ISLAND 2018 – Woche 11

TAG 77/78 – Freitag/Samstag 28./29.09.18 Auf der Fähre – Heimfahrt

Autor: MS

Wetter: 10 Grad, Regen-Sonne Mix

Technik: Magirus steht unter Deck

Gemüt: Zeit totschlagen

Ausgeschlafen, Frühstück (hatten wir ja mitgebucht), Gammeln, Lesen, Videos sortieren, Videos schneiden, , Abendessen, danach wieder in der Bar – mit den ganzen Bekanntschaften (Thomas, Ina, Floh) an einem Tisch, Bilder und Videos geschaut, Erfahrungsaustausch etc.
Deutsches Sattelitenfernsehen zum Einschlafen – auch mal wieder toll

Für Morgens hatten wir den Wecker gestellt, Frühstück, Taschen packen – da hat die Fähre auch schon fast angelegt in Dänemark. Mega pünktlich – Das geht auf Wasser wohl alles Besser als auf der Schiene ?????.
Wir fahren direkt los, ca. 500km an diesem Tag bis hinter Hamburg und suchen einen Stellplatz bei Zeven (ca. 15km neben der Autobahn). Dort gehen wir ein echtes Schnitzel essen, Bierchen und dann auch direkt in die Heia.

Morgen dann nochmals 350km und wir sind dann „doch Leider“ wieder zu Hause. Wenn nichts besonderes mehr passiert dann war dies hier der letzte Eintrag.

Wir werden aber wohl später noch ein kleines Resüme mit Statistiken und Erfahrungen verfassen.

TAG 76 – Donnertag, 27.09.18 – Färöer Inseln – letzter Tag – immer noch Torshavn

Autor: MS

Wetter: 10 Grad, Regen-Sonne Mix

Technik: Magirus lief heute nur 1km weit

Gemüt: Yeeeaaah, heute kommt die Fähre

Morgens wieder Regen Sonne Mix – angeregt durch Videos von Youtube „Herman unterwegs“ wollen wir ein Magirus-Vorstellungs-Video produzieren. Nach dem Frühstück machen wir uns daran den Magirus in allen Ecken zu beleuchten (und zu filmen) und kleine Erklärungsvideos daraus zu machen – gar nicht so einfach, müssen einiges löschen und neu produzieren, teilweise neu vertonen da erst hinterher auffällt, welchen Quatsch man so erzählt hat – aber Mega lustig. Ist aber leider auch noch nicht ganz fertig.
Wir überarbeiten auch nochmals das 4×4 ISLAND Video – erst jetzt bemerken wir, dass alle Fotos und Videos von Janine gar nicht mehr im Handy- sondern in der ICloud sind – da muss zunächst der Zugang wieder hergestellt werden um überhaupt da dran zu kommen.
Gegen 15 Uhr sichten wir die Fähre Norröna – die ist auf dem Weg von Island jetzt endlich in Torshavn angekommen-gegen ca. 18 Uhr müssen wir einchecken – yeeeaaaah.

Bis dahin bleibt noch Zeit zum Aufräumen, Tasche packen – halt Klar Schiff zu machen. (im wahrsten Sinne des Wortes) Dann springt der Magirus nicht direkt an – Panik – hatte mich gestern mit der Anleitung zum SEPAR Benzin Filter und Wasserabscheider doch verleiten lassen den Dreck und Wasser auszuspülen – dabei hat die ESP (das ist die Einspritzanlage) wohl Luft gezogen. Nun muss an der mechanischen Dieselpumpe gepumpt werden – irgendwann geht’s dann aber auch – wichtig dabei wohl – nicht so lange orgeln bis die Batterie leer ist. Den einen Kilometer zur Fähre schaffen wir dann ohne Probleme. Haben dann noch Zeit und wollten eigentlich noch mal schön im Steakhaus essen – aber wir haben ja nichts reserviert und so gegen 18 Uhr da schon völlig voll – also nebenan im Fastfood Restaurant Pommes und Burger gegessen – da ist Janine aber günstig weggekommen – Janine wollte mich nämlich einladen. Kommen dann auch recht schnell aufs Schiff, buchen 30h Internet und nehmen mal wieder zwei identische Cocktails zur HappyHour. Zeitgleich schreiben wir all das hier und genießen die Livemusik hier in der Bar..

Ein letzter Blick auf die kleinste Hauptstadt der Welt, dann legt die Fähre pünktlich um 21 Uhr ab.

TAG 75 – Mittwoch, 26.09.18 – Färöer Inseln – immer noch Torshavn

Autor: MS

Wetter: 10 Grad, Regen-Sonne Mix

Technik: Magirus war heute nicht an

Gemüt: dank Internet was zu tun

Morgens – Regen Sonne Mix – nach dem Frühstück gehen wir in die Stadt, Brot kaufen, bummeln in Ecken wo wir noch nicht waren, kleiner Mittagssnack und wieder zurück.

Nun mache ich mich dran die Videos und Bilder von den Handys einzusammeln, Software herunterladen mit der ich mich halbwegs auskenne, freie Musik herunterladen. Den ganzen restlichen Tag (eigentlich bis in die Nacht) schaffe ich es zwei Videos zu produzieren. (zum Üben das Video über die Färöern Inseln – und danach unser ultimatives Island 4×4 Video-über 30min) Leider hier noch nicht verlinkt, da aufgrund der Größe bisher noch nicht bei Youtube hochladbar. Wird demnächst ein eigener Beitrag werden – vielleicht auch nochmal überarbeitet mit Videos von meinem – immer noch defekt im Schrank liegendem – anderen Handy. Janine vertreibt sich den ganzen Tag mit dem EBook Reader. Gut das es sowas gibt sonst hätten wir einen Anhänger benötigt.

TAG 74 – Dienstag, 25.09.18 – Färöer Inseln – zurück nach Torshavn

Autor: MS

Wetter: 8 Grad, Sturm und Regen

Technik: Magirus hört sich immer noch nicht gut an

Gemüt: wollen nicht mehr

Morgens – und auch den Rest des Tages – nur Regen. Fahren einen Ort auf der Insel an, an dem wir noch nicht waren – Vestmanna. Da gibt’s aber auch nicht viel zu sehen, der Campingplatz auch geschlossen. Im Cafe am örtlichen SAGA-Museum treffen wir Bekannte vom CP Torshavn wieder, quatschen, essen Kuchen, trinken Kaffee und entschließen uns auf den CP Torshavn zurückzufahren. Wollen unsere Bekannten auch. Da wissen wir wenigstens was wir haben. (gute Toiletten, Duschen, Küche und Aufenthaltsraum und vor allem Internet). Kommen da auch nachmittags an – Nickerchen – dann abends mit den Bekannten in die Stadt ein Faröer Starkbier probieren – echt lecker, nette Gespräche, Erfahrungsaustausch etc. – wir torkeln fast nach Hause.

TAG 73 – Montag, 24.09.18 – Färöer Inseln – Aeduvik

Autor: MS

Wetter: 8 Grad, Sturm und Regen

Technik: Magirus hört sich immer noch nicht gut an

Gemüt: wollen nach Hause

Es gibt noch weitere, befahrbare Inseln Richtung Nord-Ost. Aber unsere Karte verzeichnet dort Tunnelhöhen von nur 3.20m. Daher fahren wir heute durch den Mauttunnel wieder zurück auf die Insel Eysturoy. Das Ziel liegt ganz im Süden der Insel – Aeduvik mit eigenem Campground – eine BlümchenRoute führt zum Ziel. Anfangs scheint noch die Sonne, aber das Wetter verschlechtert sich zusehend. Leider ist das Motor Klopfproblem immer noch da. Angekommen lege ich mich daher wieder unter das Auto, kann aber nichts finden. Tolles Internet hier – so recherchiere ich nach bekannten Problemen – vielleicht der Dieselfilter – hab den auch mit, traue mich aber nicht den zu wechseln – Wenn die Einspritzanlage Luft zieht kommen wir hier vielleicht nicht wieder weg. Denke in Dänemark werde ich den tauschen – oder tauschen lassen.

Lernen hier den Floh aus der Schweiz kennen, der ist schon 14 Monate unterwegs: Italien, Spanien , Marokko, England, Irland, Schottland, Nordkap, Island, Faröer Inseln – alles in einem Toyota mit Hochklappdach – ähnlich wie ein Bulli. Wollen eigentlich dann zusammen die hier ausgeschriebene Wanderung machen, aber das Wetter wird immer schlechter, voll Regen und Sturm – wir verquatschen den Nachmittag mit Floh. Der Campwart bittet uns wegen des Sturms in eine Parkbucht zwischen abgestellten Wohnwagen zu fahren. Die kennen das Problem hier schon – alle Wohnwagen sind mit fetten Ketten und Spanngurten an der Erde befestigt.

Irgendwie verspüren wir jetzt wieder Depri-Stimmung, wollen nach Hause. Die Faröer Inseln macht man am besten am Anfang der Reise, wenn man dann hier ankommt kann man noch sagen „wow“, und Island toppt das dann noch mal – andersherum findet man hier nichts wo man sagen könnte „wow“.

Unsere Bekanntschaften aus Island, Swantje und Axel haben ein Bild geschickt – die sind immer noch in Island und erleben den Wintereinbruch – vielleicht hätte es auch uns im Schnee noch mehr Spaß gemacht:

Abends machen wir uns Hotdogs, und weil das Internet so toll ist versuchen wir erstmals einen Tatort aus der Mediathek zu schauen – das klappt auch überraschend gut – und schon ist der Tag auch wieder rum. I

TAG 72 – Sonntag, 23.09.18 – Färöer Inseln – Fuglafjordur und Klaksvik, 4×4 und Wanderung

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ISLAND 2018 – Woche 10

TAG 70 – Freitag, 21.09.18 – Färöer Inseln – Vagar

Autor: JS

Wetter: 12 Grad, Sonne, Regen, Wind

Technik: läuft

Gemüt: passt schon

Die Sonne weckt uns, das ist doch ein klasse Start in den Tag. Wir frühstücken und fahren los. Der Plan ist auf der Hauptinsel – Streymoy- zu bleiben und nach Saksun, ein Naturkleinod, zu fahren. Aber obwohl es nicht so viele Straßen gibt, ist es nicht ganz einfach sich zurechtzufinden. Zwar landen wir nach kurzer Zeit auf der richtigen Straße, die in den Norden führt, doch dann biegen wir einmal falsch ab, und befinden uns plötzlich im Unterseetunnel Richtung Insel Vagar.

