oder Auto laufen lassen und Heizung an. Manche sind auch mit dem kleinen Auto und EinMannZelt unterwegs – oder noch schlimmer – nur mit Fahrrad und EinMannZelt. Auf den Camping Plätzen sind alle Steckdosen von diversen Geräten wie Handys, Kameras und Navigationsgeräten ständig belegt  – Mann was geht es und gut – Strom eigentlich immer da , Wärme wann immer wir sie brauchen, Warmwasser zum Waschen und Duschen, Kaffee auf Knopfdruck in 30 sec, warmes Bett und auch noch Fernsehen wenn wir was empfangen.

TAG 32 – Dienstag, 14.08.18 – Snaefells Nationalpark

Author: MS

Wetter: Regen, bewölkt, Regen -mächtig Nebel – ca. 12 Grad

Technik: alles läuft

Gemüt: heute wetterbedingt schlecht gelaunt – kommen nicht in die Pötte

Heute wirklich Mistwetter mit Regen. Vor dem Frühstück Business. Makler, Firma, Handwerker – allerhand musste geklärt und auf den Weg gebracht werden. Frühstück erst um 11:30 Uhr.

Danach machen wir uns weiter auf den Weg nach Westen. Da unser Reiseführer hier eher spärlich Auskunft gibt, versuchen wir an einer Info des Snaefellsjökull Nationalparks Infos zu besorgen. Wir erhalten eine Karte dieser Halbinsel mit vielen Sicherheitshinweisen. Z.b, an einem roten Punkt auf der Karte steht, dass der Weg durch die Schlucht sehr eng und rutschig sein kann. Wir schließen daraus, dass es sich hier wohl um eine begehbare Schlucht handelt.
Die ist auch schnell gefunden, wir sind auch nicht die Einzigen die sich von einem Parkplatz aus auf den steilen Weg zur Schlucht machen. Die Schlucht ist von der Straße aus als sehr hoher, schmaler Spalt in einem Bergmassiv zu erkennen.
Auf dem Informationsschild steht in etwa:
Ein HalbTroll Namens – Namen vergessen und auch unaussprechlich – mit zwei sehr hübschen und schlanken Töchtern hatte sich mit seinem Bruder und dessen Söhnen getroffen. Die Söhne schubsten eine seiner Töchter auf eine Eisscholle, die bis nach Grönland trieb. Tochter weg. Halbtroll hat dann einen Sohn seines Bruders in die o.g. Schlucht gestoßen und den anderen von einem nahegelegenen Kliff. Er selbst ging dann in den Gletscher Snaefells und verschwand für immer. Angeblich wacht er aber immer noch über diese Gegend.
An der Spalte angekommen, sieht man auch schon wie wirklich viel Wasser als Gebirgsbach aus der Spalte strömt.
Von Stein zu Stein springt und kraxelt man durch den Bach in die Spalte. Diese wird immer enger und wenn man um die erste Ecke herum ist liegen plötzlich auch noch riesige Eisbrocken in der Spalte.

Manche muss man erklimmen, andere unterwandern, an wiederum anderen muss man sich vorbeiquetschen. Das ist nicht ganz ungefährlich, da man nicht erkennen kann wie stabil die überhaupt sind. Manche hängen als riesiger Brocken einfach in der Spalte über unseren Köpfen. Darüber ist an vielen Stellen der Himmel zu sehen und ständig topft Wasser von oben herab, nach 10min sind wir schon klatsche nass.

Für die meisten Wanderer endet der Weg jetzt hier – wir wollen aber noch weiter, denn irgendwo hatten wir gelesen dass uns am Ende ein kleiner Wasserfall in der Schlucht erwartet. Die Spalte wird immer enger, noch mehr Eis, an manchen Stellen muss man sich eher wie beim Climbing Halt in der Felswand suchen und in 3m Höhe über dem Wasser an der Wand entlang kraxeln. Aber irgendwann ist es geschafft und wir stehen vor dem Wasserfall. Von oben fällt Licht rein in die Schlucht und an einem dort aufgehängte Seil könnte man noch höher klettern – lassen wir aber, weil das geht wohl nur im Ganzkörperkondom – sind ja eh schon richtig nass.

Wir krabbeln den ganzen Weg wieder zurück, was am Ende etwas schwierig wird, da noch mehr Leute in die Schlucht rein wollen.

Die Bilder hier können dieses unglaubliche Erlebnis gar nicht richtig wiederspiegeln.

Am nächsten Schild Parkplatz biegen wir von der Hauptstraße ab auf einen Vulkangesteinsweg, da wir glauben, dass die oben angesprochenen Klippen sich dort befinden . Der Weg geht so richtig steil nach unten und da ich in einem ziemlich flachen Winkel da reingefahren bin – zudem auch noch ohne eingeschaltete Untersetzung – war ich viel zu schnell und habe die Karre fast umgeworfen. Im Video kann man sehen wie wir da später wieder raus gefahren sind. Auch da wackelt der Koffer mit dem ganzen Magirus schon extrem. Der Weg endet irgendwo im nirgendwo und wir wollen dann zu Fuß weiter, das ist aber über die großen, moosbewachsenen Vulkansteine ziemlich schwierig, immer wieder fällt man in irgendwelche Löcher unter dem Moos. Wir geben auf und kehren um.

Ein paar hundert Meter weiter zweigt die F570 4×4 Piste ab. Diese führt direkt hoch zum Gletscher in 650m Höhe und sollte lt. Info eigentlich gesperrt sein. Erkennbar ist das nicht und wir fahren trotzdem rein. Es geht mächtig und lange bergauf – der Schotter ist aber gut zu fahren. Leider ist es so nebelig, dass man den mit Gletscher bedeckten und gefüllten Krater kaum sehen kann. Irgendwann ist der Verlauf der Piste im Nebel gar nicht mehr zu erkennen. Ich steige aus und laufe ein wenig in der Gegend rum. Irgendwo höre ich Stimmen und komme über eine Gletscherzunge bei ein paar Franzosen mit einem Dacia an, die schon länger diskutieren ob man denn die tief ausgefahrene Gletscherzunge passieren kann. Wir diskutieren alle zusammen und kommen zu dem Schluss, dass dies mit einem Allrad-PKW wohl nicht möglich ist – für unseren „Truck“ aber machbar sein sollte. Hier oben will ja auch keiner stecken bleiben – und leidliche Offroad-Schnee-Erfahrungen mit Bergemanöver durch einen Trecker hatten wir ja schon sozusagen zu Hause vor der Haustüre. Wir passieren die ca. 30m Schnee in den tiefen ausgefahrenen Spuren überraschend problemlos – die Franzosen kehren um.

Nach weiteren 15km kommen wir im Ort  Olafsvik an und richten uns auf dem dortigen Campingplatz ein. Es ist schon spät – nach 20 Uhr – und wir kehren in einer Gaststätte auf ein Bier und einen Happen ein. Wenn das Wetter morgen besser ist, vielleicht fahren wir die Bergpassage dann nochmals über eine Seitenstraße.

TAG 31 – Montag, 13.08.18 – Golden Circle – dann auf in die Westfjorde

Author: JS

Wetter: Sonne lacht, später bewölkt, zwischendurch kämpft sich die Sonne wieder durch

Technik: alles läuft

Gemüt: gut gelaunt

Wir verlassen Reykjavik heute und lenken den Magirus Richtung Westen, zuerst statten wir der Mall von Reykjavik, Kringlan, einen Besuch ab, es müssen noch Mitbringsel besorgt werden. Nach ca. 2 Stunden ist unser Geldbeutel leichter geworden und wir verlassen die nördlichste Hauptstadt Europas und biegen auf die Ringstraße ab. Wir werden uns die Hälfte vom Golden Circle vornehmen und steuern zunächst Pingvellir an. Dieser Ort ist sowohl geologisch, hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander, sondern auch geschichtlich von großer Bedeutung, Im Jahr 930 wurde hier das Parlament , als eines der frühesten der Welt, gegründet, im Jahr 1000 den alten Göttern abgeschworen und das Christentum angenommen und das alles in der Schlucht, die durch das Auseinanderdriften der Kontinentalplatten entstanden ist. Am 17.Juni 1944 wurde dort die Republik Island ausgerufen, nachdem Island von 1262-1380 unter norwegischer Herrschaft und von 1380-1944 unter dänischer Herrschaft stand. Sehr beeindruckend.

Weiter fahren wir zum Geysir Strokkur. Alle ca. 10 Minuten schleudert der eine 20- 25m hohe Heißwasserfontäne in die Luft, was wir uns mit ca. 500 anderen Touristen anschauen, aber trotz des Massenandrangs ist er auf jeden Fall einen Besuch wert.

Als letztes steht für uns noch der Gullfoss an, Über zwei gewaltige, fast im rechen Winkel stehenden Kaskaden stürzt das Wasser donnernd in die Tiefe. Sehr beeindruckend, aber auch hier wieder Massentourismus pur.

Deshalb zieht es uns weiter nach Westen in der Hoffnung auf etwas weniger Andrang. Also lenken wir den Magirus auf die F338 auf dem allerkürzesten Weg nach Westen und lassen uns ca. 2,5 Stunden auf der Schotterpiste durchschaukeln.

Wir steuern den Campingplatz Varmaland an, der die Campingcard akzeptiert und erreichen diesen gegen 22.00. Mittlerweile sind auch die Nächte dunkel und die Hoffnung wächst in diesem Urlaub noch die Polarlichter zu sehen.

Hier noch ein Video zu Geysir und Gullfoss:

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https://www.youtube.com/watch?v=UVRb4qrA_44

TAG 30 – Sonntag, 12.08.18 – Reykjavik – Perlan

Author: JS

Wetter: Sonne lacht, später bewölkt, zwischendurch kämpft sich die Sonne wieder durch

Technik: alles läuft

Gemüt: gut gelaunt

Heute wollen wir zum Perlan, dem Warmwasserspeicher für Reykjavik, der mit einer Glaskuppel überdacht wurde. Im Inneren befindet sich das Museum über die Naturwunder Islands, es gibt u.a. eine richtige Eishöhle, außerdem hat  man auf der Aussichtsetage einen tollen Blick über Reykjavik und ganz oben ist ein Restaurant. Da Perlan ein ganzes Stück vom Campingplatz entfernt, neben dem Flughafen Keflavik , gelegen ist, leihen wir uns Fahrräder aus. Das funktioniert ganz einfach, überall in der Stadt verteilt stehen die Fahrräder in einem verschlossenen Fahrradständer. Man bezahlt 350 Kronen (ca. 2,80 EUR)für 1 Fahrrad für ½ Stunde per Kreditkarte am Automaten, bekommt einen Code, gibt diesen am Fahrradständer ein und kann das Fahrrad entnehmen und an jedem beliebigen Ständer wieder zurückgeben. Also radeln wir los, es geht stetig Berg auf, und während mein Fahrrad zuhause ein absolutes Leichtgewicht ist, wiegt dieses hier gefühlt 20 kg, die reinste Folter. Aber wir kommen dann doch noch an und erforschen Perlan (die Perle).

Die Informationen über die Entstehung Islands, die Tierwelt, die Vulkane, die Gletscher sind hochinteressant, aber auch erschreckend, denn wenn die Erderwärmung, von der Island stärker betroffen ist als andere europäischen Länder, so weiter geht, sind die Gletscher Islands in 150 – 200 Jahren verschwunden und niemand weiß, was das für Auswirkungen für die Insel aus Feuer und Eis haben wird.

Zuletzt gehen wir in die Eishöhle, klasse, Gott sei Dank habe ich an Mütze und Handschuhe gedacht.

Wir laufen durch den großen Park rund um Perlan hinunter zur Meeresbuch Nautholsvik, dort läuft der Überlauf an heißem Wasser ins Meer, die Isländer haben dort einen Sandstrand aufgeschüttet und 2 HotPots gebaut, sehr originell. Wir haben zwar unsere Badesachen dabei, aber mittlerweile hat sich Hunger eingestellt und wir leihen erneut Fahrräder und radeln, diesmal geht es nur Berg ab, in die Innenstadt, wo wir wieder im Hard Rock Café landen und dort zu Abend essen.

 

TAG 29 – Samstag, 11.08.18 – Reykjavik – Pride Parade

Author: JS
Wetter – bewölkt, bewölkt  und noch mehr Wolken – ca. 14 Grad

Technik: Truck steht – was soll schon kaputt gehen

Gemüt: 50% gespannt(Janine), 50% genervt(Michael)

Wir ziehen wieder los, eigentlich wollen wir den Bus nehmen, mittlerweile machen sich bei uns erste körperliche Beschwerden bemerkbar (Hüfte, Knie, werden halt auch nicht jünger und sind die letzten Wochen mehr gewandert, als die letzten 5 Jahre zusammen), aber der fährt erst in 20 Minuten, also doch laufen. Gestern haben wir ein interessantes Geschäft gesehen, dass geschlossen hatte, dort gehen wir als erstes hin. Es ist eine Mischung zwischen Markthalle und Trödelmarkt. Dort gibt es fast alles, Fisch, Käse, Schokolade – überall kann man probieren-, aber auch alte Uniformen, Schmuck, CDs, Bücher und und und. Sehr interessant.

Da es fast 14.00 ist und die Pride – das ist der Christopfer Street Day in Island- beginnt, suchen wir uns ein Plätzchen, von dem wir gut sehen können. Mehrere LKWs, Motorrad- und Fußgruppen ziehen in Regenbogenfarben an uns vorbei. Der letzte Wagen ist die mobile Bühne in Form eines roten Highheel, total abgefahren. Die Parade führt durch die Innenstadt bis zum Hljomskalagadur Park, dort ist eine Bühne aufgebaut und verschiedene Stände, an denen es Regenbogenaccessoires zu kaufen gibt, außerdem ein Karussell und verschiedene Fressbuden. Nach ca. ½ Stunde beginnt die Bühnenshow zunächst mit einigen Reden, wir können nur vermuten, dass es um Toleranz und die Rechte von Homosexuellen,  Transgendern  Bisexuellen usw. geht, danach gibt es Musik. Es werden auch Titel der Rocky Horror Picture Show auf isländisch vorgetragen.
Nach ca. 2,5 Stunden ist die Show vorbei. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht.

Wir schlendern noch ein wenig durch die Innenstadt und gehen einen Kaffee trinken, als wir wieder raus kommen, hat es zu regnen begonnen, weshalb wir zum Busbahnhof gehen und den Bus zurück zum Campingplatz nehmen.

ISLAND 2018 – Woche 4

TAG 28 – Freitag, 10.08.18 – Reykjavik

Author: MS

Wetter – bewölkt, sonnig, bewölkt ca. 14 Grad

Technik: Hab den Poltergeist – das gebrochene Fangband für das kippbare Führerhaus ausgebaut

Gemüt: gespannt auf die Hauptstadt

Noch ca. 60km bis Reykjavik – nur noch asphaltierte Straßen, die bald auf den Golden Circle führen, unterwegs halten wir am Gullfoss an – dem Wasserfall überhaupt hier auf Island – völlig überlaufen – wir fahren weiter – den Golden Circle machen wir später noch.

Halten an einer Tankstelle, Tank ist fast leer – haben schon wieder ca. 800km abgerissen.
Nebenan ist eine VinBodin und ein Supermarkt. In der VinBodin gibt’s Biernachschub, im Supermarkt Nahrung für die nächsten 5-7 Tage. Dieser Supermarkt wurde genau über dem Spalt, der die europäische von der amerikanischen Kontinentalplatte teilt, gebaut. Als der tiefe Graben bei den Ausschachtungsarbeiten gefunden wurde, baute man einfach einen, durch Glasplatten abgedeckten Schacht, über und neben dem Spalt.

Haben einen Campingplatz 3km nah an der Innenstadt gewählt und sind um ca. 14 Uhr dort. Leider sehr teuer – ca. 50 EUR pro Nacht für 2 Personen. Richten uns ein und gehen in die Stadt. Ca. 90% aller ca. 348.000 Einwohner Islands leben hier. Eine echte Großstadt – sehr schöne – eher kleine und alte Gebäude – wechseln sich ab mit moderner Architektur.

Die Harpa (die Harfe) ist eine moderne Konzert- und Kulturhalle. Nette Geschäfte und Kaffees. Ultramoderne Architektur. Diese liegt direkt am Hafen, der seit 1900 ständig weiter ausgebaut wurde. Viele Informationstafeln am Pier können das bezeugen.

Wir erkunden die Innenstadt – nette Fußgängerzone – gehen shoppen (echter isländische Socken für die Kinder) und trinken Bier in einer Hafenkneipe und später natürlich auch noch im Hardrock Cafe Reykjavik.