Dumm gelaufen, aber da wir einmal hier sind, wollen wir auch bleiben. Wir fahren zunächst nach Sorvagur, denn dort befindet sich der größte Sandstrand der Insel, naja, groß ist relativ und Sand heißt hier grauer Kies. Aber wir befinden uns direkt am Hafen, von wo die Fähre nach Mykenes abgeht.
(eine weitere der 18 Inseln – ohne Unterseetunnelanbindung)
Dort kann man sehr gut wandern und Vögel beobachten. Wir wollen morgen früh, wenn das Wetter mitspielt wieder zum Hafen fahren und von dort einen Tagesausflug dorthin unternehmen. Dann fahren wir nach Midvagur, dort befindet sich der einzige CP auf der Insel. Wir parken den Magirus und machen eine Wanderung zu den Klippen und dem größten See der Färöer oberhalb der Stadt.

Leider kann sich das Wetter nicht zwischen Sonne und Regen entscheiden, zudem ist ein starker Wind hinzugekommen. Nach einer knappen Stunde haben wir die Klippen erreicht, 142m geht es steil herunter ins tosende Meer und der Wind treibt uns Richtung Abbruchkante, da bleib ich doch lieber in sicherer Entfernung stehen. Wir nähern uns dann dem Punkt, wo der See eine Verbindung zum Meer hat. Aber mittlerweile hat sich der Himmel zugezogen und wir machen uns auf den Weg Richtung LKW, den wir auch noch trockenen Fußes erreichen, kurz darauf fängt es an zu regnen.

TAG 69 – Donnertag, 20.09.18 – Ankunft Färöer Inseln – Torshavn

Autor: JS

Wetter: 11 Grad, die Sonne scheint

Technik: läuft

Gemüt: neugierig

Ich freue mich darauf, feste Straße unter den 4 Rädern unseres Magirus zu haben, Boote sind nichts für mich. Gott sei Dank ist die See ruhiger geworden, aber so richtig gut fühle ich mich nur an Deck, wo mir der Wind um die Nase weht.

Wir decken uns im Duty Free mit Zigaretten, Bier und Wein ein und dann ist es endlich 15.00 und wir rollen ab in die kleinste Hauptstadt Europas: Torshavn.

Die Sonne lacht vom Himmel, die vielen kleinen bunten Häuser haben grasbedeckte Dächer. Zunächst suchen wir das Einkaufszentrum auf, um uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage einzudecken. Man merkt, wir sind Kontinentaleuropa näher gekommen, der Supermarkt ist ganz anders als in Island, mehr Auswahl, vor allem bei Wurst und Fleisch. Und auch die Preise sind moderater. Nachdem unser Kühl- und Vorratsschrank wieder voll ist, machen wir uns auf die Suche nach dem CP. Während Island unserem Navi keine Probleme bereitete, haben die Kartenhersteller wohl vergessen, dass auch die Färöer Inseln zu Europa gehören, ebenso die Mobilfunkprovider, denn hier ist nichts mit günstig telefonieren und surfen wie zu Hause. Also nur noch im Wlan surfen – und telefonieren nur im Notfall. Aber wir finden den CP auch ohne Navi. Wir stellen den Truck ab und erkunden die Altstadt und den Hafen.

Die Vegetation hier ist wie bei uns zu Hause. Wir machen einen schönen Spazie

ISLAND 2018 – Woche 9

Nachtrag zur Gletscherlagune Jökulsarlon und Diamantstrand

Großes Video hier:

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https://www.youtube.com/watch?v=8VB855kOoTk

 

TAG 63 – Freitag, 14.09.18 – nochmal Eistag – Gletscherlagune Jökulsarlon

Autor: MS

Wetter: 16 Grad Sonne

Technik: rennt

Wir wachen auf, weil dieser Parkplatz als Meeting Point für Gletschertouren markiert ist und unzählige Menschen und Fahrzeuge auch dazu schon angereist sind. Gletscher kennen wir aus Österreich eigentlich zu Genüge, so machen wir uns nach einem kurzen Frühstück wieder auf.

Wieder scheint die Sonne – was für ein Glück, schmeißen Pläne über den Haufen und fahren nochmals zur Jökulsarlon. Wollen das Schauspiel unbedingt bei strahlendem Sonnenschein sehen. (Gestern war die Sonne schon fast untergegangen). Wieder ein unglaublicher Anblick – heute morgen ist Ebbe und wir erleben wie viele große Brocken den Weg ins Meer nehmen. Der Diamantstrand sieht heute auch ganz anders aus als gestern bei Flut – viel mehr – besonders größere Brocken sind angespült worden.

Aber auch viel mehr Tourismus. Jetzt fahren auch die Boote – besonders die Amphibienfahrzeuge LARC-V sind für mich ein Hinschauer. LARC-V wurden von den Amis im Vietnam Krieg eingesetzt und erleben hier ein Revival als Touristen Attraktion. An Land wird über ein Podest eingestiegen und dann 45min Kreuzfahrt durch die Gletscherlagune gefahren. Aber ganz schön teuer dieser Spaß.

Dies alles wurde kommerziell als die Lagune im James Bond Film als Location in „Stirb an einem anderen Tag“ eingefroren wurde. Der Zu-Ablauf zum Meer wurde verschlossen, so dass die gesamte Lagune einfrieren konnte.

Viele Robben tummeln sich hier, schauen immer neugierig ans Ufer, manche führen wahre Kunststücke auf, aber sie sind ohne Profiausrüstung nur schwer auf Bild einzufangen. Wir schauen uns das Schauspiel länger an.

Mit einem Schweizer Magirusfahrer unterhalten wir uns länger. Dem ist hier schon drei Mal der Zwischenrahmen gebrochen – hat ihn jedes Mal schweißen lassen – gut das unserer deutlich massiver gebaut wurde. Die Straßen und Pisten gehen auch echt voll ans Material.
Weiter fahren wir Richtung Süd-Osten. Wir versuchen noch eine nicht abgesperrte Piste an einen Strand zu nehmen, die endet aber an einem seht tiefen Graben.

Danach versuchen wir eine Piste zu einer weiteren Gletscherzunge, die von unserem Reiseführer empfohlen wurde. Wieder Mega Rappelspiste, dnach endlose Wanderung, wir kehren um als wir endlich bemerken, dass in dieser Lagune gar kein Eis mehr schwimmt. Dafür werden wir aber mit der ersten Herde Rentiere belohnt, die wir durchs Fernglas beobachten können, in den Ostfjorde soll man sie öfter zu sehen bekommen.  Fahren dann heute bis nach Höfn, einkaufen und dann Check in im örtlichen Campingplatz. Ich fall erstmal erschöpft ins Bett – wovon eigentlich ?
Später dann Abendessen, Fotos sortieren, Berichte schreiben und immer wieder nach Nordlichtern schauen – bisher aber alle viel zu schwach. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, da der Himmel sternenklar ist, mal schauen, wie lang ich mich wachhalten kann.

TAG 62 – Donnertag, 13.09.18 – Eistag – Gletscherlagune Jökulsarlon

Autor: MS

Wetter: 16 Grad Sonne

Technik: rennt

Gemüt: wieder bestens

Heute schon wieder bei Sonnenschein aufgewacht – obwohl der Wetterbericht ja schlechteres Wetter versprach.
Nach dem obligatorischen Geburtstagsständchen mit Kuchen für Janine frühstücken, spülen, aufräumen, Entsorgen und Wasser tanken gings dann endlich los. Freue mich seit Wochen die Gletscherlagunen zu sehen – Eistag.

Auf dem Weg dorthin halten wir aber zunächst bei dem Schrotthaufen, der hier für die Urgewalten der Natur – im wahrsten Sinne – steht. Ein Stahlbrückenpfeiler, der in 1996 von einer durch Gletscherwasser eingerissenen Brücke an Ort und Stelle übrigblieb. Bricht ein Vulkan unter einem Gletscher aus, so werden Unmengen an Wasser geschmolzen und nehmen hunderte Tonnen schwerer Eisklumpen und Geröll mit. Hier steht am Infoschild: bis zu 5000m³ pro Sekunde.  Da bleibt nichts übrig. Wir klettern und fotografieren und führen unseren Weg über die neue Brücke fort.

Zu der ersten – eher unbekannten Gletscherlagune – führt die bisher schlechteste Straße überhaupt. Die ist zwar bis zu 12m breit, aber von so unzähligen, sehr tiefen Schlaglöchern durchzogen, dass wir nur sehr, sehr langsam im Slalom fahren können – viele verirren sich nicht hier hin oder lassen ihr Fahrzeug unterwegs stehen.

Der Gletscher Vatnajökull ist in den Bergen um die 400m dick und bildet 30 Gletscherzungen die durch Täler – überwiegend im Süden Islands – auslaufen.
Manche bilden Seen oder Lagunen, viele münden aber auch einfach nur in einem Fluss, ohne große Brocken abzuwerfen (kalben).

Die Lagune, die hier eigentlich nur ein kleiner See ist, liegt direkt an der Gletscherzunge. Hier kalbt der Gletscher  immer wieder riesige Eisbrocken ab. Diese fallen dann ins Wasser und benötigen bis zu 5 Jahre zur Schmelze und bilden teils bizarre Strukturen oder gar Höhlen und Tore.