Die große Kirche mit gigantischer Orgel lassen wir auch nicht aus. Ein Organist übt gerade diverse Stücke ein und wir lauschen recht lange der Orgel-Musik.

Langer Weg zurück – völlig erschöpft.

 

TAG 27 – Donnerstag, 09.08.18 – auf Richtung Reykjavik

Author: MS

Wetter: bewölkt, 2 Grad – ab Mittag strahlender Sonnenschein 20 Grad

Technik: bestens

Gefühl: heute schon wieder viel Schotterpiste

Heute bei bewölktem Himmel und ca. 2 Grad Außentemperatur aufgewacht. Draußen auf der Pferdekoppel werden die Islandpferde wohl für einen Ausritt fertig gemacht. Wir frühstücken und machen dann eine Wanderung durch eine Schlucht. Am Ende sollen wir wohl einen HotPott finden.

Der Weg windet sich entlang der Schlucht und tatsächlich finden wir am Ende den warmen Pool. Eine französische Familie hatte den gleichen Gedanken – alle machen uns aber breitwillig Platz. Der aus Steinen angelegte Pool wird aus zwei Rohren, die wohl aus der tieferen Erde kommen, gespeist und hat so um die 35 Grad. Das Wasser läuft dann an der Kante über und direkt in den Gebirgsfluss.

Wir entspannen eine Weile und machen uns dann auf den Rückweg. Diesmal erklimmen wir aber zunächst die Schlucht um von oben ein grandioses Bild zu machen. (das ist oben mit drin)
Zurück am Stellplatz schnell noch einen Kaffee und dann wieder auf die Piste. Das geht auch hier heute erstaunlich gut. Die BaustellenMaschine von gestern hat ganze Arbeit geleistet – alles sauber eingeebnet – und bis zur Abzweigung auf die F35 kann man gut gehen lassen.

 

Danach fängt das Übel aber wieder an. Wir reden uns die ganze Zeit ein, dass der Magirus ja genau dafür gemacht wurde. Trotzdem sind wir froh, als die Straße nahe den Sehenswürdigkeiten des Golden Circle (Gulfoss) wieder in Asphalt übergeht. Zwischendurch halten uns noch Touristen mit einem LeihPKW an, denen wir Starthilfe geben. Für ein Päuschen kurz den Motor ausgemacht – und das wars dann. Mitten im Nirgendwo.

Eigentlich wollten wir auf einen bestimmten Campground, aber auf dem Weg dahin gabs nirgendwo Zigaretten. Wir schmachten schon seit dem Vormittag und die E-Zigarette hatte auch den Geist aufgegeben. Wir fahren weiter bis zum nächsten Campground der auf dem Weg nach Reykjavik liegt und finden irgendwann endlich eine Tanke, die auch Zigaretten anbietet.

Am Ende des Tages war das auch die richtige Entscheidung – sehr schöner Stellplatz.

Den Norden haben wir nun damit auch verlassen – hier die Strecken die wir in den eltzten  1 1/2 Wochen gefahren sind:

TAG 26 – Mittwoch, 08.08.18 – Hveravellir und Kerlingarfjöll

Author: MS

Wetter: bewölkt, 7 Grad

Technik: bestens, außer Internetvolumen 10GB aufgebraucht – Mist

Gefühl: heute wieder viel Schotterpiste

Normal aufgestanden und gefrühstückt. Im Ort kurz in die Tankstelle mit TanteEmma Laden – musste unbedingt mal einen Blick rein werfen in diese 50er Jahre Tanke, die schon Generationen von der Familie geführt wird. (siehe Bild gestern)

Dann auf die Piste – zunächst ca. 30km Landstraße – asphaltiert – dann auf die F35. Der Wechsel von Asphalt zu Schotter dauert auch nicht lange. Heute stelle ich fest, dass es eigentlich mal eine asphaltierte Straße war, in der alle Schlaglöcher (manche 15cm tief und 50cm im Durchmesser) einfach nur mit Schotter zugeschüttet werden.
Na, es hilft nicht – mit mind. 50 Sachen über Schotter, Löcher und Wellblechrillen.

Nach 60km in Hveravellir – einer GeoThermik Region mit HotPod zum Baden. Eigentlich sollte das ja unser Tagesziel sein. Leider war es so voll, dass wir weder Baden waren, noch Lust hatten hier zu übernachten. Kurzer Rundgang, ein paar Fotos, dann ein Kaffee und mit Kartenmaterial nach den nächsten Campingplätzen Ausschau gehalten.
Wir finden einen bei Kerlingarfjöll. Nochmal eine Stunde Schotter – diesmal aber richtig – teilweise gehen nur noch 10km/h.

Ohne zu wissen was uns erwartet fahren wir am Campground vorbei – wollen wissen, was denn da oben auf dem Berg ist. Hatten vorher für ein Foto die Fahrerposition gewechselt. Janine fährt deshalb jetzt den Berg rauf. Diesmal wieder mit allem was wir haben: Untersetzung und Längssperre – es geht mächtig – und sehr lange Berg auf.

Die durch einen Gletscherkrater und Geothermik entstandene Landschaft die wir da oben vorfinden ist echt ohne Worte – deshalb mal heute viele Bilder statt vieler Worte.

 

Nach unserer ausführlichen Wanderung müssen wir den ganzen Berg wieder runter, was erstaunlich gut geht, da der halbe Weg plötzlich von einem Baustellenfahrzeug – ähnlich einem Schneeschieber – glatt geschoben wurde. Was für ein Service.
Wir finden einen netten Stellplatz auf dem Campground und gehen ins das dort vorhandene Restaurant was essen. Heute will keiner mehr kochen.

TAG 25 – Dienstag, 07.08.18 – Heringmuseum

Author: JS & MS

Wetter: stürmisch, kalt, regnerisch 8 Grad

Technik: fehlerlos

Gefühl: halb erfroren

Heute präsentiert sich Island so, wie ich es bereits bei meinem ersten Besuch vor 4 Jahren kennengelernt habe. Der Wind hat die halbe Nacht am LKW gerüttelt und geschüttelt. Auch nach dem unfreiwilligen, frühen aufwachen – unser Sohn hat nicht bedacht, dass wenn es bei ihm 9.00 ist es bei uns erst 7.00 ist – hat sich der Wind nicht gelegt. Michael macht ein bisschen Business im Aufenthaltsraum des Campingplatzes, weil dort das Wlan besser ist, ich kuschele mich nochmal in meine Decke und lasse mich in den Schlaf wiegen.

Um 9.00 stehe ich auf und bereite im Koffer alles für die Abreise vor. Dann dick einmummeln, Mütze, Schal und Handschuhe sind heute mehr denn je gefragt, und dann ab nach draußen, das Motorrad muss trotz Regen aufgeladen, Tisch, Stühle und Grill eingeladen werden.

Wir machen uns grob auf in Richtung Reykjavik, da ich unbedingt am Samstag zur Pride Parade da sein will. Unser erster Zwischenstopp ist in Siglufjördur. Wir fahren die Küstenstraße entlang, die es abschnittweise echt in sich hat. Viele Bodenwellen lassen das Gefühl von Kirmes aufkommen, immer wieder wird der Asphalt von Schotterabschnitten unterbrochen, einmal wechselt der Belag bei 14%igen Gefälle. Aber die Landschaft ist wieder einmal phänomenal und das Licht, das durch die drohend aufgetürmten Wolken strahlt ist klasse. In Siglufjördur gehen wir in das Heringsmuseum, das aus 3 alten Häusern besteht, in denen anschaulich dargestellt wird, wie der Hering gefangen und weiterverarbeitet wurde.

Seit etwa 1910 wurde die Heringsfischerei industriell betrieben. Unglaublich mit welchem Maschinenpark der Hering zu Öl und Fischpulver als z.B. Futter weiterverarbeitet wurde.
(Die Rohölproduktion in den USA gabs da noch nicht) Das war auch nötig, wenn denn jedes Jahr ca. 100.000 Tonnen Heringe verarbeitet werden mussten. Ein Großteil wurde wohl auch eingesalzt in Fässern (Barrel) weltweit exportiert. Bis zum Jahr 1968 hat das funktioniert, danach gabs keine Heringe mehr – 2 Dekaden ohne Hering brachen der gesamten Industrie das Genick – heute wird nur noch nach Fang-Quoten gefischt. Der Bestand hat sich mittlerweile wieder normalisiert.
Das Museum ist sehr empfehlenswert.

Wir haben jetzt Hunger und gehen ins Hannes Boy, eine schmuckes Restaurant unweit des Museums und bestellen, ja was wohl, Hering. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es weiter nach Saudarkrokur, wo wir den Campingplatz ansteuern, der auch wieder unsere Campingcard akzeptiert. Wir überlegen kurz, den Ort anzuschauen, aber es ist so kalt, – das Thermometer zeigt 9 Grad, aber durch den starken Wind fühlt es sich viel kälter an- dass wir beschließen den LKW nicht mehr zu verlassen. Kochen Nudeln, spülen und planen einen Route für die restlichen ca. 300km bis Reykjavik.

Da wir genügend Zeit haben, werden wir eine 4×4 Piste – die F35 mit ca. 140km Schotterpiste durchs Hochland fahren. (Diese soll aber wohl materialschonender und gut fahrbar sein) Die Piste führt zwischen den beiden kleineren Gletschern in Island hindurch und etwa in der Mitte gibt’s einen HotPot; da werden wir wohl noch zum Schwimmen und Aufwärmen anhalten – kurz vor Reykjavik kommen wir dann auf den GoldenCircle mit all seinen Sehenswürdigkeiten.
In den Westen – insbesondere die Westfjorde – fahren wir dann später wieder.

TAG 24 – Montag, 06.08.18 – Insel Grimsey

Author: JS

Wetter: am Horizont türmen sich schwarze Wolken auf, es bleibt aber trocken, am Nachmittag sonnig, abends Regen und es ist sehr windig

Technik: keine Vorkommnisse

Gefühl: entspannt

Ich werde durch ein Geräusch geweckt, dass ich schon länger nicht mehr gehört und gar nicht vermisst habe, der Wecker klingelt. Wir wollen heute nach Grimsey übersetzen und die Fähre fährt um 9.00 ab. Wir machen uns fertig und packen unseren Rucksack, es ist ziemlich kühl und sehr windig, also Mütze, Schal und Handschuhe nicht vergessen.

Am Hafen kaufen wir unsere Tickets und entern die Fähre. Die Überfahrt nach Grimsey dauert 3 Stunden.

Grimsey ist eine kleine Insel 40km nördlich vor der Küste Islands. Die Insel gehört zu Island, hat ca. 100 Einwohner und liegt direkt auf dem Polarkreis. Außerdem ist die Insel ein Traum für Ornithologen, denn auf der Insel haben die 1.000.000 Vögel keine natürlichen Feinde, es ist verboten Hunde und Katzen zu halten, es gibt keine Ratten, Mäuse oder Polarfüchse. Nur 60 verschiedene Vogelarten, Islandpferde und Schafe. Die Insel kann mit der Fähre oder dem Flugzeug erreicht werden.

Wir gehen los und sofort fühlt man sich wie bei Hitchcocks Die Vögel, Hunderte von Seeschwalben haben das Gebiet am Hafen besiedelt und zeigen lautstark, dass sie nicht begeistert von der Störung durch uns sind. Immer wieder fliegen sie kreischend Angriffe auf uns, obwohl die Tierchen nicht besonders groß sind, ist das ein bisschen unheimlich. Wir kommen an der Start- bzw. Landebahn der Flugzeuge vorbei, auch dort alles voller Vögel, da möchte ich kein Pilot sein.

Direkt dahinter überqueren wir den 66. Breitengrad. Eine kleine Brücke führt über den Polarkreis.

Bald erreichen wir die ersten Klippen, die voller Vögel sind, uns faszinieren natürlich die Puffins, die Papageientaucher am meisten. Die sind aber auch niedlich die kleinen Kerlchen.

So wandern wir and den Klippen entlang, bis wir das Polarkreis Wahrzeichen, eine Basaltkugel mit einem Durchmesser von 3 m mit dem Titel Orbis et Globus. Jedes Frühjahr wird die Position der Kugel korrigiert, da der Polarkreis jedes Jahr um ca. 14,5m nach Norden wandert.

Nach ca. 3 Stunden habe wir die Insel komplett umwandert, dutzende Bilder von Papageientauchern gemacht, eine Herde Islandpferde passiert, die wie die Schafe sich frei auf der Insel bewegen können und sind immer wieder von Schwalben angegriffen worden. Jetzt treibt uns Durst und Hunger in eins der Restaurants, dort wird auf gegrillter Papageientaucher angeboten, ist wohl eine Spezialität, aber wir entscheiden uns für Cheeseburger und gegrillten Käse. Nach dem Essen werfen wir noch einen Blick in die Geschäfte, dann ist es auch schon wieder Zeit zur Fähre zurückzukehren.

Als wir zum Campingplatz zurückkommen, staunen wir nicht schlecht, der Campingplatz ist gerammelt voll und auch die Wiese nebenan ist kurzerhand zum Stellplatz umfunktioniert worden. Ab morgen ist hier Heringsfest und es werden mehrere Tausend Leute erwartet.

TAG 23 – Sonntag, 05.08.18 – Dalvik

Author: JS

Wetter: bewölk, am späten Nachmittag kommt die Sonne raus

Technik: alles gut, provisorische Schraube an der Bremse durch den Bolzen ersetzt

Gefühl: entspannt

Aufgewacht, Kaffee, Frühstück, das übliche eben. Da wir nur einige Kilometer bis Dalvik weiterfahren wollen, machen wir ganz gemütlich, Motorrad aufladen, spülen, alles einräumen. Michael tauscht die Schraube, mit der er provisorisch die Bremse repariert hat wieder gegen den richtigen Bolzen mit dem neuen passsenden Sicherungsring aus. Gegen 14.00 fahren wir los und sind auch schon bald wieder an unserem Ziel angekommen und steuern den Campingplatz in Dalvik an. Kaum was los, wir suchen uns ein schönes Plätzchen und richten uns ein.

Zunächst einmal erkunden wir den Ort. Hier ist echt der Hund begraben -es ist Sonntag –  kein Mensch auf der Straße und ein permanenter Fischgestank liegt in der Luft. Nach einer Viertelstunde haben wir den gesamten Ort erkundet und kehren zum Magirus zurück.

Der Campingplatz verfügt auch über eine Waschmaschine, da unser Dreckwäschekorb mittlerweile überquillt, wasche ich erst mal 2 Maschinen, Mikey betreibt derweil Augenpflege. Wir wollen unsere vermeintlichen Lammkoteletts grillen, beim Essen fragen wir uns dann, was wir da eigentlich gekauft haben, das Fleisch ist dermaßen salzig. Vielleicht hätten wir doch vor unserer Abreise einen Crashkurs der isländischen Sprache machen sollen.

Da es noch recht früh ist und das Wetter gut, fahren wir eine Runde mit der Beta die Küstenstraße entlang. Wieder mal eine tolle Landschaft. Steile Klippen, Wasserfälle und 10 m unter uns liegt der Fjord. Zum ersten Mal seit wir hier sind, müssen wir durch einen Tunnel fahren – fast 4km lang. Wie auch die Brücken in Island ist der Tunnel nur einspurig mit einer Bucht zum Ausweichen ca. alle 50m.

Da auch im Nebenort nichts los ist und wir außerdem total durchgefroren sind, drehen wir um und fahren zurück zum Magirus.

TAG 22 – Samstag, 04.08.18 -Akureyri

Author: JS

Wetter: erst mal regnerisch, später kämpft sich die Sonne raus, dann 16Grad

Technik: keine neuen Vorkommnisse – Heckträger ist repariert

Gefühl: erst mal träge, liegt am Wetter, später sonnig, wie das Wetter

Aufgewacht, es ist regnerisch, da macht das Aufstehen keinen Spaß und irgendwie kommen wir nicht zu Potte, das Wetter macht uns träge, wir raffen uns dann doch noch auf und frühstücken erst mal ausgiebig und planen unseren Tag. Da wir eine Werkstatt suchen wollen und auch ausgiebig einkaufen müssen, machen wir den Magirus reisefertig, drinnen alles sicher verstauen, der Heckträger muss ein Stück hochgefahren werden, mit unseren Auffahrrampen und der Einstiegsleiter reservieren wir unseren Stellplatz und fahren los. Nur einen Kreisverkehr weiter ist ein kleines Industriegebiet und dort ist auch eine Autowerkstatt. Wir haben Glück, obwohl Samstag ist, hat sie geöffnet. Michael erklärt unser Problem und sofort werden wir in Halle geleitet und die 2 netten Mechaniker holen das Schutzgasschweißgerät und schweißen unseren Heckträger, so sind sie die Isländer, hilfsbereit und flexibel, das sollte man mal bei Procar oder Nouvertne ausprobieren, da würde mal wohl einen Termin 4 Wochen später bekommen. Außerdem bekommen wir dort auch noch einen Sicherungsring für den Bolzen von der Bremse, so dass Mikey die provisorische Schraube durch den Bolzen ersetzen kann, was mich ruhiger schlafen lässt.

Weiter geht es zum Supermarkt, auf dem Parkplatz steht ein anderer Magirus vom THW, wir natürlich gleich hin, um ein Schwätzchen zu halten und uns auszutauschen, aber pustekuchen, die haben die Zähne nicht auseinander bekommen. Wer nicht will, der hat schon.

Wir tätigen einen Großeinkauf und füllen unseren Vorratsschrank wieder auf, mittlerweile ist auch das Wetter wieder besser geworden und die Sonne scheint. Es geht zurück zum Campingplatz, unser Stellplatz ist noch frei. Wir parken den Magirus ein und steigen auf die Beta um und düsen die 3km nach Akureyri. Am Hafen stellen wir die Beta ab, dort ist schon mal der Bär los, eine Kirmes ist aufgebaut, es ist Verslunarmannahelgi, ein Familienfest mit Kirmes, Live Musik und anderen Attraktionen. Wir kehren dem Rummel erst mal den Rücken und gehen ins Kongresszentrum Hof, dort befindet sich die Touristeninfo, an der wir uns mit diversen Karten und Heftchen über Island eindecken. Wir schlendern durch den Rundbau, deren Wände isländische Malereien zieren, auch ein Cafe ist dort zu finden. Wir spazieren weiter in die Innenstadt, auch hier ist es proppenvoll, wir flanieren durch die Einkaufsmeile und helfen die Wirtschaft in Gang zu halten, ich bin mit dem festen Vorsatz hergekommen, mir einen dieser kuschelig warmen Pullover aus Islandschafswolle zu kaufen, Michael begnügt sich mit einem T-Shirt und auch die Daheimgebliebenen haben wir nicht vergessen. Dann erklimmen wir die Stufen zur Akureyrakirkja, das bedeutet Akureyris Kirche, ein sehr markanter Bau, leider können wir uns drinnen nicht umschauen, da gerade eine Trauung stattfindet. Weiter geht es zum Botanischen Garten und wieder zurück zur Fußgängerzone. Wir kommen am Kino vorbei, dort beginnt in 5 Minuten der neue Mission Impossible Film und da die Filme in Island OMUs sind, kaufen wir kurzentschlossen 2 Karten und eine Portion Nachos und schauen uns den Film an.

Danach geht es wieder zum Kongresszentrum, denn wir haben unsere Helme bei der Touristeninfo abgegeben und es ist mittlerweile nach 19.00. Böse Überraschung, die Info hat bereits geschlossen. Mist, ohne Helm Motorradfahren ist auch in Island verboten. Was nun? Verzagt frage ich im Cafe nach, welches noch geöffnet hat und tatsächlich hat die nette Dame aus der Info unsere Helme dort abgegeben, Glück gehabt. Es geht dann auch direkt zurück zum Campingplatz, denn wir haben Hunger.

ISLAND 2018 – illegales Offroad fahren

Seit dem Jahr 2013 gibts aufgrund zu vieler Idioten ein richtiges Gesetz, welches illegales Offroad fahren und auch das freie Campen unter Strafe stellt. Bei unserer Anreise war es dann auch so, dass schon auf der Fähre eine Dokumet wie dieses unten gereicht wurde.

Demnach darf auch nicht auf schmalen Straßen auf das Gelände neben dem Track ausgewichen werden – entgegen anderslautender Meldungen sollte das auch überall möglich sein – so zumidestens unsere Erfahrungen.

Die Strafen sind wohl enorm, man berichtet von bis zu 5000 EUR, dem Entzug der Fahrerlaubniss auf Island und dem Einzug des Fahrzeugs – zurückführen muss es dann ein anderer Fahrer. Den kann man dann ja einfliegen lassen. Zudem werden verdächtige Fahrzeuge wohl auch mit Drohnen beäugt und dann später mal geschmeidig aufs Polizeirevier gebeten. Erst recht sollte man nicht öffentlich posten – Internet gibts hier auch auf Island.

Auch wenn das alles früher eher toleriert wurde – die Natur hier auf Island zeigt auch 20 Jahre nach solchen Fahrmanövern immer noch alle Spuren – und benötigt wohl wieder 2000 Jahre um sich zu regenerieren.

Wir alles sollten diese grandiose Natur hier respektieren.

SAVE THE NATURE

Zudem würdet ihr zu Hause ja auch nicht über jeden Acker fahren.
Jeder Landwirt würde Euch hier direkt einen Flurschaden in Rechnung stellen – und  . . . Recht hat er.

An fast allen Parkplätzen – oder auch Plätzen die – augfrund der grandiosen Lage – früher zum freien Campen genutzt wurden – stehen nun auch Schilder mit dem Campingverbotszeichen. Auch wenn man immer noch Plätze findet an denen diese Schilder nicht stehen, ist es trotzdem verboten.
Die Anzahl der Campingplätze hat zugenommern und es sollte auch immer möglich sein einen rechtzeitig (bis nachts 3 Uhr ???) zu erreichen.

Auch im Hochland ist das so ! Auch hier ist freies Camping nicht erlaubt !
Wir haben uns eigenständig bei Rangern im Hochland erkundigt.

Preise für Campingplätze sollte man einkalkulieren – nach unserer Erfahrung müssen so ca. 12…18 EUR je Person berappt werden – unabanhängig von der Fahrzeuggröße.

Hilfreich hinsichtlich Kosten ist ggf. die Campingcard Island, die aber nicht auf jedem Campingplatz akzeptiert wird.

Auf der Rückreise werden wir mal ein paar Reisende befragen, wie diese damit umgegangen sind und hier weiter berichten – wir jedenfalls haben für uns entschieden:

Save the Nature – Stay on Track

Island 2018 – Woche 3

TAG 21 – Freitag, 03.08.18 – Godafoss

Wetter: überwiegend sonnig,  T-Shirtwetter

Technik: erst mal scheint alles OK, bei näherem Hinsehen bemerkt, dass das Fangband vom Fahrerhauskippmechanismus abgerissen ist (3mm Stahl), außerdem eine Schweißnaht vom Heckträger gerissen, 3 Tage Hochlandpisten haben dem Material ganz schön zugesetzt

Gefühl: zunächst bestens, dann leicht besorgt

Aufgewacht, die Sonne lacht, da macht das Aufstehen Spaß, das übliche: Kaffee, Frühstück, Zähne putzen, Katzenwäsche. Während ich Wohnmobilputz halte, sucht Mikey die Polarfüchse. Als wir gestern erneut im Restaurant des Campingplatzes essen waren, hat uns die Kellnerin erzählt, dass sie 2 zahme Polarfüchse haben, die haben sie wohl – da sind wir uns nicht ganz einig, was sie gesagt hat, entweder im Wald oder in den Bergen gefunden, – da sie sonst verhungert wären, haben sie die beiden mitgenommen und aufgepäppelt, in den beiden Hofhunden haben sie gute Freunde gefunden. Sehr niedlich die Zwei. Haben wohl vergessen, dass sie Füchse sind, benehmen sich wie kleine Hunde.

Am Wasserhahn, wir müssen unseren Frischwassertank auffüllen, treffen wir ein Pärchen, die mit ihrem Hanomag schon seit April in Island sind und bis Oktober bleiben. Mit denen haben wir uns eine ganze Weile unterhalten, wo die schon überall mit ihrem Truck waren, Australien, Libyen, Israel, Jordanien und und und, toll, wir sind sehr neidisch geworden. Aber die reisen auch schon seit 1979, oh Mann, da war ich 8.

Wir verlassen den Campingplatz und steuern unseren Magirus zurück zum Myvatn, um ihn dort aufzutanken und ein bisschen einzukaufen. Dort entdeckt Michael dann auch die oben erwähnten Beschädigungen. Das Fangband kann warten, aber die Schweißnaht am Heckträger muss repariert werden, schließlich wollen wir unser Motorrad nicht auf der nächsten Hochlandpiste verlieren. Unser nächstes Reiseziel ist Akureyrir, die Hauptstadt des Nordens, da werden wir hoffentlich eine Werkstatt finden, die uns den Heckträger schweißt.

Zunächst aber lenken wir den Magirus erst mal Richtung Godafoss, dem Wasserfall der Götter. Da dieser Wasserfall wirklich wunderschön ist und zudem auch noch an der Ringstraße liegt, ist dort jede Menge los. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen hoch über dem Fluss, bloß nicht zu nah am Abgrund, denn da geht es steil 10 Meter runter, und machen ein Picknick.

Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es weiter unserem Ziel entgegen, wir haben uns entschlossen, etwas außerhalb von Akureyrir auf dem Campingplatz Lonsa zu übernachten, da dort unsere Campingcard anerkannt wird, was die Übernachtungskosten drastisch senkt, 333 Kronen (3 EUR) pro Nacht, das ist doch um einiges günstiger, als die letzten Plätze.  Anscheinend hat es die letzten Tage viel geregnet, denn der Rasenplatz ist total aufgewühlt, da hat sich der ein oder andere festgefahren und tiefe Narben im Gras hinterlassen. Das kann uns natürlich nicht schrecken, wir suchen uns ein Plätzchen und laden die Beta ab, die Karre ist von unseren Hochlandausflügen dermaßen eingesaut, dass Mikey erst mal an die Tankstelle fährt und die Beta abspritzt, außerdem ist unser Vorrat an Bier zur Neige gegangen, also erst mal den nächsten Alkoholladen aufsuchen und den Vorrat aufstocken. Ein SixPack des uns bereits gut bekannten und leckeren Färöer Biers und ein SixPack des günstigeren Slots – ist nur halb so teuer und schmeckt auch. Und dann wird erst mal angecampt.

Eigentlich wollen wir nach dem Essen noch mit dem Mopped in die Stadt fahren und uns ins Nachtleben stürzen, also die Wanderschuhe und Funktionsklamotten gegen Jeans, Sneaker und Longsleeve getauscht und Kriegsbemalung aufgelegt, aber es fängt an zu regnen, und da wir nicht klatschnass durch die Stadt laufen wollen, bleiben wir erst mal am Campingplatz. Mikey hat ein gutes Buch auf meinem Ebook reader gefunden, was verwunderlich ist, da unsere Meinungen über gute Bücher doch sehr weit auseinander gehen, und ist nicht mehr ansprechbar, also checke ich den TV Empfang und zappe durch die isländischen Programme.

Tag 20 – Do, 02.08.18
Pisten Tour – zurück zur Nordküste

Wetter: Vorwiegend sonnig, um die 18 Grad

Technik: Die Kaffemaschine funktioniert wieder, hatte sich wohl eine Bohne schiefgelegt – gereinigt, geschüttelt – Kaffee gemacht.
Die Zuleitung für externe Luftzufuhr hat sich abgeschüttelt- hängt nur noch am Schlauch dumm rum.

Gefühl: oh Mann, heute wieder so viel Schotterpiste

Heute wieder bei Sonnenschein aufgewacht. Frühstück, Telefonate und dann eine Wanderung auf den nahe gelegen Berg Virkisfell.

Immer nur bergauf – 1500m Luftlinie – aber 800 Höhenmeter. Doch ganz schön anstrengend.
Aber nach ca. 45min ist es geschafft – ein Mega Ausblick über die Gletscher und bestimmt 250km Fernblick – wir können schon ganz entfernt am Horizont unser heutiges Ziel erkennen.

Wieder runter und erstmal einen Kaffee, dann einige Telefongespräche und Fernwartung bei einem Kunden. Hier ist nur mit TelekomNetz Internet möglich. Janine hat ihr Datenvolumen von 1GB – verfügbar seit einem Tag – aber schon rasch wieder aufgebraucht. Müssen Volumen nachkaufen. Fernwartung beim Kunden abgebrochen.

Ab auf die Piste – nichts besonderes hier zu berichten – außer vielleicht die Herde Island-Pferde die uns entegenkommt. Die Furten fahren wir ganz abgeklärt und sind jetzt ohne Sperre, ohne Untersetzung – voll flott und spritsparend unterwegs – hatten nämlich vor unserer 3 Tages Tour vergessen zu tanken. Aber so reicht der Sprit auch locker zurück – bis zu dem Campground in Modrudalur, auf dem wir vor 3 Tagen schon standen.
Kurz vor dem Ziel drängelt ein 4×4 Reisebus von hinten. Ich fahr schon 70 Sachen auf einer guten Schotterpiste und denke, an der nächsten breiteren Stelle lässte ihn vorbei. Kann aber nicht sehen wo. Vor mir ein kleiner Berg – dahinter-bergab direkt eine Wasserfurt – voll in die Eisen, Karre rutscht tatsächlich ein wenig quer, ABS scheint gut zu funktionieren, fängt sich wieder und dann in einem Schwung direkt durch die Furt – Mann, das war knapp. Ich lass den Bus vorbei und der beschleunigt nun mal richtig. Ja, mit so einer Luftfederung könnte ich das auch alles so.

Die ca. 130km schaffen wir in 4,5h – der Bus kommt ungefähr 2min vor uns dort an, das können wir von weitem sehen.

Hatten den Tank ein wenig mehr als halb voll – also ca. 140 Liter – sind jetzt kurz vor knapp und sind ca. 300km Piste gefahren.

Tag 19 – Mi, 01.08.18
Pisten Tour erweitert – zum Kverkfjöll

Wetter: Vorwiegend sonnig, um die 18 Grad

Technik: Die Kaffemaschine ist wohl nicht 4×4 tauglich, hat sich tot gearppelt

Gefühl: kann eigentlich keine Rappelpisten mehr sehen und fühlen

Heute wieder bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht – kalt ist trotzdem. Gestern hatten wir nicht mehr geschafft die Schlucht Drekagil, direkt hinter dem Campground zu bewandern. Das haben wir heute morgen nachgeholt und wurden am Ende mit einem schönen kleinen Wasserfall belohnt.

MitCamper berichten uns von der Gletscherhöhle am Kverkfjöll, der direkt am Rande des großen Vatnajökull Gletscher liegt. Wir entscheiden uns für den Umweg von 2 x 60km auf dem Rückweg zur Nordküste. Wieder mega Schotter, Sand- und Wellblech Piste – aber auch landschaftlich wieder mega.
Angekommen stehen wir direkt am Gletscher und machen einen kleinen Rundweg. Aufgrund des vielen Schmelzwassers und der vielen Gletscherspalten darf der Gletscher nur mit Guide begangen werden. Ebenso ist das Betreten der Gletscherhöhle – die auch immer kleiner wird – verboten.
Für ein paar Fotos kommen wir aber noch nah genug ran.

Die F902 – mal Furten frei – zum Kverkfjöll:

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https://www.youtube.com/watch?v=AQNwTF_EHV0

 

Übernachtet wird jetzt an der Hut am Campground. Abends gabs noch eine Diashow in der Hut – unter anderem von 4×4 Superjeep Touren im Winter. Morgen dann nochmal 130km Piste zurück – „oh Mann“.

Tag 18 – Dienstag, 31.07.18
Pisten Tour zum Askja

Wetter: Vorwiegend sonnig, um die 20 Grad, gefühlt kälter, da wie immer windig

Technik: Zunächst scheint alles gut, später kein Bremsdruck mehr

Gefühl: neugierig auf die Askja

Mikey hat mich um 9.00 geweckt, da wir da zur Askja wollen, das ist eigentlich nicht so weit weg, 119 km, aber da wir die unbefestigten Straßen verlassen, wird die Fahrt länger dauern. Wir haben uns gestern noch entschieden den längeren Weg über die F910 zu fahren, statt der F88, da lt. Savetravel.is eine Furt 50cm tief ist und wir gestern noch andere getroffen haben, die die F88 gefahren sind und die meinten, es wären eher 60cm, eigentlich sollte auch das kein Problem für uns sein, aber so sind wir auf der sicheren Seite.

Also gefrühstückt, Bett gemacht und alles schotterpistensicher verstaut und um 10.00 fahren wir voller Tatendrang los, es geht ein Stück die Straße entlang, bevor die F905 abzweigt. Da taucht auch schon der Wegweiser auf, wir müssen rechts abbiegen, aber Mikey fährt vorbei. Irritiert schaue ich ihn an, und sehe leichte Panik in seinen Augen. Michael tritt das Bremspedal durch und nichts passiert, Gott sei Dank fahren wir nicht schnell und bringen den Magirus mit der Handbremse zum Stehen.