So steigt das Wasser langsam und kleinere Brocken können dann durch den See treiben oder werden durch andere auf die vom Gletscher zurückgebliebenen Geröllhalden geschoben. Dies ist seit der letzten kleinen Eiszeit (um 1890) ein normaler Vorgang, die Klimaerwärmung wird den Vorgang wohl beschleunigen, aber aufhalten lässt er sich nicht.

Nach einem ausführlichen Rundgang wackeln wir zurück auf die Ringstraße. Kaum 10km weiter eine nächste Lagune – direkt an der Straße hinter einer Geröllhalde. Diese ist ein deutlich größerer See, der von eher kleineren Eisbrocken – aber zahlreicher – durchzogen ist. Auch hier ein Spaziergang am Ufer und allerhand Fotos geschossen,

Zwischendurch noch ein Gletscherzunge an der eine große Höhle entstanden ist:

Leider viel zu gefährlich dort ganz hereinzuklettern, aber man konnte tief hineinschauen. Gut zu erkennen waren die Lavaascheschichten die bei mehreren Vulkanausbrüchen im Eis eingeschlossen wurden.

Dann endlich die – auch aus Bondfilmen – weltberühmte Gletscherlagune Jökulsarlon. Welch unglaublicher Anblick.

Diese ist eine echte Lagune, da Meerwasser ein- und ausströmen kann – und das tut es gewaltig – bei Ebbe fließen die kleineren Eisbrocken in gewaltigem Tempo raus – kleiner heißt hier bis etwa 10m groß. Die riesigen – bis zu 30m über der Wasseroberfläche hohen Eisbrocken liegen eher gemächlich in der Lagune. Viele erstrahlen weiß, andere blau grün und wieder andere einfach schwarz-weiß (wegen der eingeschlossen Asche von Vulkanausbrüchen).

Ausgeschwemmtes Eis nimmt dann bei Ebbe einen etwa 1km langen Weg ins Meer und wird dort durch die Brandung wieder auf einem pechschwarzen Sandstrand geworfen – oder schaukeln im Takt der Wellen weiter draußen im Meer.

Auch das ein unglaublicher Anblick. Nicht umsonst heißt dieser Strand auch Diamantstrand – kleinere, eiswürfelgroße Eisklumpen oder bizarre Strukturen liegen wie Diamanten im feinen, schwarzem Sand. Vielleicht hunderttausend Jahre altes Eis wird hier der Natur im flüssigen Aggregatzustand zurückgegeben.

Wir lernen: diese Lagune ist erst ab ca. 1930 entstanden – zur kleinen Eiszeit ging der Gletscher bis fast ans Meer. Mittlerweile hat er sich auf 12km zurückgezogen, viel Eis gekalbt und eine Lagune von 16km² mit 245Meter Tiefe erschaffen. Und der Vorgang geht weiter.

Eigentlich wollen wir noch bis nach Höfn fahren – ca. 50km – es ist aber sehr spät geworden – schon wieder dunkel.
Wir halten an einem größeren Hof mit Restaurant und literarischem Museum und lassen den Tag bei einem  Geburtstagsschmaus für Janine ausklingen. Freundlich erklärt man uns, dass wir auf dem Parkplatz nächtigen dürfen – perfekt.

TAG 61 – Mittwoch, 12.09.18 – Hochland 4×4 zu den Laki Kratern

Autor: MS

Wetter: 16 Grad Sonne

Technik: Magirus läuft

Gemüt: bestens

Für heute (das Wetter sollte wieder Sonnenschein versprechen) war mal wieder eine Hochlandtour geplant. Es soll zu den Laki Kratern gehen. Die Laki-Krater (Lakagígar) liegen im südlichen Hochland Islands in der Nähe der Ausbruchsspalte Eldgjá. Zwischen den Gletschern des Mýrdalsjökull und des Vatnajökull verläuft auf 50 km Länge das sogenannte „Streifenland“ mit zahlreichen von Südwesten nach Nordosten ausgerichteten Spalten mit unzähligen Kratern. Die Gegend, zu der auch die Eldgjá gehört, ist bekannt für einige der gewaltigsten Vulkanausbrüche Islands. Die Kraterreihe entstand während einer Ausbruchsserie im 18. Jahrhundert, die von 1783 bis 1784 andauerte.

Swantje und Axel standen ja nun auch schon mehrere Tage neben uns und wollten auch zu Laki. Mit dem eigenen Fahrzeug (Ein VW LT in Sprintergröße) für die beiden aber nicht zu meistern. Wir bauen die Seitenlehne der Beifahrer-Sitzbank ab – so passen auch 3 Leute halbwegs bequem auf die Bank. Wir scherzen: „Willkommen bei Firetruck-Arctic-Adventures“.

Es geht auf der F206 (also wieder 4×4 Piste) an der Schlucht Fjadrargljufur vorbei ca. 50km ins Hochland.
Mehrere Furten sind zu bewältigen – aber laut Trackbuch gehört diese Piste zu den einfacheren auf Island. Lediglich die letzte Furt ist kritisch – so kritisch, dass hier erstmals Pinne in der Fahrrinne stehen und ein – jetzt umgefahrener – Mast die Wassertiefe anzeigen soll. Die Anfahrt – besonders die Abfahrt über die F207 – gehören zu den schönsten Hochlandstrecken die wir hier bisher gefahren sind. Unterwegs gibt es auch wieder einen Halt an einem Wasserfall.

Die letzte Furt hat an diesem schönen Tag lediglich 35cm Wasser – für uns also leicht zu bewältigen.

Angekommen am Laki Infozentrum bekommen wir kurz eine Einweisung von einem witzigen Ranger – immer wieder mit den Hinweisen – nicht offroad fahren sonst Bein und Arm ab – was wir ja eh immer beherzigen. Wir beginnen mit einer Wanderung von ca. 2.5 Stunden über den mittig in der Reihe liegenden höchsten Krater Laki. Ca. 250 Höhenmeter auf über 800m sind zu bewandern. Wieder Mega Aussicht am Gipfel – in West und Ost Richtung liegen alle kleineren Krater bei bestem Sonnenlicht vor uns.

Mittagspause und Abstieg.
Es folgt der weiterführende Weg auf der F207 – diese beginnt sehr steil und voller Felsklumpen und Spalten – eine echte 4×4 Herausforderung für unsere Bergziege – aber natürlich kein Problem – später fährt es sich dann ganz sanft über Vulkanasche.

An einem mit einem See gefülltem Krater folgt eine Wanderung durch das tiefer liegende Kratergebiet. (ca. 1.5h)

danach Rückfahrt zu unserem Ausgangspunkt in Kirkjubæjarklaustur. Die F206 ist dann das eigentliche Highlight.

Angekommen in Kirkjubæjarklaustur steht da auch schon der angesäuerte Bauer der nochmals betont: „This Campsite is definitively closed !!!!!!!“). Swantje und Axel starten ihr Fahrzeug und wir fahren nun doch zum nächsten Campingplatz im Ort, der auch offiziell noch geöffnet hat.

TAG 60 – Dienstag, 11.09.18 – Sistrafoss und Fjadrargljufur

Autor: JS

Wetter: 13 Grad Wolken und Regen

Technik: Magirus läuft, Beta muckt immer noch

Gemüt: bestens

Wir machen zunächst einen Spaziergang zum Sistrafoss, der wie ein Brautschleier ausschaut und steigen einen steilen Fußweg zum Sistravatn hoch und können an der früheren Steilküste den Ausblick genießen. Dann geht es weiter den Berg wieder hinunter und nochmals am Kirchenboden vorbei.

Da es gerade mal 12h ist und es leicht zu regnen begonnen hat, machen wir erst mal einen Abstecher ins Schwimmbad und relaxen im warmen Wasser. Es hat was, wenn einem der kalte Regen ins Gesicht fällt, während man im warmen Wasser liegt. Obwohl wir eigentlich zu faul sind, um den HotPot zu verlassen, machen wir uns auf, denn wir sind noch an der Schlucht Fjadrargljufur mit Swantje und Axel verabredet. Mittlerweile hat der Regen aufgehört und wir können den Weg um die Schlucht und die herrliche Natur genießen, ohne nass zu werden. Es ist einfach traumhaft schön – diese Schlucht soll zu den schönsten der Welt zählen.

Wir kehren danach zu unserem Stellplatz von der Nacht zuvor zurück und Mikey versucht, die Beta wieder ans Laufen zu bekommen, während ich über meinem Buch einschlafe. Aber die Beta muckt auch weiterhin, zwar springt sie ein paar mal an, aber so richtig rund läuft sie nicht. (wahrscheinlich ganz banal nur die Tankentlüftung verstopft – Sprit fließt nicht richtig)

Die Vorhersage für Nordlichter ist heute Nacht gut, auch ist der Himmel über uns an manchen Stellen sternenklar,  ich versuche mal länger wach zu bleiben, in der Hoffnung Aurora Borealis zu sehen, aber meist schlafe ich doch schnell ein. Außerdem müssen wir morgen früh aufstehen, denn für 8.30h ist Abfahrt Richtung Lakagigar(Lakikrater) geplant.

TAG 59 – Montag, 10.09.18 – nach Kirkjubaerklaustur

Autor: JS

Wetter: 11 Grad, Wolken und immer wieder leichter Regen

Technik: läuft

Gemüt: erschöpft von der gestrigen Wanderung

Wir werden vom Trommeln des Regens auf unser Dach geweckt, voll doof. Wir trödeln ziemlich rum, das Wetter macht uns ein bisschen lustlos, aber dann schaffen wir es doch noch zurück on the road.