Luftdruck voll da, Bremsflüssigkeitswarnung auch nicht an – also aussteigen und unter das Auto gelegt. Problem direkt erkannt, ein mit Ring gesicherter Bolzen hatte sich weggeschüttelt, dadurch wurde eigentlich nur noch das Pedal betätigt- sonst nichts. Mikey weiß auch sehr genau wer Schuld ist, hatte er doch dieses dahinter liegende Pneumatik-Teil wegen zu schlechter Bremse noch vor dem Urlaub zerlegt – so was darf einfach nicht passieren !!!!!.

Gott sei Dank sind wir vorausschauend von zu Hause losgefahren und haben Werkzeug, Schrauben, Schläuche, Kabel und was weiß ich nicht noch alles dabei. Eine Schraube mit selbstsichernder Mutter ersetzt zunächst den Bolzen.

Wow, das war aufregend, mit 1/2stündiger Verspätung biegen wir also auf die F905 ein. Ich habe zwar ein etwas  ungutes Gefühl wegen der Bremse, aber das vergeht nach ca. 20 Minuten, denn es zeigt sich bald, dass wir alles richtig gemacht haben. Der Magirus ruckelt über Schotter, Sand, Lehm und Felsuntergrund, ohne auch nur einmal Probleme zu machen,  auch die mitunter erstaunlich engen Kurven meistert er mit seinem kurzen Radstand spielend.

Mehrere Furten müssen durchquert werden, eine davon ist schon etwas tiefer und breiter, hier teste ich endlich meine Wathose, die ich mir extra dafür gekauft habe. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen, denn während ich, bewaffnet mit einer Zeltstange, den Bach durchquere, fahren mehrere kleinere Jeeps durch die Furt und zeigen den richtigen Weg, nicht gerade durch, sondern schön im Bogen. Aber so war es lustiger.

Die Furten waren dann doch nicht so tief wie angekündigt. Erstaunlich wie ein kleiner Suzuki Jimny durch die 40cm tiefe Furt kachelt – viel zu hohe Bugwelle. Ist ja nicht sein Auto 🙂 .

Ein Video zu der bisher tiefsten und breitesten Furt und den ganzen anderen Pistenbedingungen:

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https://www.youtube.com/watch?v=n3nQcQmetJs

 

Wir können uns an der erstaunlichen Landschaft nicht sattsehen, hier in der Gegend sollen die Astronauten der NASA wohl auch für die Mondlandung trainiert haben.
Im Laufe der Fahrt wird uns klar, dass wir geteerte Straßen bevorzugen, obwohl wir den Magirus ja extra angeschafft haben, um auch abseits des Asphalts unterwegs sein zu können. Aber die begeisterten Schotter-Wellblechpistenfahrer werden wir wohl nicht werden.

Heute fahre ich auch nochmal ein Stück, eigentlich ist es viel besser, hier, wo kaum ein anderes Fahrzeug unterwegs ist, als in der ‚Zivilisation‘ zu fahren, es herrscht halt wenig Verkehr und ich kann mich so breit machen, wie es die Piste zulässt.

Wir müssen über eine Brücke, die mit einem Tor gesichert ist, welches man öffnen und dann wieder schließen muss, wo uns ein Schild nochmal daran erinnert, dass wir nur auf dem noch 60km entfernten Campingplatz übernachten dürfen und dass es verboten ist, außerhalb der Piste zu fahren.


So gegen 15.00 kommen wir endlich am Campingplatz an, wir melden uns an der Rezeption und bezahlen die Übernachtungsgebühr, 4000 Kronen, das sind umgerechnet 35 EUR für 1 Nacht, wow, das ist heftig, aber die einzige andere Möglichkeit ist, wieder den ganzen Weg zurückzufahren, also zahlen wir, fahren jedoch gleich weiter, denn wir wollen ja auf den Berg, nochmal ½ Stunde durchgeschüttelt werden, dann kommen wir am Parkplatz an, der ist erstaunlich voll, sogar ein hochgelegter 4×4 Reisebus wartet dort. Egal , parken, aussteigen , Rucki packen, und eine weitere ½ Stunde gewandert, dann erreichen wir den Kratersee Viti und den dahinter liegenden Öskjuvatn, wieder mal ein atemberaubender Ausblick.

Um zum Kratersee zu kommen, müssen wir einen ziemlich steilen und sehr rutschigen Lehmberg runterklettern, unten angekommen, schlägt uns der altbekannte ‚Duft‘ nach faulen Eiern entgegen. Aber nach ein paar Minuten riecht man das gar nicht mehr. Wir ziehen uns unsere mitgebrachten Badesachen an und stürzen uns in die milchig grünen ca. 25-28 Grad warmen Fluten. Lang halten wir es nicht auch, 25 Grad ist in Ordnung, wenn es draußen 30 Grad sind, aber auf der Wanderung habe ich Mütze, Schal, Handschuhe getragen, denn der Wind pfeift ziemlich unangenehm. Wir trocknen uns ab, ziehen uns wieder an und setzen uns noch ein Weilchen auf einen großen Felsen und schauen den anderen Wagemutigen beim Baden zu und genießen den tollen Ausblick.

Dann müssen wir den Berg wieder hoch, immer noch rutschig, aber leichter als runter, meine Mütze und Handschuhe habe ich dann aber ausgezogen, beim Aufstieg ist mir ziemlich warm geworden. Wir gehen noch ans Ufer des Öskjuvatn, liegen auf einer Eiszunge und machen uns auf den Heimweg. Wieder ½ Stunde zum LKW, ½ Stunde durchrütteln lassen, dann suchen wir uns ein schönes Plätzchen und gönnen uns im Windschatten des Magirus in der Sonne liegend ein Bierchen. Zum Abendessen gibt es Spaghetti, wenn ich Mikey gleich noch wach kriege , schauen wir uns vielleicht noch die Schlucht Drekagil mit den Wasserfällen an, ansonsten ist morgen auch noch ein Tag, denn auch ich bin platt.

Tag 17 – Mo den 30.07.18 – Lagune und Fjallakaffi

Wetter: Es regnet-15…18 Grad – später Sonne-Regen-bewölkt abgewechselt

Technik: Heute das erste mal ohne Strom aufgewacht – kein Kaffee sofort, Differentialentlüftungen vorsorglich höher gelegt

Gefühl: trotz Wetter entspannt, wir wollen ins Schwimmbad

Aufgewacht, der gewohnte Gang zum Schalter um den Wechselrichter der 230V für den Kaffeevollautomaten umzulegen und … nichts passiert – Batteriemonitor steht auf „bitte Laden“ – Mist
Erstmal an der anderen Anzeige geprüft ob das denn stimmt – tatsächlich nur 1% Ladung.
Was geht wohl schneller – Gaskocher auspacken und in Bialetti Kaffekochen – oder Stromkabel auspacken und irgendwo Strom anzapfen – ich entscheide mich für die Kabel – ich benötige alle Kabel – ca. 30m bis zur nächsten Steckdose – es regnet – aber dann nach ca. 10min den ersten Kaffee in der Hand (die Bialettie benötigt ca. 12min) Gefrühstückt, alle Kabel wieder aufgerollt, eingepackt und ab zum Schwimmbad – der Blauen Lagune des Nordens
(das Moped hatten wir abends schon wieder aufgeladen – jetzt als eingespieltes Team dauert das auch nur noch 15min)

Das Myvatn Naturebath ist ähnlich der blauen Lagune in Reykjavik – bis zu 42 Grad warmes Wasser – gespeist aus der GeothermalPower hier in der Umgebung. Nur leider nicht günstig – umgerechnet ca. 40 EUR Eintritt pro Person.
Haben uns mehrere Stunden dort aufgehalten – zwischendurch eine kleine Mahlzeit und ein Bier.

Unser Ziel für heute war ja ein Campingplatz in der Nähe der beiden 4×4 Straßen zum Askja Vulkankrater.


Der Campingplatz Fjallakaffi im Ort Möorudalur liegt direkt an der F905. (An der F88 sind wir vorbeigekommen – haben 4×4 Fahrer angesprochen, die sprachen von eher 60cm Furttiefen). Ein ehemaliger Farmerhof wurde durch Torfhäuser aufgepäppelt zu einem wirklich schönen und sehenswerten kleinem Dorf mit Gästehäusern, Restaurant, Bar, Campground. (Die ehemaligen Gerätschaften zur Bestreitung des Lebensunterhalt an diesem Hof stehen schön aufgereiht am Wegesrand).

Es ist wohl die am weitesten außen liegende Farm im Hochland. Man berichtet, dass die Kinder früher 2 Tagesmärsche zur Schule hatten und wetterbedingt dann auch direkt 6 Wochen blieben. Im Restaurant gibt es „Local Food“ – wir nehmen die Gelegenheit war und lassen uns das erste mal mit wirklich landestypischem Essen verwöhnen. (Vorab geschmorte Gänsebrust in kalten Scheiben an Salat, Janine hatte gegrillte Lammkottelets, ich selbst hatte auf Schafdung geräuchertes Lamm (kalt) , dazu gab es Kartoffeln, Erbsen, rote Beete, Islandsalat) – wirklich lecker und leider auch sehr teuer. Dieser Tag hat sich hier zum teuersten unserer Reise entwickelt. (von Tank-Tagen mal abgesehen)

Danach haben einen kleinen Spaziergang gemacht und ein paar Fotos geschossen. Am besten gefällt mir ja die Tankstelle in einer Torf-Holz-Bude. Eine Ziege grast am Bach – die sollen wir später noch besser kennenlernen.
Mit dem Heli kann man ab hier auch tolle Rundflüge mit z.b. Ausstieg am Gletscher machen. Die Preise beginnen bei etwa 550 EUR pro Person.

Wollten dann heute – vorsorglich für unsere 4×4 Tour am nächsten Tag – noch den Luftfilter abdichten. Die Differentialentlüftungen hatte ich gestern Abend schon höhergelegt. Dazu einfach Gartenschlauch verwendet.
Haben dazu dann heute an einer Werkstatt Silikon (gutes, echtes deutsches Würth) und 4 Schlauchschellen erworben. Mit den Schlauchschellen haben wir die Schläuche an den Differentialentlüftungsröhrchen abgedichtet.
Den Luftfilter geöffnet, gereinigt und mit Silikon den Rand eingeschmiert – dann kam der Ziegenbock. Hatte helle Einmalsilikonhandschuhe an, die haben es der Ziege wohl angetan. Ließ mich gar nicht mehr in Ruhe – am Anfang war ich ganz angetan, als ich aber anfing ihn wegzuschubsen wurde er böse und wollte mich immer auf die Hörner nehmen (oder spielen ???). Es gipfelte darin, dass er mich besteigen wollte. Janine hat den Bock dann aber abgelenkt – wurde den dann aber auch nicht mehr los – und ich konnte endlich alles wieder zusammensetzen.

Hoffe das das dann morgen ausreichend dicht ist. Das Wetter soll morgen besser werden, deshalb wollten wir hier übernachten und dann morgens direkt den Weg von über 100km 4×4 Schotterpiste, Sand, Furten und Geröllhalden auf uns nehmen.

Tag 16 – SA 29.07.18  Am Myvatn, GeoThermal -Landschaften

Wetter: ca. 22 Grad, mega Sonne gegen Nachmittag dann Regen

Technik: alles supi, muss aber Öl nachfüllen

Gefühl: beste Laune, Sonne scheint

Wir sind immer noch in Reykjahlio am Myvatn See und wollen heute mit dem Moped in die Geothermalgebiete am Vulkangebiet Kraflar.
Wir fahren ca. 6km südlich über einen Berg und besuchen die Thermal-Schwefel-Felder Hverir (Solfatarenfeld – Fumarolen). Da ist richtig was los, viele Touristen und Busausflügler. Es stinkt furchtbar nach Schwefel (wie faule Eier oder auch Stinkbomben) Es ist ein kleiner Rundwanderweg der nicht zu verlassen ist, die Erde ist sehr zerbrechlich und darunter wahrscheinlich mehr als 100 Grad warmes Wasser. Viele haben versucht die Steine an dem rauchenden Schlot anzufassen – haben sich sofort verbrannt.

Weiter wollen wir zum Stora Viti – ein Vulkan mit blauem See im Schlund. Das Navi meldet aber „keine Route dahin“ – ebenso das Handy – merkwürdig – wir fragen einen der TouriBusfahrer – der kennt den Weg – nur die Straße gegenüber immer geradeaus ca. 15km. (lt. Navi beträgt die Entfernung aber 26km)
Na egal, da gibt’s ja noch das Kraflar Vulkangebiet.
Hier ist die Magma zuletzt in den 80ern in 9 Eruptionen ausgebrochen – nicht mit riesiger Explosion und gigantischer Rauchwolke – nein eher gemächlich die 20km² über die Landschaften geflossen bis hinunter zum See Myvatn. Gigantische Lavafelder erreicht man über einen 3km Wanderweg – man kann genau erkennen an welcher Stelle das losging. Zudem ist die Lavaerde wirklich heiß, an manchen Stellen brodelt es, an anderen verbrennt man sich die Finger – überall Rauchschwaden. Wahnsinn, hier zeigt  sich die brachiale Gewalt der Natur.Und hier steht auch eins der größten Elektrizitätswerke Islands. Elektrizität wird hier ähnlich wie in unseren Kohlekraftwerken gewonnen. Dampf treibt Turbinen an. Nur muss hier der Dampf nicht erst durch Verbrennen von Kohle erzeugt werden – der wird einfach durch etwa 2km tiefe Löcher abgezapft – die Rohre verlaufen edelstahlglänzend die Hänge herunter zum Kraftwerk.

Die Straße führt danach noch etwa 1km den Berg hinauf – großer Parkplatz, Straße zu Ende – alle hier geparkten laufen einen Hang hinauf, lt. Navi und Handy ist Stora Viti immer noch 12km entfernt.
Da es nicht weiter geht, wandern wir auch den Hang hinauf und schauen über die Kante – na da ist der ja der Stora Viti – sind wohl alle Kartenmaterialien dahin gehend falsch ???

Es braut sich schlechtes Wetter zusammen – eigentlich wollten wir noch in einer Grotte schwimmen gehen – fahren aber direkt zum Campground. Kaum angekommen fängt es auch schon an zu regnen.
Es ist ca. 16 Uhr und wir machen erstmal ein Nickerchen bzw. lesen.

Zeitvertreib – Video schnibbeln:

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https://www.youtube.com/watch?v=ikHcMUB7Sls

 

Wir planen einen Route zum Askja Krater im Hochland – die Pflicht Tour für alle 4×4 Driver auf Island. Hier in der Information wird empfohlen eine Ausweichstrecke zu fahren, da die Furten teilweise 50cm tief wären.
Ich geh nochmal messen und recherchiere im Internet. Unser Luftfilterunterkante hängt genau bei 50cm. Die Ansaugung der Verbrennungsluft eher bei 80cm. Die Differentialentlüftungen bei etwa 54cm. Die von Getriebe und Verteilergetriebe noch höher bei ca. 100cm.
Lese was so passieren kann – das Schlimmste ist der Wasserschlag im Motor – saugt Wasser an, kann nicht verdichtet werden – Motor sofort aus – ggf. direkt Pleuel- und Lagerschaden. Zudem kann Wasser in die Differentiale laufen, verwässert das Öl – ein zeitnaher und teurer Ölwechsel wäre die Folge.

Habe Schläuche mit und könnte die Differentialentlüftungen höherlegen.
Für die Ansaugung wird empfohlen diese insgesamt höherzulegen. Das geht hier nicht mal eben.
Alternativ könnte man den Ansaugschlauch am Motor lösen (etwa in 110cm Höhe) , der Motor saugt dann zwar für die Zeit des Furtens ungefilterte Luft – aber besser als Wasser.
Oder – die ganz einfache Lösung- den Luftfilter unten mit Silikon zusätzlich abdichten und ohne Bugwelle durch 50cm tiefes Wasser. Oder wir gehen auf Nummer sicher und nehmen die Ausweichroute ?????
Das Thema ist noch nicht zu Ende gedacht.