Da wir gerne zum Lakikrater wollen, der aber wieder mal nur über eine F-Straße mit diversen Furten zu erreichen ist, fahren wir zunächst mal nach Kirkjubaerklaustur. Dort gibt es eine Info, an der wir uns über die Wasserstände kundig machen wollen. Zudem wollen wir den Ausflug zusammen mit unserer Islandbekanntschaft machen und nur bei gutem Wetter, damit man die tolle Aussicht und Landschaft auch genießen kann. Also kehren wir zurück zur Ringstraße und durchfahren erst mal die erste große Sandebene, den Myrdalssandur. Da es dort immer wieder starke Sandstürme gegeben hat, haben die Isländer begonnen, die Ebene zu begrünen, das ist auch gut gelungen, von Sand ist nicht mehr viel zu sehen. Dann passieren wir das über 500 km² große Lavafeld Eldhraun, das bei der Lakikatastrophe 1782 entstanden ist. Auf der Hochebene öffnete sich eine 25km lange Vulkanspalte mit über 100 Vulkanschloten, welche die größte Lavemenge seit Beginn der Geschichtsschreibung ausspuckten. Mehr als ¼ der Bevölkerung fand den Tod, auch durch giftige Gase und die Asche, die sich über alles legte und Flora und Fauna verenden ließ. Dann erreichen wir Kirkjubaerklaustur und steuern zunächst die Info an. Wir erfahren, dass die tiefste Furt Richtung Laki etwas über Kniehöhe ist, zudem sind Pflöcke im Wasser, die die seichteste Stelle markieren. Wenn es nicht viel regnet, ist es jetzt die beste Jahreszeit zum Furten, denn es ist auf dem Gletscher kalt genug, so dass es wenig Schmelzwasser gibt, es darf nur nicht viel regnen. Wir werden es wohl einfach ausprobieren. Danach geht es zum Supermarkt, die VinBudin hat noch geschlossen. Also ab zum Campingplatz, der hat zwar eigentlich schon geschlossen, doch das stört uns nicht. Da das Wetter nicht so doll ist und wir von unserer gestrigen Wanderung noch erschöpft sind, machen wir erst mal ein Mittagsschläfchen, schließlich haben wir ja Urlaub. Als wir erholt wieder aufwachen, machen wir uns zu Fuß auf, unsere Alkoholvorräte aufzustocken – auf dem Weg zur VinBudin queren wir eine Schafswiese auf der Basaltsteine wie Fliesen zu finden sind, aber diese Fliesen sind natürlichen Ursprung, sieht aus, wie der Boden einer Kirche und wird auch so genannt- und statten dem nahe gelegenen Wasserfall Stjornarfoss einen Besuch ab.

TAG 58 – Sonntag, 09.09.18 – Pakgil

Autor: JS

Wetter: 11 Grad, Sonne und Wolken

Technik: läuft

Gemüt: alles super

Aufgewacht und erst mal rausgeschaut, es regnet nicht mehr. Es hat den Anschein, dass sich die Sonne heute durchkämpfen wird, perfekt für unseren Plan. Wir wollen zum Campingplatz Pakgil, der im Hinterland liegt, und dort ein bisschen wandern gehen. Wir verabschieden uns, mal wieder, von Swantje und Axel und satteln unsere 160 Pferdchen. Dann geht es los auf die 214. Schotterpiste, eng, steil, holprig, aber keine Wasserfurten. Schon auf dem Weg halten wir immer wieder an, um die tolle Landschaft zu fotografieren.

Der Campingplatz selbst ist ebenfalls wunderschön in einem kleinen, grünen Tal gelegen – an allen Seiten von Berggipfel umgeben – denke der Schönste den wir hier auf Island bisher hatten.  Der Grillplatz ist in einer natürlichen Höhle, die mit dutzenden Teelichtern beleuchtet ist und auch einen Ofen hat.

Wir suchen uns ein Plätzchen für den Magirus und schnüren unsere Wanderstiefel. Als erstes wollen wir zum Wasserfall, da wir erst mal den falschen Weg nehmen, müssen wir entweder zurückgehen, was wir natürlich nicht wollen, oder den Fluss irgendwie überqueren. Es gibt eine Stelle, an der mehrere große Steine liegen, auf denen man den Wasserlauf queren kann, aber die sind ziemlich wackelig und recht weit auseinander. Da ich keine Lust habe, die Wanderung mit nassen Schuhen zu machen, ziehe ich lieber Schuhe und Strümpfe aus und durchwate den Fluss barfuß. Das Wasser ist a…..kalt. Aus Solidarität geht auch Mikey diesen Weg. Dann müssen wir erst mal einen Berg erklimmen, es geht ganz schön steil nach oben. Aber irgendwann haben wir es dann geschafft.

Danach auch direkt auf der anderen Seite wieder runter und der Rest des Weges ist eben. Wir passieren eine große Moosfläche – die irgendwie alle hier zum Verweilen, turnen oder Jogaübungen einlädt, und machen auch einige Fotos. Dann kommt ein steiniges Stück und um die Ecke dann die Belohnung, der Wasserfall. Wir müssen erst mal den gleichen Weg wieder ein Stück zurück, dann gehen wir in Richtung Myrdalsjökull. Auch hier wird es wieder ganz schön steil, aber wir wollen den Gletscher von nahem sehen.

Auf einem Plateau ist unser Wanderweg zu Ende, aber wir folgen einem Trampelpfad, der sich weiter Richtung Myrdalsjökull windet. Rechts geht es steil bergab, links steil bergauf, der Pfad dazwischen ist so breit wie ein Fuß.

Aber wir kommen dem Gletscher näher, wir einigen uns darauf nur bis 18.00h weiterzugehen und dann kehrt zu machen, denn wir haben noch einen weiten Weg zurück zum Campingplatz vor uns. Der Gletscher ist im vorderen Bereich schwarz (Ascherste aus dem Eis) und zerklüftet, ein beeindruckender Anblick.

Wir machen uns auf den Abstieg und kehren zum Truck zurück. Knappe 16 km sind wir heute wieder gelaufen, rauf und runter. Ganz schön anstrengend.

TAG 57 – Samstag, 08.09.18 – Wartungs-, Arbeits- und Waschtag in Vik

Autor: MS

Wetter: 10 Grad und nur Regen

Technik: der Magirus steht und bekommt eine kleine Wartung

Gemüt: kalt, nass, ungeduldig auf besseres Wetter

Nachdem wir gestern gegen 21:35 wieder auf Island von der Fähre runter sind, fuhren wir noch ca. 70km bis zum Campingplatz in VIK. (auf dem waren wir ja vor einigen Tagen schon)
Da das Wetter heute morgen schon sehr regnerisch war (und keine Besserung für heute in Aussicht) und die Infrastruktur hier sehr gut ist, haben wir beschlossen einen Tag hier zu bleiben. Habe eine Menge Arbeit (Mails, Programmierungen etc), und Janine wollte nochmal Wäsche waschen. Zudem hat der Magirus eine kleine Wartung nötig. (Öl nachfüllen, Dichtheiten prüfen, Fensterkurbeln schon wieder festschrauben, aussaugen etc)

Sitze also den ganzen Tag in einem kalten Aufenthaltsraum, bei gutem WLAN, viel Kaffee und ein Bier. Jetzt gerade fertig mit allem und Zeit, dies hier noch nieder zu schreiben. Ob ich mich bei dem Wetter noch unter das Auto lege weis ich noch nicht. Es regnet jetzt seit Stunden in Strömen -der bisher schlechteste Tag überhaupt hier auf Island für uns.

Heute morgen waren wir auch in guter Gesellschaft, eine Gruppe isländischer LKWs auf dem Platz – alle aber um 10 Uhr wieder weg. Überhaupt ist dieser Platz hier abends gerammelt voll – jetzt gegen 17 Uhr sind nur noch 5 Fahrzeuge hier. Kommen gleich sicherlich viele wieder hier an.

Jetzt wird noch gekocht, gelesen, gespielt . . . morgen schauts hoffentlich wieder besser aus.

ISLAND 2018 – Campingplätze

Autor: MS

Datum: 02.09.18

Camping auf Island

Freies Stehen (also nächtigen) mit Wohnmobilen ist auf Island nun überall gesetztlich verboten. Trotzdem wird es an vielen Stellen – weitab von Campinplätzen oft toleriert. Das Campen für Wanderer mit einem Zelt ist nur bei Abstand von einer Stunde zu Campingplätzen erlaubt. Nicht aber in Naturschutzgebieten. Es steht eine Fülle von Campingplätzen zur Verfügung – im Hochland aber eher spärlich – da sind die Campgrounds meist bei den Ranger-Hütten angesiedelt. Teilweise gibt es dort in den Hütten dann auch Schlafplätze zu mieten. (ab 50 EUR pro Person)
Mit der Campingcard für ca. 150 EUR kann auf mehr als 40 Campingplätzen 28x mit zwei Erwachsenen und 2 Kindern übernachtet werden. Und dies dann immer bei Zahlung der Steuern – in unserem Fall dann immer 2 Personen für zusammen 330 Kronen = ca. 2,70 EUR. Da muss man es nicht riskieren nachts weggescheucht zu werden oder gar eine Strafe zu zahlen.

Wir haben mittlerweile viele Reisende kennengelernt, die fast nur frei stehen, aber hin und wieder für Dusche, Waschmaschine etc. einen Campingplatz ansteuern.

Die Campingplätze sind meist einfach ausgestattet. Wiese, fast immer Strom, Schotterflächen, Toiletten. Nicht immer mit warmen Wasser und auch nicht immer mit Dusche. Viele haben einen waremn Aufenthaltsraum in dem auch gekocht werden kann mit Stromanschlüssen und WLAN. Andere wiederum haben ein angeschlossenes Cafe oder Restaurant.

Je weiter man sich von den Hauptverkehrsrouten entfernt desto einfacher meist die Ausstattung. Eine gute Übersicht der vorhandenen Infrastruktur erhält man zusammen mit der CampingCard – da sind dann alle Plätze mit kurzer Beschreibung und Karte erläutert.

 

ISLAND 2018 – Woche 8

TAG 56 – Freitag, 07.09.18 – Westmänner Inseln (Vestmannaeyjar)

Autor: JS/MS

Wetter: 11 Grad, Wolken, 60 km/h Wind

Technik: der Magirus schnurrt wie ein Kätzchen

Gemüt: müde

Ich habe schlecht geschlafen, der Wind rüttelt am Magirus, es hört sich an, als würde ein Troll versuchen am Heckträger hochzuklettern – das kommt davon, wenn man abends isländische Sagas vorgelesen bekommt, dann bekommt man Alpträume. Um 7.30 klingelt der Wecker, wir müssen heute abend um 20.00 an der Fähre sein, haben also nicht so viel Zeit. Als wir aus dem Truck klettern, sehen wir erst mal , was für einen tollen Stellplatz wir haben, der Campingplatz ist von 3 Seiten von hohen steil aufragenden Bergen umschlossen, ein 6000 Jahre alter Vulkan. (Kamen ja gestern erst gegen 23 Uhr im Stockdunklen hier an) Direkt nebenan ist der Golfplatz. Toll. Wir fahren einfach mal los und schauen uns um, Heimaey ist nicht besonders groß. Überall Lavafelder.

Wir besuchen das Eldheimar, das ist das Museum, dass sich mit dem großen Ausbruch 1973 und der Entstehung der Insel Surtsey 1963 beschäftigt. Es wurde ein Haus aus 15m Asche wieder ausgegraben und das Museum drumherum gebaut. (das richtige Pompeji von Island).

Da wird einem ganz anders. Am frühen Morgen des 23.Januar 1973 begann der Vulkanausbruch, der 5 Monate dauerte und 1/3- ca. 500- der Häuser unter meterdicker Lava bzw. Asche begrub. Dabei hatten die Einwohner noch Glück im Unglück, da am Tag vor dem Ausbruch ein starker Sturm wütete, war die gesamte Fischfangflotte im Hafen geblieben. Mit diesen Booten wurden die ca. 5300 Bewohner auf die Hauptinsel evakuiert. Einige Hundert blieben zurück, um zu retten, was zu retten war. So versuchte man die Lava mit Meerwasser daran zu hindern in den Hafen zu fließen und diesen komplett zu verschütten, das ist auch gelungen. An verschiedenen Stellen stehen einzelne Wände oder Teile von Häusern, wo die 30 m hohe Lava dann endlich stockte.  1/3 der Bewohner kehrte nicht mehr zurück.

Die zweite Ausstellung widmet sich der Entstehung der Insel Surtsey, die 1963 bei einer Unterwassereruption entstand. Die Insel ist für Menschen gesperrt, damit Beobachtungen durchgeführt werden können, wie sich Flora und Fauna ohne Einfluss des Menschen in einem neuen Lebensraum entwickeln, außerdem ist die Insel Teil des Unesco Weltkulturerbe.

Ein Thermalkraftwerk für die ganze Insel gibt’s auch noch zu bestaunen. Dabei wird durch heiße Luft aus der tiefen Erde eine Turbine angetrieben. Diese erzeugt dann Strom und mit einem 20MegaWatt Boiler wird Wasser erhitzt und damit die ganze Insel und auch das Schwimmbad geheizt.

Nach einem Mittagssnack und Nickerchen im Magirus besteigen wir noch den neu entstanden Vulkanberg Eldfell (200m).

Mittlerweile hat sich auch der Sturm weiter entwickelt. Anstrengend bei ca. 60km/h den Berg zu besteigen. Der Berg besteht aus Vulkangestein, VulkanSplit und Asche – leider ohne Krater. An der Südostflanke hat sich durch Lavafluss die Insel um 2km² vergrößert – von oben gut zu sehen. Hier ist der Wind gefühlt noch stärker – da machen wir doch noch Spaßbilder, man kann gar nicht runterstürzen.

Unten suchen wir dann noch nach den Seilen die hier in den Klippen hängen (Rope swinging), an denen sich die örtliche Jugend austoben kann – ein Sport, entstanden durch die Klettereien in den Felsen um den Vögeln die Eier zu stehlen. Am Ende des Tages landen wir hier in einem netten Kaffee – leisten uns ein Stück Torte und warten jetzt auf die Fähre, die uns zurück zur Hauptinsel Island bringt.

TAG 55 – Donnerstag, 06.09.18 – crossing Krossa und weiter zu den Westmänner Inseln (Vestmannaeyjar)

Autor:  MS

Wetter: 15 Grad Sonne

Technik: Heck – Halter Nummernschild verbogen

Gemüt: voll beunruhigt wg. der Furt

Morgens lacht die Sonne – entgegen dem Wetterbericht immer noch. Wir wollen noch die Schlucht bewandern. Brechen recht früh auf, will noch eben meinen Pulli holen, den ich gestern in einer Hütte – weil viel zu fett angezogen – extra aufgehängt hatte. Weil wir aber mit dem Hochlandbus von einer anderen Hütte zurück sind, hing der immer noch da. Der Fußweg über die Krossa (eine FussgängerBrücke) ist mir zu lang. Da wir gestern ja meherer Fahrzeuge gesehen haben, die die Krossa an dieser Hütte (Langidalur )passiert haben, denke ich ich schaff das auch. (es gibt ja auch noch die noch tiefere Furt über die Krossa) Und Janine sagt noch „Tu das nicht“ – aber ich kann ja nicht hören. (Anmerkung JS: wir haben mit mehreren Einheimischen gesprochen und die raten allen ab, die Krossa zu furten, denn der Fluss kann jederzeit seine Muskeln spielen lassen, aber jeder  4×4 Fahrer, der in Island unterwegs ist, möchte sagen können, ich habe die Krossa geschafft, da setzt dann schon mal der Verstand aus und wir sind wieder im keulenschwingenden Zeitalter angkommen) Janine steigt vorher aus, um da ein Video zu machen. Die Passage (in einem großen S durch den Fluss) klappt auch erwartngsgemäß gut  – ca. 60cm tief.
Hole den Pulli und fahr wieder zur Furt – da fahre ich aber schon an der falschen Stelle an – es geht viel zu steil runter. Trotz Längssperre und Untersetzung kann ich aber auch nicht mehr rückwärts. (Im Nachinein hätte ich die Quersperre an dieser Stelle versuchen sollen). Ich denke – na dann eben weiter – sind ja schon sehr tief – tiefer gehts wohl nicht. Weit gefehlt, es geht noch ein Stück tiefer und dann steil nach oben – ein Flussbett halt. Ich steh also mittendrin und komm auf der anderen Seite nicht mehr hoch – hänge zwischen Felsen fest. Zurück geht auch nicht so richtig – viel zu steil. Ständig geht der Motor aus, hoffe es liegt nur daran, dass der Auspuff voll unter Wasser steht. Vielleicht hat der Magirus sich hier an dieser Stelle auch einen Schluck Wasser genommen ???? – Jedenfalls springt er auch immer wieder an – mehr schlecht als recht – lasse ihn im Leerlauf laufen bis wieder Leistung da ist -die Räder drehen alle voll durch, hab Angst um einen Platten an scharfen Steinen – dann denke ich endlich an unsere 2. Sperre (quer an Hinterachse)- rück und vor – und dann ist es endlich geschafft.

Der Magirus schnurrt jetzt wieder wie ein Kätzchen. Derweil hatte Janine aufgehört zu filmen und schon versucht den Ranger und auch den Notruf zu erreichen. Konnte denen aber dann mitteilen: „He is out now“. Janine war auch völlig aufgelöst mit wackeligen Knien. Haben uns dann beide erstmal beruhigt. Nach Prüfung des Wasserstandes (wo ist es nass hinter der Stoßstange) – kann ich jetzt nur sagen – Blödmann, noch 3cm mehr und der totale Motorschaden wäre hier, mitten im Fluss passiert. Zudem lernen wir, diese Flüsse sind unberechenbar und wir können nur jeden warnen sich nicht einfach auf Beobachtungen von „gestern“ zu verlassen, die Gletscherflüsse verändern ständig ihre Beschaffenheit und auch die Wege und Wasserstände. Zudem nicht einfach unbedacht durchfahren – immer an die Wege der Einheimischen halten – kennen wir doch schon von „the guy in the river“. Wir haben hier mega Schwein gehabt.

Hier ein Video zu diesem glücklich ausgegangen Desaster und auch andere Beispiele zu Furten in die Porsmörk.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Te8r0t8P74Q

 

Weiter zur Beruhigung machen wir die Wanderung durch die Schlucht, sind beide aber immer noch so aufgebracht, dass wir die gar nicht zu Ende gehen können – ständig müssen wir den Gletscherfluss queren – nasse Schuhe, wollen kein Wasser mehr sehen. Kippen sind auch schon wieder alle, E-Ziggi leer – Mann – es kann nur besser werden.

Wir nehmen die restlichen 14 Furten auf dem Weg zurück dann eher mit Leichtigkeit, bei den beiden tieferen dann aber auch wieder mit mulmigen Gfühl in der Magengegend. Janine sagt immer „Ich will hier raus“

Kaufen dann im nächsten Ort erstmal Zigaretten – jetzt endlich ruhig und zur Fähre – Ticket buchen zu den Westmänner Inseln. Können leider erst auf die letzte um 22 Uhr – vergnügen uns dann erstmal im Schwimmbad. Hier ist auch super freies Internet – daher posten wir hier schon mal den 3/4 Tag. Weiteres Update zu diesem Tag folgt.