Tag 15 – SA 28.07.18  Am Myvatn, Vulkanlandschaften

Wetter: ca. 16 Grad, bewölkt, immer wieder Regen, gegen 15.00 klart der Himmel auf, sehr windig

Technik: alles läuft

Gefühl: so lala, klar es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung, aber Regen ist schon doof

Wir sind immer noch in Reykjahlio am Myvatn See

Aufgestanden, Kaffee gemacht und nach draußen gesetzt, neben uns steht eine Familie mit Bulli, die Kinder haben wir gestern schon kennengelernt, heute kommt der Vater und wir quatschen uns fest, über Island, Motorräder, LKWs und Drohnen. Er hat 2 Stück dabei und berichtet begeistert, was er damit schon alles gefilmt hat. Mist, ich weiß schon, was passiert, wenn wir wieder zuhause sind. Dann fängt es an zu regnen und wir gehen rein, Mikey legt sich erst mal ins Bett und schläft, ich lese ein bisschen und nach ca. 1 Stunde fange ich  an zu spülen und lautstark  mit Geschirr zu klappern. Ich erreiche damit, was ich wollte, Michael erwacht. Wir beschließen, wegen des schlechten Wetters schwimmen zu gehen, laut meines Reiseführers, ist direkt um die Ecke ein Schwimmbad mit Hot Pots. Wir packen unsere Taschen und marschieren los, mittlerweile fängt es an aufzuklaren. Wir erreichen unser Ziel und erfahren, dass es das Schwimmbad seit 2 Jahren nicht mehr gibt. Sch…., und ich habe über 20EUR für den blöden Islandführer ausgegeben.

Also dackeln wir wieder zurück und da das Wetter  viel besser geworden ist, beschließen wir mit der Beta zum Hverfjall, einem Krater- der zum Vulkansystem der Krafla gehört – zu fahren. Den haben wir von unserem Stellplatz aus gesehen. Erst ein Stück asphaltierte Straße, dann ab auf die Schotterpiste, ist ziemlich hoppelig, da an manchen Stellen dicke Steine aus dem Schotter ragen. Aber zum Glück ist es nicht all zu weit. Wir stellen das Motorad ab, der Parkplatz ist ziemlich voll, wir sind halt direkt an der Ringstraße.

Auf den Krater führt ein Wanderweg, 452m ist der Krater hoch, wir müssen etwa 200 Höhenmeter überwinden, nicht viel, aber der Weg ist steinig und wir haben Gegenwind, schon nach ein paar Metern, ziehe ich meine Jacke aus. Immer wieder halten wir an, um die Aussicht zu geniessen und uns auszuruhen. Endlich ist es geschafft und wir sind oben angekommen, hier pfeift der Wind ganz schön.

Wir wollen den Krater umrunden, der einen Durchmesser von 1km hat und 100 bis 150 m tief ist. Blöderweise habe ich meine Mütze vergessen, da mir aber mittlerweile die Ohren wehtun, binde ich mir meine Teddyjacke um den Kopf, auch Mikey zieht den Rollkragen seines Pullovers bis über die Ohren. Es ist ein Wunder, dass hier oben in der Vulkanwüste, wo auch noch kräftig der Wind pfeift, etwas wachsen kann, aber im Schutz größerer Gesteinsbrocken, findet sich Blumen und Gräser.

Der Riesenkrater lässt einen erahnen, welche Naturgewalten hier vor 2500 Jahren stattgefunden haben. Vom Krater  hat man einen grandiosen Ausblick über das Lavafeld und die Pseudokrater.

Nach ca. 2 Stunden sind wir wieder am Parkplatz angekommen. Wir essen erst mal unsere mitgebrachten Brötchen und schwingen uns wieder auf die Beta, wir wollen un das Lavafeld und die Pseudokrater anschauen, also wieder über Schotterpiste gehoppelt und die bizarre Lavalandschaft erkundet, doch schließlich treibt uns der Hunger zurück zum Magirus.

Michael ist heute mal mit Kochen dran, hat er auch gut gemacht. Wir sitzen noch lange draussen, denn es ist mal ausnahmsweise gar nicht kalt und geniessen noch den tollen Sonnenuntergang.

Und hier noch ein schnell zusammengeschnibbeltes Video unserer Erlebnisse:

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https://www.youtube.com/watch?v=LylX5UQnF9I
Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=AQNwTF_EHV0

Straßen auf Island

Straßenverhälnisse auf Island

Auf der Ringstraße (die wir bis hierhin nur mal 10min gefahren sind) sind die Straßenverhältnisse sehr gut – bestens asphaltiert, keine Schlaglöcher – aber natürlich viel Verkehr.

Alle Nebenstraßen können unterschiedliche Verhältnisse haben, und die wechseln sich auch noch ab. Die besten sind gut asphaltiert, die schlechteren aus Schotter (bei uns würde man vielleicht Wegebau wie im Garten  dazu sagen) – manche richtig festgefahren – oder noch schlechter mit Wellblech (also Querrillen) vielen Schlaglöchern, großen und auch spitzen Steinen, tiefen Pfützen, loser Schotter – gerade im Randbereich gefährlich.
Solche Pisten führen oft zu Sehenswürdigkeiten, da von vielen Besuchern total kaputt gefahren.

Noch schlimmer werden dann nur noch aufgeweichte, rote Vulkanasche Pisten mit tiefen Fahrrinnen und Löchern.

Zu toppen ist das alles nur noch von den extra ausgewiesenen 4×4 Pisten auf denen normale PKWs meist verboten sind. Unseres Wissens gibt es Wasserfurten auch nur auf diesen 4×4 Trails.

Alles nicht gerade materialschonend – denke die Autos hier halten auch nicht lange. Die Mietwagen hier sind viele Kleinwagen oder auch größere 4×4 Autos wie Dacia Duster. Der Duster wahrscheinlich deshalb, weil man den nach einer Saison Schotterpiste und 4×4 Trail einfach wegwerfen kann – salzige, immer feuchte Luft tut dann das übrige ???

Hoffentlich kommen wir nicht so nach Hause:

Auf normalen Straßen fahren wir so ca. 70km/h, auf festgefahrenen Schotteristen max. 60km/h, auf einem 4×4 Trail eher nur 20..35km/h.

Brücken sind meist einspurig gehalten – ohne Tragfähigkeisbeschränkungen – Ausnahmen gibts hier aber auf kleinen Nebenpisten abseits der Zivilisation. So stoppten wir an einer Brücke die mit 2to Achslast beschränkt war.

Ständig muss man auch mit Tieren in Gruppen auf den Straßen rechnen: Schaafe laufen meist von selbst weg und Island Pferde ließen sich nur durch unser Switzer Martinshorn wieder auf die Steppe treiben.

Anbei ein Video, wo wir die unterschiedlichen Pisten mal dokumentiert haben:

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https://www.youtube.com/watch?v=1AFsMNteqDE

ISLAND WOCHE 2

TAG 14  Fr, den 27.07.18 – Botsvatn und Weiterfahrt zum Myvatn

Wetter: ca. 20 Grad, ganzer Tag Sonne

Technik: alles supi

Ausgeschlafen und dann gefrühstückt, diesmal gab es nur Cornflakes, Mikey hat ein Weilchen gearbeitet, gut, dass wir in der IT tätig sind und kein Maurer oder ähnliches. Währenddessen habe ich ein bisschen aufgeräumt und den Reiseführer studiert. Da wir gestern eher faul waren, entschließen wir uns zum nahegelegenen See Botsvatn zu fahren und diesen zu umrunden. Das sind ca. 5 km, soll auch bei Joggern sehr beliebt sein. Also wieder aufs Mopped, zum See gefahren und losmarschiert. Am See war eine Warntafel aufgestellt, dass man nicht baden soll, wegen der Larven von Saugwürmern, die schlimme Hautausschläge verursachen können. Also eigentlich glaube ich nicht, dass jemand auf die Idee kommt in Island außer in den Hot Pots irgendwo baden zu gehen.  Wir haben dort einen schönen Spaziergang gemacht, sind wieder von Seeschwalben angegriffen worden – diese Vögel sind nicht nur extrem aggressiv, sondern auch die Zugvögel, die am weitesten fliegen.

Danach in den Netto , gestern beim Einkaufen haben wir die Hälfte vergessen und dann zum Campingplatz.

Mikey hat dann das Licht am Mopped repariert, ein Kabel war abgerissen und den kaputten Reifendrucksensor gelötet – funktioniert immer noch nicht ;-).
Eigentlich wollte ich noch ins Schwimmbad, aber nach 2 Tagen am gleichen Ort hat Mikey Hummeln im Hintern, also alles gut verstaut, die Beta aufgeladen und es geht Richtung Myvatn. Ein großer See mitten im Vulkangebiet. Wir nehmen einen Campingplatz direkt am See und richten uns häuslich ein. Da es hier viel zu sehen gibt, laden wir die Beta wieder ab, um mit ihr die Umgebung zu erkunden. Wiederholt werden wir gefragt, ob der Magirus fotografiert werden darf, das tut der Bastlerseele sehr gut, unterhalten uns noch ein Weilchen mit anderen Gästen, bis uns die Kälte ins Wohnmobil treibt. Abendessen , Reisetagebuch schreiben und dann den Ebookreader raus und das unglaublich spannende Buch weiterlesen, dazwischen kommt der Sonnenuntergang und auch noch die Jimmy Fallon Show im isländischen Fernsehen, das ist mittlerweile ein Muss am Abend für uns – sofern DVBT Empfang möglich ist.

TAG 13 Do den 26.07.18 – Moped fahren, Walmuseum

Wetter: ca. 13 Grad, bewölkt, später Regen

Technik: alles läuft , Moped hat kein Licht mehr ?????

Gefühl: ausgeruht

Wir sind immer noch in Husavik. Lange geschlafen, war auch spät, die Isländer spielen nachts um 3 Uhr auf dem Fussballplatz nebenan Fußball – ist ja auch noch hell.
Nach dem Frühstück wollten wir einen Platz aufsuchen den wir bei der Whale watching Tour gesehen hatten. Da stand nämlich ein Geländewagen am gegenüberliegendem Ufer der Bucht von Husavik. Genau an der Stelle, wo der Fluss ins Meer mündet und so nährstoffreich ist, dass die Wale dort oft vorbeischwimmen, also rein in die Mopedklamotten, sehnsüchtig denke ich an das gesteppte Innenfutter meiner Hose, welches ich zu Hause gelassen habe, naja eine lange Unterhose tut es auch. Sind dann mal mit dem Moped los und immer Richtung Fluss. Leider kam aber keine Brücke, der Fluss selbst viel zu tief, so haben wir nach ca. 35km aufgegeben und kehrt gemacht. (Leider vergesse ich immer wieder gerne, dass man sich sowas ja auch vorab auf dem Handy per Sattelitenbild anschauen kann)
Auf dem Rückweg haben wir dann  oberhalb von einem Strand auf den Klippen gehalten, da waren wir aber viel zu weit weg von den Walen.  Eine kleine Gruppe Reiterinnen kam an uns vorbei, wir haben gefragt, ob es auf dem Weg weiter geht. Die Führerin der Gruppe hat uns dann weiter geschickt, der Weg würde  über Felder hinunter an den Strand gehen, allerdings ist ein vierbeiniger trittsicherer Wegbegleiter doch etwas anderes als unsere Beta.

Da konnte man mit dem Moped gut mal offroad üben. Direkt eingegraben im weichen, schwarzen Sand.

Husavik ist die erste größere Stadt (etwas über 2000 Einwohner) auf unserer Reise. Da gibst 2 Supermärkte, 2 Tankstellen und diverse Geschäfte – u.a. auch eins für Haushaltsartikel und Souvenirs – da gibt’s kostenlos Kaffee. Haben uns da erstmal aufgewärmt. Danach haben wir das Walmuseum besucht – Wahnsinn diese riesengroße Walskelette. Viele Informationen, viele Bilder, Videos, Geschichten und auch Knochen zum Anfassen, leider hat es, während wir im Walmuseum waren, angefangen zu regnen.

Auf dem Campground habe ich mich dann mal ausführlicher mit unserem Wischerintervallschalter und Magirus Stromlaufplänen beschäftigt und endlich rausgefunden wie der anzuschließen ist. War schon alles vorbereitet im Armaturenbrett, musste nur alles richtig verbunden werden – läuft jetzt. Danach erst Abendessen, da ists schon wieder 11 Uhr nachts – man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht, wenn es irgendwie immer hell ist.

TAG 12 –Mi. den 25.07.18 – Strand und Whale watching

Wetter: ca. 13 Grad, überwiegend sonnig

Technik: alles läuft , Moped hat durch Dauerschotterpiste tiefe Abschürfungen an der Tankverkleidung

Gefühl: sonnig, wie das Wetter

Aufgestanden, Kaffee getrunken. Danach wieder ausgiebig gefrühstückt. Ich habe mal ein bisschen ausgiebiger geputzt und die Karre gesaugt, Michael ist derweil am Strand spazieren gegangen, die Emanzipation hat bei uns noch nicht so richtig Einzug gehalten. Als ich fertig war, ist auch Mikey von seinem Ausflug zurück gekommen, es war sehr lustig anzusehen, wie eine besonders aggressive Seeschwalbe ihn immer wieder attackiert hat und er wie wild mit dem Fernglas in der Luft rumwedelt. Eigentlich wollte ich, dass er nochmal zurück geht, damit ich ein kleines Video machen kann, aber er hat sich geweigert, die Vögel sind aber auch echt angriffslustig.

Nachdem alles wieder abfahrbereit verstaut ist, steigen wir ein und fahren los.

Bis zu unserem Ziel, Husavik, ist es nicht weit. Unterwegs entdecken wir eine Schotterpiste, die bis an den Strand hinunter führt. Also biegen wir rechts ab und fahren fast bis zum Wasser. Der Strand besteht wieder aus dunklem Lavasand und ist von einem kleinem Bach durchzogen. Sehr schön hier. Wir wandern eine Weile am Strand entlang, das Wasser sieht total einladend aus und die Sonne scheint. Aber wir wissen ja , dass der Atlantik hier so um die 9 Grad ‚warm‘ ist. Wir entdecken einen schönen, nicht so großen, angeschwemmten Baumstamm, den wir mitnehmen, der wird sich irgendwann gut bei uns zu Hause machen, ein kleines Andenken an Island. Nach einer halben Stunde wenden wir unseren Magirus und kehren zur Straße zurück.

Wir fahren direkt am Orteingang auf den Campingplatz, es gibt zwar auch einen, an dem unsere Campingcard akzeptiert wird, der ist jedoch 20 Minuten von dem Ortskern entfernt. Nachdem wir ein schönes Plätzchen gefunden haben, packen wir unseren Rucksack und machen uns zu Fuß auf Richtung Hafen. Der ist nach 10 Minuten erreicht und wir steuern direkt einen Whale Watching Anbieter an und buchen für 16.00 einen Turn. Da wir noch ein wenig Zeit haben, schlendern wir durch den Hafen, dort sind auch einige Geschäfte, in einem werden handgestrickte warme Pullover aus Islandschafswolle angeboten,  aber so ganz das Richtige ist noch nicht dabei. Da uns der Hunger treibt, suchen wir uns ein Fish and Chips Imbiss und essen erst mal was. Ich hoffe, wir werden das nicht auf dem Schiff bereuen.

Pünktlich um 15.45 finden wir uns am vereinbarten Treffpunkt ein und dürfen auch gleich aufs Schiff. Wir bekommen warme Anzüge, die uns nicht nur vor Kälte schützen, sondern im Falle eines Kenterns auch wie eine Schwimmweste wirken und eine kurze Sicherheitseinweisung, dann geht es los. Erst ein Mal bekommen wir die lustigen Papageientaucher in rauen Mengen zu Gesicht, diese niedlichen Vögel sind anscheinend nicht die großen Flugkünstler, es sieht eher unbeholfen aus, wenn sie in der Luft sind, aber im Wasser sind die kleinen Kerlchen unschlagbar, sie schaukeln auf den Wellen und tauchen schnell ab, wenn das Boot ihnen zu Nahe kommt.

Gott sei Dank meint der Atlantik es gut mit uns, das Schaukeln hält sich in Grenzen. Die nette junge Frau, die unser Walguide ist, weiß viel über Wale und die Umgebung zu berichten. Und dann ist es endlich soweit , wir sichten einen Minkwal, eine eher kleine Walart, wir dümpeln eine Weile und beobachten das Tier, das immer wieder auftaucht, klar, muss ja atmen. Dann geht es weiter und 10 Minuten später, sichten wir eine Fontäne und ein Buckelwal zieht majestätisch durchs Wasser, toll. Vor allem, wenn er beim Abtauchen seine Flosse aus dem Wasser streckt. Dann geht es weiter in eine Bucht, dort fließt ein Fluss ins Meer, welches Sedimente in Meer spült, weshalb das Wasser, welches vorher tiefblau war, jetzt eine eher grünliche Färbung hat, unsere Guide erklärt, dass dadurch das Wasser besonders nährstoff-, plankton- und fischreich ist, weshalb die Wale so nah ans Ufer kommen. Und tatsächlich, auch dort sehen wir wieder einen Buckelwal, der mit einfach mit aufgesperrtem Maul durch das eher seichte Wasser schwimmt, das ist für ihn wie das Schlaraffenland. Wir müssen uns vom Ufer fern halten, das es für unser Boot zu flach ist, zum Glück haben wir das Fernglas dabei. Wir schauen dem Wal eine Weile beim Fressen zu und treten dann den Rückweg an.