TAG 54 – Mittwoch, 05.09.18 – Porsmörk -Thors Wald

Autor:  MS

Wetter: 16..19 Grad Sonne

Technik: die Tür am Koffer geht von innen nicht mehr immer auf

Gemüt: Sonne lacht – wir auch , der Wetterbericht hat Recht behalten

Gegen 7:15 Uhr steh ich auf, die Sonne kommt langsam über den ersten von Gletschern überzogenen Berg.
Wir stehen immer noch an der 15. Furt Richtung Porsmörk. (Thorsmörk -Wald des Thor.) Das ist ein bewaldetes Gebiet zwischen den Gletschern Mydralsjökull, Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull, umschlossen von den Flüssen  Krossa, Prönga und Markarfiljot.
In allen anderen Fahrzeugen herrscht noch Stille.
Der Gletscherfluss  sieht auch heute morgen nicht niedriger aus – ein wenig vielleicht ????
Ich laufe flussaufwärts, aber auch da ist keine bessere Überfahrt möglich – eher gar nicht.
Dann kommt plötzlich ein Fahrzeug aus Richtung Porsmörk. Ich muss warten bis es an der Furt ist. Ein höhergelegter Pickup mit Wohnkabine. Ganz routiniert fährt er da durch. Am Hang, wo es tiefer ins Wasser geht, taucht er bis zu den Scheinwerfern ein, dann ist es aber auch schon geschehen – da war klar, das schaffen wir auch mit Leichtigkeit.

Wir spülen und packen kurz alles wieder in die Schränke. Neben uns die Polen sind jetzt auch wach und wärmen sich im laufenden japanischen Geländewagen. Die lassen lieber uns den Vortritt. Die Überfahrt war dann auch kein Problem – schön gleichmäßig, ordentlich durchgeschüttelt und durch. Die Polen fahren dann hinterher.

Danach mal eben nach links und dort die Furt durch die Krossa angeschaut. Noch mehr Strömung, noch weniger Grund zu sehen – Der Platz „Vulkano Hut“ fällt – wie erwartet – für uns aus. Wir wenden und fahren zum Platz Basar. Es sind weitere 4 Furten, davon eine ähnlich tief wie eben die. Da allerdings mit steilerem Böschungswinkel. Auch kein Problem für uns, die Polen passen und machen kehrt. (was ich hier nicht verstanden habe)
Vor Basar biegt links noch eine Furt über die Krossa zum Camp Langidalur ab, diese wäre für uns zu meistern, da deutlich breiter und demnach auch weniger Wassertiefe, der Grund ist auch zu sehen – vielleicht 60cm. Janine überredet mich aber, doch zum Basar zu fahren. Ein netter Platz am Fluss im Birkenwäldchen. Jetzt erst frühstücken und dann machen wir uns auf zu einer Wanderung – ein Gipfel soll bestiegen werden um die grandiose Aussicht über mehrere Gletscher zu genießen.

Zunächst über eine mobile Fußgängerbrücke über die Krossa, dann Richtung Platz Langidalur. Dort schauen wir uns bei strahlendem Sonnenschein mehrere Fahrzeuge an, wie die an dieser seichteren Stelle die Krossa furten.

An der Hütte treffen wir dann Svantje und Axel, die beiden hatten wir schon auf einem Campingplatz vor 4 Tagen bei einem Bier kennen gelernt und einen netten Abend gehabt. Die beiden sind mit einem nett ausgebauten VW-Transporter in Sprintergröße ähnlich lange wie wir auf Island unterwegs. Wir beschließen die Wanderung gemeinsam zu gehen. Ein echt netter, grandioser Tag bei strahlend Sonne.

Da das Tal von 3 Seiten von Bergen umschlossen ist, herrscht hier ein milderes Klima, weshalb es hier um einiges grüner ist als im Rest dieser tollen Insel.

Über zwei Gipfel und Birkenwälder kommen wir am Ende in der Vulkano Hut an – ca. 15km gewandert – auf und ab.

Wir nehmen noch Kaffee und Bier dort, dann kommt der Hochlandbus der Svantje und Axel wieder zum Fahrzeug in die nächsten Stadt bringen soll. Der Busfahrer erklärt sich bereit, uns bis Basar mit zu nehmen, so müssen wir die ca. 4km nicht wieder zurück laufen und können eine Furt durch die Krossa – an der tiefsten Furt – dann doch noch erleben – in diesem großen Bus recht unspektakulär. (Der Hochland Bus ist übrigens ein Mercedes Allrad-Fahrgestell mit Busaufsatz. Der Busfahrer zeigt mir auch ganz stolz, dass der Ansaugstutzen des Luftfilters bis an den Rand der Windschutzscheibe hochgelegt ist – und der kann auch noch in den Fahrgastraum umgelenkt werden. Also so tief möchte der bestimmt auch nicht durchs Wasser – aber gute Idee.)

Wir verabschieden uns von Svantje und Axel und wollen in Kontakt bleiben.

Am Campground Basar angekommen gibt’s dann noch ein Bierchen in der Sonne – dann kühlt es auch schon sehr schnell ab. Unsere – noch immer nass vom Haifossausflug an kleinen Birken – aufgehängte Klamotten sind nun auch endlich trocken.

Wir essen zu Abend und schauen uns den grandiosen Sternenhimmel an, da es hier oben so gut wie kein externes Licht gibt, funkeln hier scheinbar 5x so viele Sterne als bei uns. Zudem suchen wir den Himmel immer wieder nach Anzeichen für Nordlichter ab, bis jetzt erfolglos.

TAG 53 – Dienstag, 04.09.18 – Richtung Pörsmörk – mal die Furten antesten

Autor:  JS

Wetter: 8 Grad, Sonne und Regen

Technik: die Beta streikt

Gemüt: ein auf und ab

Wir starten heute wieder mit Regen in den Tag, nicht so schön. Wir beschließen, von Vik aus wieder ein Stück zurück zu fahren. Da der Wetterbericht für morgen Sonne verspricht, wollen wir nun doch nach Pörsmörk oder auch Thorsmörk -Wald des Thor- fahren. Das ist ein bewaldetes Gebiet zwischen den Gletschern Mydralsjökull,  Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull, umschlossen von den Flüssen  Krossa, Prönga und Markarfiljot. Dort soll es ein paar wunderschöne Wanderruten geben. Allerdings ist die Zufahrt nicht ohne, da zahlreiche zum Teil tiefe Furten durch Gletscherflüsse zu bewältigen sind. Da Vik eine recht große Touristeninformation hat, wollen wir uns dort erst mal erkundigen, wie es aussieht. Wir erfahren, dass die Flüsse rund um Pörsmörk sehr hohe Wasserpegel haben, da es in den letzten Tagen stark geregnet hat. Alternativ können wir auch mit einem 4×4 Bus dorthin fahren oder den Campground vor Querung der Krossa nutzen. Die junge Frau ist wirklich sehr hilfsbereit. Bis wir alles in Vik erledigt haben, zur Info, einkaufen, VinBudin und noch den örtlichen Icewear Laden, ist es 14.00 Uhr. Mittlerweile hat sich der Regen verzogen und die Sonne zeigt sich immer wieder. Wir wollen uns das Flugzeugwrack, das wir auf dem Hinweg wegen schlechten Wetters ausgelassen haben, jetzt doch noch anschauen. Das Flugzeug- ein Rosinenbomber- ist in den 70er Jahren am schwarzen Strand notgelandet. Die Besatzung wurde gerettet, die wichtigen Bauteile von den Amerikanern abgebaut und der Rest einfach am Strand liegen gelassen. Irgendwann wurde das Wrack in einem Buch erwähnt und Justin Bieber fährt in einem Musikvideo auf dem Dach der DC 3 Skateboard – so wurde das Wrack zum Touristenmagneten. Der Parkplatz ist auch ganz schön voll und man kann die Menschenmassen den mittlerweile markierten Weg zum Flugzeug in Richtung Strand laufen sehen. Mit dem Auto darf man nicht mehr dorthin fahren, es wurde ein enges Tor aufgestellt, aber mit der Beta sollte das gehen. Also laden wir das Mopped ab, was mittlerweile zwar routiniert von der Hand geht, aber doch 10-15 Minuten in Anspruch nimmt. Ich suche Helme, Handschuhe, Nierenkurt, Motorradjacke und Schals zusammen und Mikey will das Mopped starten. Aber… nichts passiert, der Anlasser orgelt und orgelt, aber die Beta will nicht anspringen. Dann ist auch die Batterie leer georgelt, eine Ersatzbatterie auch schon leer und wir müssen mit dem LKW Starthilfe geben – aber das Mopped springt nicht an. Also alles wieder eiladen, Werkzeug wegräumen, den Batteriekasten am Truck einschieben und schließen. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt.  Damit Michael sich wieder abregen kann, machen wir eben einen Spaziergang zum Flugzeug. Es geht schnurgeradeaus, es sind keine Flüsse zu überqueren oder über dicke Lavabrocken zu klettern oder andere Hindernisse zu bewältigen,  also eigentlich überhaupt nichts für Michael, aber die Aussicht einen Haufen alten Schrott zu fotografieren, lässt ihn ohne viel zu murren weitergehen. Nach ca. ¾ Stunde kommen wir am Wrack an. Jede Menge los da, wir warten geduldig, bis wir Fotos machen können, ohne dass 20 andere mit auf dem Bild sind.

Viele Leute machen allerhand Blödsinnbilder- in den wildesten Verrenkungen auf, in und an dem Wrack wird fotografiert-dem schließen wir uns natürlich an.

Dann geht es zurück zum Magirus. Auf dem Weg zurück einigen wir uns darauf, den Weg nach Pörsmörk doch mit dem LKW zu fahren und uns ein Bild vor Ort von den Furten zu machen. Die letzte über die Krossa werden wir auf keinen Fall nehmen können, die Wassertiefe liegt bei über 1m und die Strömung ist sehr stark, was sich zum Abend hin noch verschlimmert. Außerdem haben wir erfahren, dass es letzten Freitag einen tödlichen Unfall gegeben hat bei einer Furt Richtung Pörsmörk ist eine Frau ertrunken, nachdem ihr Auto abgetrieben wurde, während ihr Mann sich ans Ufer retten konnte, rutsche die Frau aus und wurde mitgerissen. Wir finden auch viele Youtube Videos mit schrecklichen Beispielen. (iceland river fail, iceland krossa fail). Aber wir wollen schauen, wie weit wir kommen. Schon die Fahrt dorthin ist landschaftlich ein Traum. Wir queren 14 Wasserläufe, alles kein Problem, bis wir an die Nummer 15 kommen. Es fängt schon an, dunkel zu werden. Am Ufer der sehr breiten Furt steht eine Gruppe von Leuten, die ihr KFZ abgestellt haben. Wir halten an und machen uns ein Bild. Der Fluss ist breit, der Grund ist nicht zu sehen und die Strömung ist stark. Wir unterhalten uns mit den anderen, einer aus der Gruppe hat den Fluss bereits zu Fuß durchquert, er ist bis über die Knie nass. Ich ziehe meine Wathose an, um den Fluß zu testen, aber weit komme ich nicht, ich stehe schnell bis über die Knie im Wasser und die Strömung zerrt an mir, nach dem tödlichen Unfall habe ich zu viel Schiss um ungesichert weiterzugehen. Ich mache kehrt, außerdem erscheint es mir sicherer, erst mal bei anderen abzuschauen, wo der Fluss am besten zu queren ist.