Das hat sich wirklich gelohnt.

Hier das Video dazu – echt Glück gehabt das so zu treffen:

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https://www.youtube.com/watch?v=f2zn0juZU88

Im Supermarkt füllen wir unsere Vorräte auf und machen uns dann auf den Rückweg zum Magirus. Auf diesem Campingplatz kommt abends wieder jemand rum und kassiert die Campingplatzgebühr, wir haben erfahren, dass hier ab morgen bis einschließlich Sonntag das Maerudagar stattfindet, was übersetzt so viel Candy Days heißt, ein Familienfestival mit verschiedesten Aktivitäten von Beachvolleyball, Theatervorführungen usw. Was gibt es besseres als so die isländische Kultur näher kennenzulernen. Da wir mindestens 2 Tage bleiben werden, laden wir die Beta ab, denn die Wärterin vom Campingplatz rät uns dringend ab, morgen mit dem Wagen wegzufahren, da im Laufe des Tages die Isländer aus der Umgebung anreisen werden und damit der Campingplatz voll sein wird. Wir essen zu Abend und Mikey erkundet die Umgebung mit dem Mopped. Mittlerweile ist es 22.18, taghell und ich sitze immer noch draußen, natürlich in der dicken Jacke und mit einem zweiten Paar dicker Socken, aber gestern Abend war da nicht dran zu denken. Die Dreitageswettervorhersage verspricht uns steigende Temperaturen. Ich hoffe, dass sich das Wetter auch daran hält.

Nachtrag von Mikey:
Moped an der Tankstelle kurz gewaschen – das geht hier an jeder Tanke kostenlos, da alle Autos aussehen wie Sau.
Dann wollte ich hier mal den Hausberg hochfahren, zuerst ists noch ne normale 4×4 Piste, dann wird’s immer enger. Am Ende an einem Skilift angekommen, da war dann kein sichtbarer Weg mehr. Aber gelernt, dass auch Offroad fahren mit einer Enduro genau so anstrengend ist wie mit dem LKW auch. – Alles mit sehr viel Konzentration – und bergab ists wie immer schlimmer. Dafür aber mit einem super Sonnenuntergang belohnt worden, den man von unten gar nicht sehen konnte.

Straßenverhälnisse auf Iceland

siehe hier

Nachtrag zum 24.07.18 – Tanken

gestern morgen auch getankt – sind bis dahin 690km auf Island gefahren, davon viel Schotterpiste, teilweise auch recht langsam bei hoher Drehzahl.  Hatten einen Durchschnittsverbrauch von knapp 24L/100km.
Vollgetankt-richtig teuer hier: Der Liter Diesel für 1.78 EUR, Super aber nur ein wenig teurer.

 

TAG 11 –Di. den 24.07.18 – am nördlichsten  – und Dettifos

Wetter: wie immer – bewölkt, Nebel, viel Nieselregen, arschkalt, zwischendurch immer mal wieder 10min Sonne – der Isländer sagt, wenn das Wetter nicht gut genug ist, warte einfach 10 min.

Technik: Beifahrerspiegel mal alle Schrauben nachgezogen – besser, Reifendrucksensor zerlegt, muss löten, hab kein Lötzinn )-:

Gefühl: ausgeschlafen, heute relaxt

beide mal ca. 9.30 aufgewacht, im Hofladen einkaufen gewesen – unter anderem Zigraetten – 11 EUR die Schachtel (man, ich muss wohl jetzt doch die E-Zigarette weiterrauchen, sonst wird der Urlaub unbezahlbar), Wäsche in die Waschmaschine des Schwimmbads gebracht, Frühstück, kleine Reparaturen.

Dann eine Wanderung zum Artic Henge – das ist sozusagen das Nordkapp von Island.
Fast am 66. Breitengrad – bis zum Polarkreis sind es nur noch 3km. Kein Wunder das hier hin und wieder Eisbären auf Eisschollen angetrieben werden. Eisschollen sind aber nicht zu sehen. Der PolarSonnenKreis muss wohl noch fertig gestellt werden und soll einen Jahresring  mystischer Zwerge darstellen und so ist dann auch jeder Zwerg einem Geburtstag zuordnungsbar. Die Verkörperungen der vier Jahreszeiten halten zudem das Himmelsgeölbe hoch. Der Polarstern ist durch ein Tor markiert und sichtbar – etc. etc.
Eindruksvoll und mystisch . . .

Hier ein 360 Grad Bild:

https://theta360.com/s/mtu3XttcjHdND2dASHZvPEHhY

Auf dem Rückweg durch den Hafen geschlendert. Dort legte gerade ein kleiner Fischkutter an. Mächtig große Fische hat der mitgebracht. Auf die Frage, was das denn für Fische wären antwortete der Fischer sowas wie „Snapkorötakollap“ oder so ähnlich.

Dann eine Kaffe und erst gegen 15 Uhr weiter nach Norden um eine Halbinsel rum. Unterwegs öfter mal an sehenswerten Stellen angehalten und Felsen, Strände und immer wieder viele Steine bestaunt.

Das eigentliche Ziel für heute waren die Wasserfälle Hafragilsfoss, Dettifoss (Europas mächtigster Wasserfall) und Selfoss am Jökulsargjufur Canyon. Der Canyon ist 25km lang, 500m breit und bis zu 100m tief.

360 Grad Bild:

https://theta360.com/s/ms9KoT6l5MFaARDhGlgwDryc4

Zu den unglaublichen Wasserfällen führt eine 25km lange Schotter- Wellblechpiste, die aber auch für PKWs gut zu befahren ist – wenn man denn schnell genug fährt – dann fliegt man förmlich über die Löcher. Dettifoss ist nun auch eine Haupt-Touristenattraktion. Daher haben wir nun zum erstenmal auch eine solche Menschenansammlung gesehen. Waren allerdings auch erst abends gegen 19 Uhr dort, sodass anzunehmen ist, dass tagsüber kaum ein Parkplatz zu bekommen ist. Ansonsten kamen uns bisher auf unserer Reise höchstens alle 30min mal ein Fahrzeug entegegen – Alle 2h hat uns mal einer überholt.

Auf dem Rückweg zur Küste haben wir dann mal die Landschaften eingefangen.

Wir übernachten heute auf einem CampGround direkt am Meer – wundervoller Blick.

TAG 10 –Mo. den 23.07.18 – in den Norden

Wetter: bewölkt, Nebel, viel Nieselregen, arschkalt, haben heute erfahren, dass es der schlechteste Sommer seit 100 Jahren ist

Technik:Auto zuverlässig, nur der Spiegel an der Beifahrerseite klappt im Fahrtwind an, ein Reifendrucksensor defekt

Gefühl: neugierig, was der neue Tag bringt

Ca. 9.30 aufgewacht, da war Michael schon 3 Stunden auf und hat ein bisschen gearbeitet und eine grobe Tour ausgearbeitet. Erst mal schön gefrühstückt und den Stellplatz bezahlt, sehr sympatisch, einfach das Geld mit der Angabe des Kennzeichens in den Briefkasten werfen.  Danach aufräumen und alles sicher verstauen und es geht los.

Nachdem wir Vopnafjördur verlassen haben, taucht ein Schwimmbadschild auf, da das Wetter echt schlecht ist (7Grad und Nieselregen) biegen wir von unserer Route ab und fahren nach Selardalslaug. Dort finden wir einen 8x4m großen Pool, mit ca. 25 Grad, einen Hot Pot mit 40 Grad, und ein Fass mit 5-10 Grad warmen Wasser vor. Bevor wir uns allerdings in die Fluten stürzen können, finden wir in den Duschen eine Waschanleitung:

Als erstes gehen wir in den Hot Pot, eine Wohltat, dort treffen wir eine deutsche Familie, die mit Bulli und Motorrad bereits einige Zeit auf Island waren, angeregt tauschen wir Hotspots aus. Da wir den Hot Pot nicht die ganze Zeit besetzen wollen, wechseln wir in den Pool, da der aber 15- 20 Grad kühler ist, sollte man vorher in das, mit sehr kaltem Wasser gefüllten Fass eintauchen. Brrrrr…

Wir bleiben bis 14.00 im Schwimmbad und kehren dann zum Magirus zurück, trinken einen Kaffee und fahren los. Wir wollen nach Fontur, ganz an der Spitze einer Landzunge, wo man sehr gut Vögel beobachten kann. Auf der Fahrt dorthin sehen wir auch endlich die wunderschönen Islandpferde, eine ganze Herde angeführt von 2 Reitern töltet neben der Straße entlang.

Als wir nicht mehr weit von unsere  Ziel entfernt ist, passieren wir ein Schild, welches unsere Fahr abrupt beendet, siehe Foto unten. Naja , dann eben keine Vögel.

Wir wenden und beschließen in Raufarhöfn den Campingplatz aufzusuchen, da dieser mit unserer Campingcard günstiger wird und wir dort im angrenzenden Schwimmbad die Waschmaschine und Wäschetrockner mitbenutzen können. Bei dem Wetter ist es nämlich fast unmöglich die Badetücher trocken zu bekommen.

Außerdem ist Raufarhöfn die nördlichste noch bewohnte Gemeinde Islands ist, zudem sind wir hier nur 3 km vom Polarkreis entfernt. Am Ortsausgang befindet sich das Arctic Henge (Heimskautsgerdid) im Aufbau. Die bereits vorhandene Konstruktion wirkt wie eine gr0ße Sonnenuhr, fängt die Sonnenstrahlen ein, wirft Schatten auf exakt vorausberechnete Stellen und rahmt die Himmelserscheinungen bei Tag und Nacht ein. Die Tore öffnen sich zu den vier Himmelsrichtungen. Die Lage ermöglicht einen 360 Grad Rundblick, dessen Unendlichkeit weder von Bergen, noch von Gebäuden o.ä.  verstellt ist. Dieses Kunstwerk werden wir morgen besuchen.

Wir gehen noch in Städtchen und essen Fish and Chips und genehmigen uns ein Bier. Da wir schon wieder platt sind (warum eigendlich?) gehen wir zurück zum Magirus, der nach 3 Tagen Schotterpisten endlich mal wie ein echtes 4×4 Fahrzeug aussieht,

und gucken noch ein bisschen in die Glotze, zu unserem Glück werden die Filme nicht synchronisiert, sondern laufen OMU. So können wir gleich noch unsere Englischkenntnisse auffrischen.

 

Nachtrag zum 22.07.18

Passfahrt Schotterpiste über 800m Höhenunterschied mit bis zu 15% Steigung und Gefälle – das ganze im MegaNebel und Nieselregen

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https://www.youtube.com/watch?v=lSfmquKDv2A

Unsere Reiseroute im Osten – ca. 240km

TAG 9 –So den 22.07.18 – zurück an die Ost- Küste

Wetter: bewölkt, Nebel, viel Nieselregen

Technik:Gestern hat sich ja schon ein Getriebe Problem angekündigt, heute dann gemerkt, dass wir nur noch in der Geländeuntersetzung fahren können. Mehr dazu unten.

Gefühl: Angst vor technischem Schaden, ungemütlich kalt und nass

Gegen 7:30 aufgestanden, Duschen am Campground, Kartenmaterial studiert und festgelegt, das heute keine Schotterpisten mehr gefahren werden sollen. Nur die ganz normalen Straßen zurück zur Ostküste gewählt.
Frühstück wie immer.
Nach dem Spülen gings dann los. Da die Piste besser wurde wollten wir auch wieder aus der Geländeuntersetzug raus. Ging aber nicht – gefühlte 30 mal probiert. Janine hat sogar die Bedienungsanleitung von Magirus studiert – da steht die Reihenfolge von Kupplung, Gas und Stellhebel betätigen auch tatsächlich anders drin – ging aber auch nicht – was soll man erwarten wenn da schon in den Schaubildern Gelände und Straßengang vertauscht sind ???? Ratlosigkeit und Angst, dass das Getrieb hin ist.
Mal kurz druntergschaut – wir wissen ja das da irgendwo ein Luftzylinder sitzt, der die Getriebestellung stellt. Hätte ja sein können das der verloren ging – dummer weise habe ich aber die ganze Zeit an der falschen Stelle geschaut. Erst mal mit max. 50km/h weitergefahen. Unterwegs hat Janine mal Kontakt mit der Magirus Comunity aufgenommen und hier besonderen Dank an Jörg Boesler – hat sich mal kurz unter sein Auto gelegt und Bilder gemacht. Jörg wuste auch das der  Luftzylinder bzw. der dadurch betätigte Hebel gerne mal klemmt, insbesondere, wenn er viel Dreck abbekommen hat. Und so war dem auch – eben mit der Brechstange angeschubst und flusch war der Straßengang auch wieder eingelegt.
Sicherheitshalber fast ne ganze Dose WD40 da mal drüber – weiter jetzt keine Probleme mehr.

Dann weiter Richtung Ost-Nord Küste. Unterwegss haben wir an einem Heimatmuseum angehalten. Bustarfell, ein Torfhaus, das  seit 16xx bis in die 1960er Jahre noch bewohnt wurde. Das Haus bietet einen interessanten Einblick in die frühere Lebensweise. Dort noch einen Kaffee getrunken und leckeren Kuchen gegessen.

Danch weiter zu einem geplanten Aussichtspunkt mit schwarzem Lavastrand. Auf dem Weg dahin haben wir einen Anhalter einfach mal mitgenommen. Der arme Kerl war mit einem, ich schätze mal, 25kg Rucksack schon mehrere Stunden unterwegs. Er hat uns erzählt, dass er aus Rumänien kommt, aber z.Zt. in Schweden lebt, seit 2 Wochen durch Island trampt und noch bis August bleibt. Ich kann mir was besseres vorstellen, als auf Schusters Rappen Island zu bereisen, in einem kleinen, nassen zugigem Zelt zu schlafen welches dann wahrscheinlich auch noch einfach weggeweht wird – aber jeder nach seinem Gusto.

Dummerwise wurde die als normal ausgewiesene Straße dann doch zur Schotterpiste und führte auch noch über einen fast 800m hohen Berg – das ganze bei bis zu 15% Steigung und Nieselregen und starkem Nebel, man konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Unser Rumäne bekam hier also eine Adventure Tour gratis. Ganz schön krass – nicht bergauf- sondern eher bergab – gut das wir kurz vor der Reise noch die Bremsbeläge erneuert haben.

Den Rumänen haben wir dann an einer Kreuzung im Niemandsland abgesezt (hat bestimmt 2 Tage Fussweg eingespart) und waren dann einen wundervollen schwarzen Lavastrand anschauen. Hier müssen die Trolle und Elfe ihre Heimat haben.

Am Ende des Tages müssen wir über den ganzen Berg auch noch wieder zurück, weil wir sonst eher am Fährhafen angekommen wären. Es sollte ja auch nur ein kleiner Abstecher sein, der dann mangels Kartenungenauigkeiten Stunden gedauert hat. Wir benötigen unbedingt eine topografische Karte mit Höhenangaben.
Wir halten an einem Campingplatz in Vopnafjördor an der Ostküste und gehen in einem Hotelrestaurant einen Burger essen. Dann wieder völlig erledigt in den LKW . . .

Nachtrag zum Samstag den 21.07.18

Bei der Suche nach dem Campground mussten wir eine Schlucht queren. Da lag eine nicht besonders vertrauenserweckende Brücke drüber – zudem nur für 7 to.
Wir haben etwas länger überlegt ob wir das wagen wollen. Janine ist dann ausgestiegen, ich selbst bin langsam auf die Brücke und Janine hat geschaut ob alles passt. Am Ende hats nicht mal gewackelt – die Brücke hat sicherlich eine Kulanz von mehreren Tonnen. Aber – Aufregung pur

 

Hier ein Video der letzen 2 Tage:

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https://www.youtube.com/watch?v=OuZm1Q2EpkU

Das werden wir wohl nicht so oft machen, ist echt viel Arbeit.
Ständig Stress weil man ein Video haben will, dann alles sichten, die hälfte wegwerfen, dann alles mit irgendeiner Software zusammenbasteln, betiteln und schneiden, weitere Software um das zu komprimieren, weil sonst viel zu groß, hochladen, einbinden etc.

Und ein Test, ob hier auch 360Grad Bilder unserer Theta Kamera richtig angezeigt werden. Ein 360 Grad Bild sollte sich in einem neuen Fenster öffnen, dann könnt ihr euch mit der Maus durch Klick und Bewegung umschauen. Ebenso sollte ein Zoom in and out mit der Maus (auf Handy mit 2 Fingern) möglich sein.