Bei solchen Furten schaut man sich am besten erst mal die Isländer an. Wir beschließen die Nacht einfach am Ufer zu verbringen und morgen früh, wenn der Pegel niedriger ist, unser Glück zu versuchen. Mittlerweile ist es dunkel geworden und die ersten zarten Anzeichen von grünen Nordlichtern zeigen sich am Himmel. Nur kurz und ganz schwach, aber immerhin. Da geht bestimmt noch mehr.

TAG 52 – Montag, 03.09.18 – Touri-Tour im Südenwesten an der Ringstraße

Autor:  MS

Wetter: 8 Grad, bewölkt oder Regen

Technik: läuft

Gemüt: planlos

Heute steht die Weiterfahrt auf der Ringstraße 1 Richtung Süd-Westen an. Einen richtigen Plan haben wir nicht – haben einfach mal Kreuze auf der Karte gemacht, was alles zu sehen ist an der Ringstraße – und das ist jede Menge – viele Sehenswürdigkeiten aber auch wetterabhängig – und das verspricht heute nichts Gutes. Scheinbar schon Herbst hier.

Zuerst steuern wir den wohl berühmtesten Wasserfall auf Island an – Seljalandsfoss – weil direkt an der Ringstraße – und deshalb auch zu jeder Zeit von unzähligen Touristen besucht. Den Parkplatz muss man zahlen – Toilette kostet extra – unzählige Menschen unterwegs hier – der Parkplatz gerammelt voll – wir dürfen zum Glück auf einer Busspur parken. Für die Hinterwanderung muss man sich fast anstellen – trotzdem nett.

Auf dem Parkplatz befragen wir einen Superjeepfahrer, der gerade aus Richtung Pörsmörk (ein nur schwer zu erreichendes Tal im Hochland) kommt, nach den Wassertiefen. Er sagt uns bestimmt drei mal, dass es für unseren Truck kein Problem sein sollte – erst am Ende rückt er mit mehr als 1,2m Wassertiefe für die letzte Furt heraus.
Habe ihm erklärt, dass aufgrund unseres tief hängenden Luftfilters nur max. 80cm möglich sind. Mann, der muss unbedingt umgebaut (höhergelegt) werden. Müssen also weiter auf der Touriroute fahren.
Fahren dann aber zuerst an den Fährhafen zu den Vestmannaeyjar Inseln (Westman Islands). Diese Inseln sind durch Vulkanausbrüche entstanden – die letzte erst in den 60er Jahren. Der „Fährmann“ errechnet für unseren Truck einen Preis von ca. 85 EUR aus (Hin und Rück an verschiedenen Tagen). Das ist ja förmlich ein Schnäppchen für 2 x 35min Fähre mit 7.5 Tonnen. Geht aber erst abends um 22 Uhr oder an einem anderen Tag. Also auch keine Option dem Touristenstrom zu entkommen. Mal schauen vielleicht später noch (Camping im Krater gibt’s da)

Nächstes Ziel Skogafoss. Gleiches Touristenschauspiel wie oben. Wir machen schnell ein Foto – gehen nicht den Berg hinauf – gestern der Haifoss war eh unschlagbar. Da liefen übrigens nur immer 3 Leute gleichzeitig rum.

Da es schon wieder anfängt zu regnen besuchen wir nebenan das Heimat- und Technikmuseum Skogar. Das war echt schön und sehr informativ. Fast alles was in Island früher so aus Holz gebaut wurde (z.B. ganze Häuser), wurde mit bearbeiteten Treibholz gebaut – hier kommen selbst tropische Hölzer an und sind durchs Salzwasser gleich auch imprägniert.

Nächstes Ziel wäre jetzt eigentlich das berühmte Flugzeugwrack im schwarzen Sandstrand. Der Eigentümer des Geländes hat aber die Zufahrt dorthin nicht mehr erlaubt – wurden wohl zu viele Besucher – so parkt man jetzt direkt an der Ringstraße und hat einen trostlosen und angeblich gefährlichen Weg, bei schlechter Sicht verirren sich viele Leute und müssen gerettet werden,  von 2h hin und nochmal 2h zurück vor sich. Parkplatz auch wieder voll, es nieselt, es ist kalt – wir lassen das Flugzeugwrack aus – vielleicht später nochmal und wir fahren mit dem Moped da hin ???
Auch die Gletscherzunge des Solheimerjökull lassen wir aus. Haben ja schon diverse schmutzige Gletscherzungen gesehen – und später im Südwesten kommt ja auch noch die Gletscherlagune.
An einem Parkplatz hat man Sicht auf den EyjaFjallaJökull – das ist der Gletschervulkan der 2010 so viel Asche ausgeblasen hatte, dass der gesamte Flugverkehr bis zu uns in Europa unterbrochen wurde.

Danach dann rechts ab zum südlichsten Punkt. Vom 120m hohen Riff am südlichsten Punkt hat man einen schönen Blick auf die Basaltfelsen mit ausgewaschenem Tor und auf einen herrlichen schwarzen Strand. Im Strand sind viele Fahrspuren und mehrere Fahrzeuge tummeln sich da rum. Da kommt natürlich sofort die Idee: Da wollen wir auch hin. Mit dem Fernglas erkunden wir den Weg – an der Zufahrt angekommen steht ein Schild, welches besagt, dass die Zufahrt nur für die Filmcrew zu speziellen Strandfahrtaufnahmen erlaubt sei. Zudem ein Schild – privat – das ist die Farm von Dyrholaey.

Hier können wir also auch nicht entfliehen – also auf zum BlackBeach. Nur ein paar Kilometer – wieder Parkplatz suchen. Warnschilder und Hinweise zu den jedes Jahr vorkommenden tödlichen Unfällen von Leuten, die zu nah an die gefährliche Brandung gehen. Problem sind wohl Monsterwellen bei Flut und Wind, die reißen die Leute einfach mit ins Wasser und wegen Strömungen gibt’s kein zurück. Der Strand hat wirklich was Eigenes, pechschwarzer feiner Kies auf 100m Tiefe, dann hohe Klippen mit Höhlen und einmaligen grauen Basaltsäulen.

Wir treiben allerhand Unfug, klettern, hängen, sammeln Steine und versuchen die gefährliche Brandung einzufangen. Hier halten sich auch noch einige der niedlichen Puffins auf, haben wohl den Abflug verpasst?!

Mittlerweile ist es fast 20 Uhr – noch 5km bis zum nächsten Campingplatz8 in Vik. Wir nehmen noch zwei Tramper mit, die uns heute an diversen Sehenswürdigkeiten schon öfter – ganz nass-  über den Weg gelaufen sind.(bzw. am Straßenrand standen) Ganz schön eng mit 4 Leuten im Fahrerhaus. Auch der Campingplatz ziemlich überlaufen. Es gibt’s ein „Festmenue“ aus Resten: Bratkartoffeln, Spiegeleier, Öl-Sardinen in der Pfanne angeknuspert und Tomatensalat.

Morgen müssen wir unbedingt wieder einkaufen und schon wieder tanken.

TAG 51 – Sonntag, 02.09.18 –4×4 Ausflug Hekla Bergrücken  – Haifoss

Autor:  MS

Wetter: 8 Grad, Wind, Regen, Sonne, alles dabei

Technik: läuft

Gemüt: gespannt

Das Wetter ist heute halbwegs lala, wir denken, dass wir die Auffahrt zum Hekla Vulkanmassiv starten können.
Der aktivste Vulkan Islands, der ca. alle 15 Jahre mit einer Vorwarnzeit von 30min ausbricht – und längst überfällig ist – wird hoffentlich heute ruhig bleiben.

Auf dem Weg dorthin immer wieder Regen und Sonne abwechselnd, weswegen wir heute die meisten Regenbogen überhaupt auf der Reise sehen konnten. Manche zum Greifen nahe. Die Piste wandelt sich irgendwann in eine 4×4 F-Piste, ist aber zunächst gut und flott befahrbar. (feste Vulkanasche). Dann geht’s auf den Berg. Wir wissen von diversen Reiseerfahrungen aus dem Internet, dass der ganze Bergrücken von Nord nach Süd bis fast zum Gipfel befahrbar sein soll. Die Hekla ist 1450m hoch. Es ist immer noch harte Vulkanasche, doch der steile Anstieg ist ziemlich kaputt gefahren. Viele tiefe Löcher und vor allem auch Schräglagen. Die machen uns hier schon zu schaffen. Es geht überwiegend nur in der Untersetzung im ersten Gang mit 3km/h. Dann kommt eine Serpentine und hier stoppen die meisten 4×4 PKW Fahrer.

Wir ziehen vorbei und weiter den Berg rauf. Es folgt die Schneegrenze. Man sind wir naiv, wir konnten doch tagelang sehen, dass oben viel Schnee liegt und wundern uns jetzt. Wir schaffen durch diverse Schneefelder noch ca. 150 Höhenmeter, dann zieht sich die Wolkendecke zu, es fällt Schneeregen. In etwa 820 Höhenmetern stoppen wir und erkunden den Weg – nur noch um die Ecke dann folgt auch schon der Bergrücken.