360 Grad Panorama beim Vatnajökull

360 Grad Panorama Snaefell

TAG 8 –Hochland Schotterpisten am Snaefell bis zum Vatnajökull und dann noch warme Wasserfälle

Wetter: Sonne, bewölkt, Nebel, Sonne – wie Island so ist

Technik: Der Dachträger war auf einer Seite durch die monströsen Pistenfahrten verutscht und fing in der Dachreling an zu klappern – gerade gerutscht und alle Schrauben nachgezogen.
Außerdem ist bei ca. 50 Sachen auf einer Piste scheinbar kein Gang mehr eingelegt gewesen, obwohl der Gang geschaltet war – merkwürdig. Angehalten, alle Gänge getestet – alles funktioniert – noch mehr merkwürdig ????

Gefühl: vollgas auf allen Pisten, Wasserdurchfahrten sind das normalste auf der Welt

Gegen 8 Uhr aufgestanden und festgestellt, dass es kein Internet gibt – jedenfalls nicht zufriedenstellend.
Frühstück , packen, wir entscheiden uns den Weg weiter zu fahren. (gestern waren wir ja die Schotterpiste von Hauptstraße aus zum Snaefell schon ca. 14km gefahren)
Vorher habe ich mal an allen Rädern Luft abgelassen. Sind jetzt mal von 7bar auf 5bar runter. Dauert ca. 1 1/2 Minuten pro Rad so viel abzulassen.

Die Piste führt an den Rand des größten Gletschers von ISLAND (Vatnajökull) in ca. 800m Höhe. Es geht nochmals ca. 18km Schotterpiste bis zum Gletscher. Dort ist ausgesprochen kalt und windig.

Danach fahren wir die gesamten ca. 30km zurück, da diese Piste eine Sackgasse war. Nicht schlimm, konnten wir schön üben, mutiger geworden und gelernt, dass manche Pisten mit 40…50km/h besser zu fahren sind. Man muss nur höllisch aufpassen auf spitze oder große Steine, ständig ausweichen und bloß nicht von der Strecke abkommen – manchmal gehts rechts und links so richtig runter – die Kiste kippt dann ganz bestimmt einfach nur um. Bei dieser Piste haben wir bestimmt 12 Wasserfurten durchquert sodass diese als nichts mehr besonderes erscheinen. Auch Janine ist heute Piste und Furten gefahren.

Unser Ziel für heute ist ein „Warmer Wasserfall“ – empfohlen in unserem Trackbook für Hochlandtouren.
Nach ca. 12km asphaltierter und entspannender Hochlandstraße kommen wir an einem riesigen Staudamm an. Danach gehts auch schon wieder über Schotterpisten weiter. Diese Piste gehört zur Kategorie rot und ist deshalb schwierig, weil es tierisch hoplerig und mächtig bergab geht.
In der Untersetzung und mit Längssperre rollen wir den Berg einfach nur langsam runter. Aufpassen muss man aber, ob die Drehzahl dabei nicht in den Drehzahlbegrenzer und dann auch halt darüber hinaus geht. Hin und wieder hilft zum Bremsen einfach die Motorbremsbetätigung, meist reicht das dann schon aus.
Nach einer kleinen Wasserfurt erreichen wir einen Parkplatz und müssen 100m zum Wasserfall laufen. Unterweg fühlen wir schon mal in einem Bachlauf vor – bestimmt 40 Grad Celsius das Wasser. Schnell zurück, Badeklamotten geholt und hinein in dieses thermale Wunder. Den ganzen Nachmittag lagen wir faulenzend im Wasser. Am Ende – so gegen – 18:30 waren auch alle weg und wir konnten fast Bahnen schwimmen. Zum Abkühlen legt man sich dann mal kurz in den Großen Fluss.

Nach weiteren 20km Piste erreichen wir einen Campground und parken zum Nachtquatier – langer, anstrengender Tag – mögen jetzt auch erstmal keine Schotterpiste mehr sehen . . .

ISLAND – WOCHE 1

TAG 7 – Waldwanderung, Hengifoss und Hochland

Sonne weckt uns, Frühstück mit leckeren Iceland Eiern.
Schnell eingepackt und ab in das größte Waldanbaugebiet von Island.
Hier wurde seit Anfang des letzten Jahrhunderts getestet, welche Art von Bäumen denn überhaupt wachsen will. Ursprünglich war die Insel wohl zu 40% bewaldet , die Wikinger und andere haben aber alles abgeholzt.
So ist es nicht verwunderlich dass man Bewuchs aus ähnlichen Breitengraden angepflanzt hat. Birken, Tannen und andere aus Kanada, Kirgistan und andere nördliche Bäume. Kleine Schilder klären über die Herkunft auf. Obwohl manche dieser Bäume schon fast hundert Jahre stehen ist es doch alles ziemlicher „Kleinwuchs“. Also Waldspaziergang macht man besser im Bergischen.

Wir machen auf einem Rundwanderweg ca. 6km und fahren dann weiter zum Hengifoss, einem der schönsten Wasserfälle Icelands. (Fallhöhe 128.5m, Fallstufe bei 450m). Wir selbst parken bei etwa 80 Höhenmetern. Ein ganz schön beschwerlicher Weg also. Der Weg ist am Anfang gut ausgebaut und führt steil bergauf an der Klamm entlang. Unterwegs weisen Schilder auf die Basalt Beschaffenheit hin. Flüssiges Vulkangestein, welches senkrecht fällt und dann von unten langsam nach oben abkühlt bildet perfekt geformte, rechteckige Säulen. Wahnsinn – sind so ca. 80m hoch diese Säulen.
Vulkangestein, dass sich horizontal auf eine Ebene legt, lässt den Untergrund verbrennen und bildet durch Eisenanteile in der Erde eine rote Schicht. Als wir später ganz oben ankommen, kann man erkennen das das hier sichtbare wohl durch 8 Vulkanausbrüche entstanden ist. Riesengroße Vulkanbrocken liegen einfach so in der Landschaft rum und es sieht so aus als hätten Riesen Boule gespielt.
Irgendwann, nach ca. 1.5h Aufstieg kommt ein kleines Schild, welches das Weitergehen untersagt. Wir nehmen das  aufgrund der Größe gar nicht ernst, da auch andere weitergegangen sind. Es ist jetzt auch kein weg mehr, vielmehr muss man im Flusslauf über riesige Brocken klettern und sich einen Weg suchen. Nicht gefährlich, da scheinbar alle Steine durch die schieren Wassermassen so fest in den Untergrund und auch untereinander verpresst wurden, dass eigentlich nichts wackelt. Die letzten ca. 800m dauern so echt lang. Mehrfach muss man den Fluss kreuzen und trockener Schuhe willen kleine Steinbrücken bauen. Am Ende wird man belohnt mit einem Blick in die Grotte, in die das ganze Wasser fällt. Wir gehen auf etwa 100m an den Fall heran. Diese muss dann ja in etwa bei 450-130-80 Höhenmeter liegen – sind also so etwa nur 240 Höhenmeter gelaufen.

Auf dem Rückweg nehmen wir das andere Ufer, müssen dann aber über große Entfernungen von Stein zu Stein  über den Fluss springen.

Unten erstmal ein Bierchen und dann weiter. Auf dem Schild am Parkplatz wird vom Nationalpark am zweit höchsten Berg von Island berichtet- Snaefell (1800m). Wir entscheiden uns da einfach mal hinzufahren. Unser Kartenmaterial und auch das Navi ist da gar nicht genau genug – so folgen wir dann einfach einem Schild. Es geht mit 10% Steigung auf das Hochland hoch, bei ca. 600 Höhenmetern hat unsere kleine Bergziege die Hochlandebene erreicht.
Da finden sich dann Steinlandschaften neben dünn bewachsenen Steppen und viele einzelne Wasserflächen in der Form von Pfützen, Tümpeln, Seenlandschaften, Bächen und Flüssen. Kein Wunder das überall an der scharfen Kante des Hochlandes Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Irgendwo muss das ganze Wasser ja herkommen und so fängt es auch prompt an zu regnen. Nicht viel, aber ständig. Zudem viel Wind, scheint unserer Bergziege aber nicht wirklich was auszumachen. Die Straße ist asphaltiert und windet sich weiter bergauf Richtung Snaefell, man kann seine schneebedeckten Hügel auch schon erkennen.(ca. 50km)

Alle paar Kilometer sieht man kleine Gruppen von Schafen, meist ein Bock und zwei bis drei Weibchen. Manche kommen bis auf die Straße rauf. Da hält man dann an, Lichthupe oder Sirene oder mal richtig Gas geben und die rennen dann wie von Tarantel gestochen zurück auf die Steppe. Wir fragen uns wie denn diese – sagen wir mal 100 Schafe – auf einer Fläche von ca. 100km² wieder eingefangen werden ??????

Brücken über größere Bäche sind meist als Holzbalkenbahn erstellt, sieht nicht sehr vertrauenserweckend für unsere 7.5to aus, Gewichtsbeschränkungsschilder fehlen,  schaut man aber unter solch eine Brücke sieht man viel Beton und große, starke Stahlträger, so dass wir jede Brücke einfach befahren.

Wir machen östlich vom Snaefell einen Abstecher nach links zu einem Wanderparkplatz mit schöner Aussicht auf die Vulkanhügel. Es regnet und es ist ungemütlich- wieder zurück und weiter Richtung Snaefell.
Nördlich vom Snaefell biegt dann eine Schotterpiste links ab – noch 11km nach Snaefell steht dran. Für PKWs ohne 4×4 und Leihwagen verboten- mehrere Wasserfurten werden hier schon angekündigt. Das Verlassen des mit Steinen markierten Weges strengstens verboten. Genau richtig also für unseren Magirus.  Untersetzung und Längssperre eingelegt und es geht gemächlich los. Mehr als 20..25km/h sind unseres Erachtens nicht möglich, wollen auch keinen Reifenschaden oder gar den Verlust von losgerüttelten Schrauben riskieren. Die Wasserfurten sind nach der Erfahrung vom ersten Tag eher harmlos. Mussten nicht mal aussteigen um die Wassertiefe zu messen. Durch die Windschutzscheibe kann man den Grund im glasklaren Wasser bei etwa 25cm sehen.

Es geht durch bizarre Landschaften, Steinwege wechseln sich mit Lavageröll Pisten ab. Nasse Lavasteinfelder glänzen wie Silber in der Sonne und links schaut der mit Eis überzogene Snaefell ständig auf uns herab. Hinter uns bildet sich ein gigantischer Regenbogen. Nach ca. 1h erreichen wir die Rangerstation an der auch ein Campingplatz ausgeschildert ist. Ist wohl übertrieben, es handelt sich um eine durch kleine Steine markierte Fläche in einer Steinwüste. Im Rangerhaus werden Übernachtungsmöglichkeiten, WC, Dusche und eine Küche zum selber Kochen angeboten. Das richtige für Reisende mit PKWs, andere zelten aber auch einfach in der Steinwüste (brrrrrrrrrrrrrr). Trotzdem kostet dieser Platz mehr als letzte Nacht unten im Tal (1900 Kronen pro Person sind ca. 15,30 EUR).
Dusche kostet extra. Der Ranger kassiert. Campingcard hier nicht gültig.

Wir kochen im LKW, Internet ist mau . nur ein E – nicht Plus eher Minus – so nur weniger als ISDN Geschwindigkeit bei uns vor 15 Jahren. Wir essen, spielen Kniffel, gehen früh ins Bett.

 

TAG 6 – Ankunft ISLAND

Wetter: Sonne, bewölkt, Nebel, Sonne – wie Island so ist

Technik: super, sofort angesprungen, Kappe vom Türöffner innen an der Fahrerseite beim Schotterpisten fahren verloren – eingeklebt

Gefühl: wieder voll aufgeregt, endlich geht es los

Morgens um ca. 7 Uhr aus den Betten, Kaffe, rauchen, Taschen gepackt – Frühstück mit Delphin Show am Heck des Schiffes (hab ich selbst leider verpasst . . .)
Dann ISLAND das Iceland endlich in Sicht – noch 67 km:

Fähre leeren hat dann recht lang gedauert – erst mal zum Supermarkt, eingekauft für ca. 1 Woche (man darf ja selbst nur 3kg Essbares einführen – kein Fleisch, keine Wurst, keine Eier etc. – hat aber keiner kontrolliert – man hat uns bei der Ausfahrt lediglich gefragt wie lange wir bleiben und ob wir fischen wollen. Ein Aufkleber an der Windschutzscheibe dokumentiert unsere Verweilzeit)

Dann kurz im Fährhafendorf umgeschaut, kleine Aida bestaunt (die Aida-Gäste sollten wir später noch kennenlernen)
Lt. Plan dann zu den Vogelklippen (Skalanes) aufgebrochen.
Hinter dem Hafenstädchen direkt auf eine Schotterpiste abgebogen. Im Reiseführer steht – bis 4km vor dem Ziel problemlos für jedes Fahrzeug zu erreichen. Scheint mir aber nicht so, mit unserem PKW wäre ich das wohl nicht gefahren. Daher muss man wohl bei Leihwagen auch eine extra Schotter-gesandstrahlt Versicherung abschließen.

Dann die erste Wasserdurchfahrt – gefurtet – nennt man das so ? Es war abzusehen, dass da eigentlich keiner aussteigen muss um die Tiefe zu prüfen, aber wir wollten ja ein Video. Janine also hinten in den Koffer Gummistiefel holen – Stiefel ist übertrieben, da nur ca. 8 cm über der Schuhsole Gummi ist, Hose hochgekrempelt und ab in den Bach. Der ist dann doch tiefer als gedacht, ich stehe bis fast zu den Knien im Wasser, gehe dann doch lieber ein bisschen zur Seite, dort ist ein kleiner Damm aus Steinen, die sind aber verdammt glitschig, egal, bin drüben angekommen, dort steht ein SUV mit 2 Isländerinnen, die nach rechts zeigen und mir freundlich mitteilen, dass 50m weiter eine Brücke ist, na toll, aber letztendlich haben wir die Aufgaben ja im Vorfeld verteilt, Michael fährt und ich teste die Furten.

Michael also durch den Bach gefahren, ich habe gefilmt, ist aber nicht so doll geworden, deshalb werden wir das auf der Rückfahrt wiederholen, dann nehme ich aber die Brücke.

Obwohl der Bach nicht besonders tief ist, noch eine starke Strömung hat, ist es für uns doch ein Abenteuer, gut dass wir das Offroadtraining gemacht haben, die beiden anderen Furten sind wir dann schon relaxter, Übung macht den Meister.

Noch ein paar Kilometer und wir erreichen den Parkplatz am Hof Skalanes, dort stehen bereits 2 Busse, ich wusste gar nicht, dass es auch Offroadbusse gibt, daraus ergiesst sich eine Vielzahl von Menschen, sprechen uns alle sofort auf den Magirus an. Es stellt sich heraus, dass sie von der Aida sind und einen Landausflug gebucht haben.

Wir wandern vom Parkplatz ca. 1 km zur Vogelklippe, attackiert von Seeschwalben, die anscheinend am Wegesrand brüten, also winkend und klatschend weiterwandern. Der Vogelfelsen ist sehr beeidruckend, tausende Möven nisten dort und machen einen Heidenlärm, wir entdecken auch eine kleine Kolonie Papageientaucher, denen der Lärm nichts auszumachen scheint. (hier fotografiert mit Handy durchs Fernglas) Mittlerweile sind auch die AIDA Reisenden verschwunden und wir beobachten die Vögel mit unserem Fernglas und essen unsere mitgebrachten Brötchen.

Auf dem Rückweg kommt uns wieder eine Horde von Menschen entgegen, anscheinend fahren die Busse eine Tour nach der anderen, um sämtliche AIDA Reisenden zu dem Felsen zu karren.

Wir machen uns auf den Rückweg, jetzt viel entspannter, wissen wir doch, dass unsere Bergziege den Schotterweg und die Furten super meistert. An der auf dem Rückweg letzten Furt steige ich aus, nehme die Brücke,  wobei ich wieder von Seeschwalben attackiert werde, und filme die Überfahrt.

Offroad- Furten und Schotterpiste zu den Vogelklippen

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https://youtu.be/xISD264KSY0

 

Wir entscheiden uns, direkt an den See Lagarfjöt zu fahren und uns dort einen Stellplatz zu suchen. Also fahren wir die Höhenstraße entlang, nach ca. 500 Höhenmetern fahren wir in eine Nebelwand, die Sicht ist gleich null, also schön langsam und vorsichtig. Als wir nach ca. 1 Stunde den höchsten Punkt passiert haben, wir befinden uns auf der höchsten Straße in ganz Island, fahren wir aus dem Nebel raus in strahlenden Sonnenschein. Gemütlich fahren wir weiter und entscheiden uns für den Stellplatz Atlavik und suchen uns dort ein schönes Plätzchen mit Blick auf den See.