Theoretisch alles machbar, aber es wird eine geschlossene Schneedecke geben – wir haben ja auch schon Erfahrungen wie schnell der LKW im Schnee ins Rutschen kommt. Wir kapitulieren hier, denn die fehlenden 600 Höhenmeter zu Fuss im Schneeregen hinter uns zu bringen, um dann ein paar Meter Sicht zu haben, der Gipfel von Hekla liegt komplett in den Wolken, reizt uns nicht besonder. Wir fahren noch ein Stück bergauf, wo wir in einer ziemlich schrägen Angelegenheit auch wenden können und dann geht’s den ganzen Weg wieder bergab. Mit einem Defender sicherlich alles lustig, mit dem LKW rutsch uns die ganze Zeit – insbesondere bei den Schräglagen – das Herz in die Hose.

Glücklich unten wieder angekommen entschließen wir uns noch zum Haifoss zu fahren. Diesen Wasserfall hatten wir vor 3 Tagen ausgelassen, da wir ja den Keith (the man in the river) nach Hella fahren mussten. Unterwegs stoppen wir am Hof Stöng. Dieser ist eine Ausgrabung aus der Asche von der Hekla und stammt wohl aus der Zeit 1100 – sozusagen das Pompeji von Island, die ganze Gemeinde umgekommen.
Unter der Überdachung – die die Ausgrabung schützen soll – finden wir viel Lehmboden und etwa 40cm hohe Mauern. Insgesamt waren es an dieser Stelle wohl 4 Häuser, Stallungen und eine Kirche. Naja, viel zu sehen gibt’s hier nicht. Wir könnten jetzt eine Wanderung von 3h (6h hin und zurück) zum Haifoss machen, ist aber schon recht spät – außerdem kann man wohl auch an den Rand des Canyons fahren. Es ist wieder eine holprige Angelegenheit von ca. 15km. Die letzten 7km bestehen nur aus sehr tiefen Schlaglöchern. Die sind teilweise so tief, dass der LKW ständig völlig verschränkt und der Koffer von rechts nach links fällt.

Es muss ein grandioses Schauspiel sein, denn alle für uns Wartenden (die Straße ist auch sehr schmal) haben irgendwie Mega Spaß, grinsen, lachen oder gestikulieren unseren schaukelnden LKW. Auch für PKW Fahrer bleibt das nicht ohne Folgen. Heute helfen wir einer Gruppe Franzosen, die sich beim Schlaglochausweichen am Rand die Flanke des Reifens aufgerissen haben. Notrad ist zwar da, es scheitert am richtigen Schlüssel um die Muttern zu lösen. Am Ende mussten nur die Plastikkappen runter von den Muttern, wozu denen aber auch das Werkzeug fehlte. Nächstes Problem, wie rum dreht man lose ??? Nächstes Problem, wie rum macht man das Ersatzrad denn dran ??? – Na gut, wir helfen bis er endlich fahrbereit ist. Die letzten 3 km wollen die auch nicht mehr fahren, wenden und genug Highland Adventure gehabt.
Nach all der Mega Hoppellei werden wir mit dem Anblick auf einen der höchsten Wasserfälle belohnt – Haifoss – 122m Fallhöhe – 7cm³ pro Sekunde (unser Pool wäre in 4 sec. fast voll, mit dem Schlauch brauchen wir 2 Tage). Eigentlich sind es mehrere Wasserfälle. 7m³ ist auch nicht besonders viel – wir haben schon Wasserfälle gesehen wo mehr als 100m³ pro Sekunde fallen, da er aber in einen tiefen Canyon fällt, ist er trotzdem sehr beeindruckend. Wir schauen tief in den Canyon und sehen auch den Wanderweg der unten vom Hof Stöng ankommt. Dem Canyon folgend müsste man dort eigentlich ankommen – da wir uns heute kaum bewegt haben – wollen wir zum Haifoss runter – vielleicht mal prüfen, ob man hinter den Fall laufen kann – sieht von oben so aus.

Während der Wanderung fängt es an zu regnen – wir sind mal wieder klatsche nass. Teilweise geht’s steil runter und dann an nassen Wänden entlang bis ins Ende des Canyon. Von hier unten sind 122m Wassersäule gigantisch. Über kleine und größere Bäche kommt man nah an den Fall heran. Dort wird man aber dermaßen kalt gedampfstrahlt (wir sind ja eh schon nass) dass wir den Rückzug antreten. Eine Hinterwanderung des Falls wäre auch ohne trockene Füße/Beine nicht möglich gewesen.

Nach den 7km Megahoppel – wieder durch alle Schlaglöcher durch – fahren wir zurück nur noch asphaltierte Straße und nehmen dafür auch einen Umweg in Kauf. Es wird schon dunkel und wir halten auf einen Hamburger an einer Tanke. Gegen 22 Uhr kommen wir wieder an dem Campingplatz           an, von dem wir heute morgen gestartet sind – ziemlich erschöpft.

TAG 50 – Samstag, 01.09.18 – Im Süden

Samstag, 01.09.18

Autor:  JS/MS

Wetter: 8 Grad, Wind, Regen, Sonne, alles dabei

Technik: läuft

Gemüt: bestens

Das Trommeln des Regens auf unser Heim weckt uns, außerdem rüttelt der Wind auch wieder heftig am Magirus. Wir beratschlagen, was wir heute unternehmen wollen. Eigentlich wollten wir ja hoch auf die Hekla, Islands aktivsten Vulkan, aber der Blick auf die Wetterkarte verheißt nichts Gutes. Der Track ist an sich schon knifflig genug, da sehr steil und ruppig, aber für heute ist starker Wind und Regen angesagt, keine gute Idee. Da für morgen besseres Wetter mit wenig Wind angesagt ist, beschließen wir einfach zu einem der Hekla näher belegenen Campingplatz zu fahren und uns morgen an den Vulkan zu wagen. Da wir keine weite Fahrt vor uns haben, statten wir dem örtlichen Schwimmbad erst mal einen Besuch ab. Faul liegen wir im 38-40 Grad warmen HotPot, während uns der Wind um die Nase pfeift und der Regen aufs Gesicht prasselt, dann kriegen wir auch noch einen Kaffee gebracht, perfekt. Ich brauche zuhause auf unserer Terrasse auch einen HotPot, das ist so klasse. Muss nur noch Michael davon überzeugen. Danach statten wir dem Kaffi Gott einen Besuch ab und stärken uns mit Crumble Apple Pie, sehr lecker. Dann geht’s zurück auf die Straße, auf dem Weg halten wir noch am Urridafoss, leider kommt zeitgleich auch noch ein Reisebus an, weswegen wir schnell wieder die Flucht ergreifen, weiter geht es nach Hvolsvöllur ins dortige Vulkancenter und wir schauen uns die Ausstellung über die Vulkane Islands an.

Sehr beeindruckend und auch beängstigend. Wir erfahren z.B. das die Vorhersagezeit eines Ausbruchs der Hekla 30 Minuten beträgt und der Ausbruch längst überfällig ist. OMG aber immerhin wird bei Gefahr auf jedes rund um die Hekla eingeloggten Handy eine Warn SMS geschickt im Falle eines Ausbruchs, dann heißt es Beine unter den Arm nehmen, aber ich hoffe, Hekla wird nicht ausgerechnet morgen ausbrechen.

In einer Halle wird eindrucksvoll gezeigt, wie die große LavaKamma unter Island liegt – siehe Bild – das Gebilde ist ca. 15m hoch und unter der Decke wird ISLAND als Karte dargestellt – da kann in Zukunft noch eine Menge Lava ausbrechen – dies nennt man dann auch einen Supervulkan, der sich hier an der Oberfläche in 30 aktiven Vulkangebieten zeigt.

Da zur Zeit Suppenfest in Hvolsvöllor ist, ist im Eintrittspreis ein Teller typisch isländischer Suppe mit Lamm enthalten, auch super lecker. So gestärkt fahren wir zum Campingplatz Langbrok, wo wir die Nacht verbringen wollen. Als wir dort ankommen, fängt es fürchterlich zu regnen an , gleichzeitig scheint die Sonne. Das Ergebnis ist ein riesiger Regenbogen, der sich weit über das Land spannt, so schön.

Gleich nebenan ist das Kaffi Langbrok, dort werden wir heute abend noch hingehen, vielleicht haben wir ja Glück und die Hausband Hjona-band spielt heute abend dort noch auf. Außerdem soll auf dem Gelände noch ein heidnischer Hof stehen, in dem die Wikinger ihren Göttern gehuldigt haben – natürlich ein Nachbau. Dort soll man althergebrachte heidnische Lieder singen und fluchen, was das Zeug hält. Na, das hört sich doch richtig gut an.

Höfe und Landwirtschaft auf Island

Außerhalb der Metropolen gibt es eine Menge Höfe und Landwirtschaft. Die Farmer leben hier meist von der Schafzucht, Pferdezucht und hin und wieder sind auch wenige Milchkühe zu sehen. Scheinbar wird nur Gras angebaut und gemäht um es dann – eingewicklet – für den Winter am Hof zu lagern. Wir konnten gut erkennen wie sich im Laufe der zeit die Höfe immer mehr mit den Grasbündeln in allen erdenklichen Farben füllen.

Denn im September werden alle freilaufenden Tiere aus dem Hochland auf die Höfe geholt. (Schafsabtrieb – hoffe das wir den hier noch irgendwo erleben können – z.b. kann man sehr teure Reittouren buchen, bei denen man am Schafsabtrieb teilnimmt)

Der typische Hof hat also ein Wohnhaus, einen Stall, viel Fläche für die Graswickel und meist eine Ausstellung von verosteten Landwirtschaftsgeräten aus Generationen – oft stehen dort Trecker aus mehreren Jahrhunderten. Die besser ausgestatten haben auch einen Superjeep, Quad, LKW und privaten Schrottplatz.