Aufbauen, ancampen und die Gummistiefel zum Trocknen in die Sonne stellen.

Heute abend werden wir unsere gekauften Lammkoteletts grillen,  dazu gibt es Salat und ein oder auch zwei kühle Bierchen.

Noch ein Wort zum Strom:
bei bewölktem Himmel schafft unsere 380W Solaranlage ca. 3…5A, bei Sonne am abend ca. 9A, das wird wohl auf auf Island so gerade eben reichen um morgens auch den Kaffeevollautomaten mal zu betreiben. 2 1/2 h gefahren und die Batterien sind danach eh wieder randvoll.

Man, das war jetzt echt viel – ob wir es jeden Tag schaffen so viel zu berichten ????

TAG 5 – 18.07.2018
auf der Fähre – der Rest des Tages

eigentlich wollten wir ja in Schwimmbad und Sauna, war aber geschlossen – machte erst abends wieder auf.
Haben dann allerhand Gespräche mit Mitreisenden geführt, allerhand gelernt und tolle Kontake geknüpft.
Zudem haben wir jeder ca. drei mal unsere Zimmerkarten neu codieren lassen. Ein Handy in der Tasche, ein Magnetverschluss am Portemonnai – alles zerstört die Bits and Bytes einer Magnetkarte.
Am frühen Abend kam die Fähre dann an den Färöer Inselgruppe an. Ein Schauspiel wie der Captain das Schiff in diesen kleinen Hafen manövrierte. Ein großes Kreutfahrtschiff lag ebenfalls dort und fuhr auch vor uns aus.
Von den Färöer Inseln werden wir auf der Rückfahrt noch berichten. Die Reederei Smyrill Line versüßt einen 1 Wochenaufenthalt auf den Färöer Inseln mit der Gutschrift eines Höhenzuschlags auf das Fahrzeug. Da wir ja Zeit genug haben, hatten wir das so für die Rückreise gebucht.

Um ca. 00:17 Uhr ging die Sonne unter. Das haben wir zufällig in der Bar am Monitor des Livebilds vom Bug des Schiffs gesehen – also schnell raus und das bei eisiger Kälte und Mega Wind festgehalten. Wann habt Ihr den letzten Sonnenuntergang in voller Länge gesehen ? Es war danach immer noch lange hell und laut Wetter App ging die Sonne dann um ca. 4:30 Uhr schon wieder auf. Aber auch auf Island werden die Nächte jetzt wieder länger . . .

TAG 5 – 18.07.2018
auf der Fähre – Reiseplanung

Gut geschlafen, gar nicht am Schaukeln das Schiff, das fängt erst gegen 7:30 Uhr an, wir streifen die ShetlandInseln und fahren ins Nordmeer ein.
Frühstück war gebucht, gut und ausreichend. Danch ein Island-Vortrag in der Bar, wir machen uns grobe Notizen, aber im großen und ganzen nichts Neues.
Die Reiseplanung hatten wir uns für die Fähre vorgenommen. Die Annahme, dass wir immer einfach drauflosfahren stimmt so nicht ganz – in der Regel haben wir einen ganz groben Plan, der hauptsächlich dadurch bestimmt wird, wieviel wir denn überhaupt fahren wollen. Weil nur auf dem Bock sitzen, macht so auch keinen Spaß.
Zur Ausarbeitung einer groben Reiseroute haben wir mitgebracht:

  • MarcoPolo Reiseführer
  • Wohnmobil Reiseführer Island und Färöer Inseln
  • Trackbook Iceland Hochland
  • Hochland Detail Karte

auf der Fähre noch eine Übsersichtskarte von Island gefunden.

Nach mehreren Anfragen an der Bar erfahren wir, dass wir im Osten der Insel landen werden – und nicht wie gedacht in der Nähe von Reykjavik.
Wir teilen die Insel in Osten, Westen, Norden und Süden ein.
Wir beginnen also im Osten, arbeiten uns durch unsere Reiseführer, markieren sehenswerte Orte auf der Karte und schreiben das dann in einer Reisereihenfolge herunter.
Wir werden wohl gegen den Uhrzeigersinn die Ringstraße bereisen und  von dort immer wieder Ausflüge ins Hochland machen. Extra dafür haben wir uns das Trackbook Island mt 64 Hochlandtouren gekauft, diese Touren sind unterteilt in leicht, mittelschwer und schwer.  Ich hoffe nur, dass ich die Chinesenzeichen auch lesen kann. ;-), wer weiß wo wir landen.

Es ist uns aber auch klargeworden, wir werden irgendwann wiederkommen müssen, da reichen unsere geplanten 9 Wochen nicht, um die unvergleichbare Schönheit des Landes komplett erkunden zu können. Deshalb sind auch viele ‚Wiederholungstäter‘ an Bord der Fähre, die z.T. schon das 2., 3. oder gar 4. Mal nach Island reisen.

Der Tourplan für die ersten 1- 2 Wochen:

ROADBOOK ISLAND 2018 – Osten

  1. Ankunft Fähre im Osten der Insel in Seydisfjord
    Einkaufen, Island Campingcard besorgen
  2. Camping Tjaldstaedi (Austurvegur) (Touren und Insider Tipps S. 50 Karte R5)
  3. Seydisfjord -In der Nähe:
    Blue Church, Tecnical Museum
  4. Hof Skalanes – Küstenvogelkolonie – Wanderung (Touren und Insider Tipps S. 53 Karte S5)
    Anfahrt mit Auto 4×4 siehe Seite 53
    Wanderung Aufforstungsgebiet Seydisfjördur
  5. Mountain Road 700m high – zur Ringstr. Nach Egilsstadir  – R5
  6. Zeltplatz Atlavik südöstlich des Sees
    Hallormsstadur größtes Waldgebiet Q6 – der große Wald auf Island – es gibt ja doch Bäume
    See Lagarfjöt
  7. Offraod Tour Nr. 60 WarmerWassserfall S221
  8. Nordöstlich -Ebene Melrakkasletta – Vopnafjördur Q4
    Selardarlur an de Sela  – frei zugängliches Thermalbad mit Kerzenlicht bei Mondscheinhoch bis Raufarhöfn O1

TAG 4 – 17.07.2018 auf der Fähre

TAG 4 17.07.2018

Anreise nach ISLAND – auf der Fähre

Wetter: bewölkt

Technik: die Toilettenentsorgungsklappe nicht aufbekommen, wussten nicht mehr dass man den Entriegelungsknopf so fest drücken muss

Gemüt: aufgeregt(Mikey) bis hysterisch(Janine)

Morgens zu Ende aufgeräumt, um ca. 8:00 Checkout am Campingplatz.
4km zum Fähranleger, wir sind in bester Gesellschaft. Neben, vor, hinter und neben uns tummeln sich alle Arten von Fahrzeugen. Neben den wohl am besten bekannten Defender sehen wir auch andere LKWs in allen Größen – bis zum 18to MAN. Aber auch viele normale PKW- manche mit Wohnwagen, auch Motorräder und selbst Fahrradreisende stellen sich an. Wir müssen warten bis die Norwegenfähre weg ist, dann mit ca. 45min Verspätung beginnt der Checkin. Viel Zeit schon andere Mitreisende kennenzulernen. Am coolsten der LKW von Daltus Reisen. Da passen bis zu 24 Leute rein, geschlafen wird in 12 Dachzelten die abends ausgeklappt werden. Manche der Mitreisenden sind schon an Bord, andere fliegen nach Island und steigen erst dort zu. Eine Recht abenteuerliche und aber auch erschwingliche Arte Island und andere Länder kennen zu lernen. (www.Daltus.de).
Später erfahren wir, dass ca. 1500 Personen mit ca. 300 Fahrzeugen in dieses Monstrum Norröna der Smyril Line eingestiegen sind.
Aufregung bis wir endlich das Ticket an der Schranke bekommen, dann wieder warten – in der Spur der großen Fahrzeuge. Wir sind so ziemlich als letzte dran. Janine geht schon mal mit Gepäck an Bord, ich fachsimpel mit den anderen LKW Fahrern. Dann endlich die Einfahrt auf Deck 4 – also 4. Etage. Dort wird gewendet und dann geparkt.
Ich nehme noch schnell 2 Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und geh dann an Deck.
Das Schiff legt dann mit ca. 60min Verspätung ab. Um das zu kaschieren wird einfach die Bordzeit schon mal auf Färöer Uhrzeit umgestellt.
Eine Minikreuzfahrt beginnt:
HotWhirlpools , Fußballplatz und Bars an Deck (8. Etage) , Etagen 5-7 bestehen aus Restaurants, Bars, Kino, Schwimmbad, Kinderbelustigung, Spielhölle etc. und natürlich den Kabinen. Wir haben eine Doppelkabine ohne Fenster gebucht. Es gibt natürlich deutlich teurere Außenkabinen oder auch günstige Mehrfachkabinen, die dann aber wohl unter der Wasserlinie liegen.
Kabine ist ok, sogar deutsches Fernsehen möglich. Anders beim Handyempfang. Das Schiff hat scheinbar einen eigenen LTE Sender. Janine bekommt die SMS, dass Handyempfang darüber möglich ist – Roamingkosten für Internet betragen aber ca. 20,28 EUR / Megabyte – das ist echt happig. Von meinem Provider bekomme ich nur den Hinweis, dass ein Gespräch ca. 5 EUR/min kostet. Böse Falle alles so – wir haben erstmal alles ausgeschaltet und später einen WLAN Voucher für ca. 16 EUR gekauft (für bis zu 30h Internet).

Die Sonne scheint jetzt und wir verbringen den Tag an Deck – Liegestühle müssen ergattert werden. Es herrscht mäßiger Seegang, man geht etwas breitbeiniger und torkelt ein wenig, aber alles im grünen Bereich.
Abends gehen wir ins Restaurant – Tagesmenü war ja schon im Voraus gebucht. Danach an die Bar – Cocktail HappyHour (zwei für eins) und live Musik. Lange halten wir nicht aus, der Tag an der Seeluft hat uns müde gemacht.

Die Betten sind gemütlich und ausreichend – irgendwie erschöpft schlafen wir auch schnell ein . . .

TAG 3 – 16.07.2018 – Anreise

Anreise nach ISLAND – Hirtshals – Tornby Strand Camping

Wetter: super

Technik: ohne Probleme

Gemüt: entspannt

Sonne scheint, gegen 8:30 Uhr aufgestanden, Sektfrühstück (Reste von gestern), den vormittag am Pool verbracht, den Nachmittag am Strand verbracht. In Dänemark darf mit Fahrzeugen der Strand befahren werden. Es hat mich den ganzen Tag in den Fingern gejuckt, den LKW zu holen und mal richtig durch den Strand zu pflügen – aber: viel zu gefählich, wenn wir uns eingegraben hätten, würden wir im schlimmsten Fall die Fähre verpassen.
Abends alles eingepackt und eingeräumt, morgen früh auf zur Fähre . . .

TAG 2 – 15.07.2018

Anreise nach ISLAND – Schleswig

Wetter: super – die Sonne weckt uns

Technik: ohne Probleme

Gemüt: hoch motiviert

Sonne scheint, gegen 8:30 Uhr aufgestanden, Kaffee aus dem Vollautomaten in 20sec fertig, Batterien noch mehr als halb voll. Frühstück Knäckebrot. Wärter kommen, sollen umparken, da mehr als 1000 Fahrzeuge erwartet werden. Keine Parkgebühren, alle auch sehr interessiert, dann haben wir uns das Wikingermuseum mit historischem Handwerkermarkt und Wohnsiedlung empfehlen lassen.
Wikinger Museum und Wohnsiedlung Haithabu – sehenswert, toller Markt und eine Schänke.
Gegen 11 Uhr das erste MetBier getrunken- aber wer hat gesagt, dass dieser Urlaub einfach wird ?

Mehr Informationen zu Haithabu unter www.haithabu.de

Um ca. 12:30 waren die Batterien dank Solar schon wieder voll. An der Tanke noch schnell deutschen Diesel getankt, da günstiger als im 12km entfernten Dänemark. Auch einen Reservekanister auf dem Dachträger haben wir gefüllt.
Errechneter  Spritverbrauch für die ersten 550km ca. 120 Liter = 21.8 Liter/100km – das geht ja noch – werden mal versuchen nur stur 80 zu fahren – mal sehen was es bringt.

Dann wieder auf die Autobahn. Bis Hirtshals sind es noch ca. 400km. Um 17 Uhr zum Endspiel wollten wir eigentlich da sein, wird aber wohl eher 18 Uhr werden.  So werden wir das Endspiel wohl live bei WDR Event als Stream empfangen.
Unterwegs habe ich mal gegooelt, was in Island so los ist, ich möchte auch ein bisschen Party machen, vom 7.-12.08 ist Reykjavik Pride, das ist ein Festival für die LGBTQ- Community, da möchte ich unbedingt dabei sein, Mikey freut sich schon. Und auf jeden Fall das Campingfestival auf den Westmännerinseln.

Ab 17.00 Livestream vom WDR auf der Autobahn klappt erstaunlich gut.

Um 18.00 Ankunft auf Campingplatz Tornby Strand Camping in Hirtshals, das Ende des Finales beim Aufbau mitverfolgt – Frankreich ist Weltmeiter. Jetzt besorgen wir erst mal was zum Grillen und morgen werden wir einen ruhigen Tag, entweder am Meer oder am Campinplatz eigenen Pool verbringen, bevor es Dienstag los geht.

Nachtrag zu Fernsehen, DVBT und LiveStreams bzw. Mediathek:

Abends mal DVBT Sendersuchlauf gestartet. (Satteliten Schüssel haben wir nicht mit, da auf ISLAND der Astra Satelit so tief am Horizont steht, dass es mit einer kleinen Schüssel eh keinen Sinn macht – empfoheln ist dazu mind. eine 80cm Schüssel)
DVBT Sender in Dänemark Hirtshals – ca. 15, davon nur 2 unverschlüsselt – natürlich keine Deutschen, ZDF wird aber als verschlüsselter Sender angezeigt.
Dann mal aus der ARD Mediathek den Tatort aufs Tablet gestreamt. Datenverbrauch hab ich mal gemessen:
Niedrige Auflösung ca. 250kb/sec
Beste Auflösung eher 750kb/sec
Demnach Verbrauch eines 90min Tatorts: 1.35GigaByte bis zu 4GByte – je nach Qualität. Daher haben wir dann auch erstmal unser Datenvolumen erhöht.Nachtrag zum WDR Radio Stream:
auch mal gemessen: etwa 2.5MB/min
das 100min Fußballspiel waren also etwa 250MB oder 150MB/hZudem hier noch ein paar Verbrauchs-Optimierungs Einstellungen am Tablet vorgenommen – auch wenn für uns in Island keine Roaming Gebühren anfallen:
  • WLAN Hotspot vom Handy als getacktete Verbindung deklariert
  • Windows Update über getacktete Verbindungen ausgeschaltet
  • Virensschutz Update ausgeschaltet ( so nur auf Anforderung)
  • OneDrive und andere Clouds, die autom. Bilderuploaf veranlassen ausgeschaltet

 

TAG 1 –  14.07.2018

Anreise nach ISLAND – auf der Autobahn

Wetter: super

Technik: ohne Probleme

Gemüt: hoch motiviert

Wir reisen über die A1 nach Dänemark zur Fähre.
Es ist Samstag 14Uhr, wirklich wenig los, selbst der Elbtunnel ohne Stau.
Wir schaffen ca. 500km und entscheiden uns für einen Stellplatz in Schleswig, im Hafen, nahe der Autobahn.
Leider seit Mittag schon ausgebucht. Campingplatz in der Nähe auch schon voll.
Gegenüber am Wikinger Museum sind Wiesen für die täglichen Besucher abgesperrt, auf denen darf man frei übernachten. Wir stehen am Waldrand mit Blick aufs Wasser – voll autark J – happy.

Abendessen: eine Dose TexasTopf – auf dem Spirituskocher ca. 17min – lecker
Fernsehen: DVBT – super Empfang

 

 

 

Letztes Update vor Island

Für unsere Islandreise die am 14.07.18 startet, haben wir noch ein paar Kleinigkeiten erledigt:

Armaturen und Sensoren hinzugefügt:
ÖlDruck, Zylinderkopftemperatur, Öltemperatur, Spannung

Astschutz für Scheinwerfer gescheißt

 

Aufkleber bestellt und angebracht

 

Türaufsteller angebracht – Türe fällt bei Wind jetzt auch nicht mehr zu

Eine Waschmaschine unters Bett gestellt.
Wäsche rein, Wasser rein, Waschmittel rein, Schotterpiste fahren – Wäsche fertig

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